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BMC-Kongress
Gematik: E-Rezept für Versicherte ab Anfang 2021
Anbindung der EU-Versender erst sehr viel später?
Neben den Heil- und Hilfsmitteln werde es in diesem späteren Schritt darum gehen, die „grenzüberschreitende Einlösung“ zu ermöglichen. Neumann brachte das Beispiel eines Berliner Patienten, der mit seinem E-Rezept in den Urlaub fährt und es da einlösen will. Ob damit auch die großen EU-Versender in den Niederlanden gemeint sind, blieb allerdings unklar. Zur Erinnerung: Für DocMorris und die Shop Apotheke ist es kein leichtes Unterfangen, die derzeit für Deutschland geplante E-Rezept-Lösung umzusetzen. Schließlich muss sich jede Apotheke hierzulande an die Telematikinfrastruktur anbinden, wozu unter anderem ein Heilberufsausweis benötigt wird, den die Apothekerkammern ausschließlich Apothekern geben. Das Bundesgesundheitsministerium hatte diesbezüglich gegenüber DAZ.online erklärt, dass man aber an einer Lösung arbeite, um die EU-Versender an den E-Rezept-Prozessen teilhaben zu lassen.
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Neumann wies auch nochmals auf die Vorteile hin, die sich durch das E-Rezept ergeben könnten. „Der Patient hasst es, in die Apotheke zu gehen und dann erst zu fragen: Ist das auch verfügbar? Das ist nicht mehr zeitgemäß. Künftig wird das alles per App über Vorabfragen geregelt werden können. Die Menschen sind das auch gewohnt inzwischen, etwa von Amazon oder von Flugreisen.“ Für die Apotheker ergäben sich aber auch Vorteile. Die Fehleranfälligkeit im System werde minimiert. „Fehlerhafte Rezepte treiben jeden Apotheker in den Wahnsinn – das wird sich erledigen mit dem E-Rezept“, so Neumann.
TK-Experte: Mit dem E-Rezept wird es keine Lieferengpässe mehr geben
Zum Thema „Vorteile durch das E-Rezept“ tätigte auch der TK-Manager Daniel Cardinal eine äußerst bemerkenswerte Aussage. Er sagte: „Das Thema Lieferengpässe hat sich spätestens mit dem E-Rezept erledigt.“ Cardinal blieb in seinen Aussagen dazu äußerst vage. Er deutete an, dass es den Apothekern durch die vorab vorliegenden E-Rezepte früher und schneller möglich sei, die Lieferbarkeit von Arzneimitteln zu überprüfen und bei einem Defekt gegebenenfalls gegenzusteuern. Außerdem könne auch der Patient per Handy-App in mehreren Apotheken nachfragen, ob das verordnete Präparat vorhanden ist.
Einen Einblick in das Hamburger E-Rezept-Modell der TK gewährte übrigens nicht nur Cardinal, sondern auch der eHealth-Tec-Chef Leipold. Sein Unternehmen hatte die technische Infrastruktur für das Hamburger Modellprojekt gebaut, das seit dem vergangenen Jahr läuft. Leipold verdeutlichte nochmals die Grundzüge des Projektes: Bei dem dezentralen Ansatz werden die digitalen Verordnungen verschlüsselt vom Arzt an den Patienten übertragen, der das Rezept dann per QR-Code in die Apotheke bringt. Bei den von den Apothekern betriebenen Modellprojekten in Baden-Württemberg und Berlin gibt es allerdings einen zentralen Ansatz, also eine Lösung über einen Server. Leipold erklärte auch, dass es im Hamburger Projekt einen wichtigen Vorteil für die Ärzte gebe: Die Mediziner können in ihrer Praxis-Software gleich zahlreiche E-Rezepte auf einmal signieren. Zur Erklärung: Für die Ärzte ist das E-Rezept derzeit noch umstritten, weil sie fürchten, dass sie jede einzelne Verordnung einzeln signieren und sich dazu jedes Mal aufs Neue einloggen müssen.
3 Kommentare
Ich werd Kassenfunktionär
von Rainer W. am 24.01.2020 um 10:18 Uhr
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Das Thema Lieferengpässe hat sich spätestens mit dem E-Rezept erledigt
von Rita Längert am 22.01.2020 um 19:59 Uhr
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AW: Salär?
von Stefan Haydn am 23.01.2020 um 12:30 Uhr
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