Nach Berichten über Brüche

Wie funktionieren Kupferspiralen?

Stuttgart - 24.01.2020, 07:00 Uhr

Jüngst informierte das BfArM über gebrochene Seitenarme bei Kupferspiralen. Doch wie verhüten Kupferspiralen eigentlich eine Schwangerschaft? (Bild: fancytapis / adobe.stock.com)

Jüngst informierte das BfArM über gebrochene Seitenarme bei Kupferspiralen. Doch wie verhüten Kupferspiralen eigentlich eine Schwangerschaft? (Bild: fancytapis / adobe.stock.com)


Kupfer „bremst“ Spermien

Kupfer hat mehrere Wirkungen: Es schädigt die Spermien und wirkt so empfängnisverhütend. Zudem verändert Kupfer den Schleim von Gebärmutter und Eileiter, was Spermien den Weg zur Eizelle erschwert. Kommt es dennoch zu einer Befruchtung, verhindert die Kupferspirale die Einnistung der Eizelle in die Gebärmutter (Anwendung auch als „Spirale danach“, siehe Abschnitt weiter unten).

Kupferspiralen mit Gold und Silber

Manche Kupferspiralen enthalten neben ihren wesentlichen Bestandteilen – Plastik und Kupfer – zusätzlich ein Edelmetall wie Gold oder Silber. Dieses soll die Haltbarkeit verbessern (Korrosionsstabilität), Silber hat zudem antimikrobielle Eigenschaften und soll vor Erregern schützen.

Für wen sich Kupferspiralen eignen

Kupferhaltige IUP werden vom Frauenarzt in die Gebärmutterhöhle eingesetzt. Da sie dort mehrere Jahre verbleiben können, bieten sich Kupferspiralen vor allem für Frauen an, die längerfristig verhüten möchten – vielleicht die Familienplanung schon abgeschlossen haben – oder die hormonfrei verhüten möchten.

Vorteile und Nachteile der IUP

Vorteil der Verhütung mittels Kupferspirale ist, dass in das Hormonsystem der Frau – anders als bei der „Pille“ – nicht eingegriffen wird. Zudem sind Spiralen bezüglich des Aufwands bequem: Im Verhütungszeitraum ist lediglich alle drei bis fünf Jahre ein Eingriff erforderlich. Und: Es können keine Anwendungsfehler – „Pille vergessen“ – passieren. Ein weiterer Vorteil ist, dass der Verhütungsschutz sofort nach Einsetzen der Spirale greift. Auch kann die Frau nach dem Entfernen bereits im darauffolgenden Zyklus schwanger werden, das heißt eine Post-Pill-Amenorrhoe tritt nicht auf.

Zur Erinnerung: Die Post-Pill-Amenorrhoe

Unter diesem Begriff versteht man das Ausbleiben der Regelblutung nach Absetzen der Pille für mehr als drei Monate. Die Post-Pill-Amenorrhoe tritt bei 2 Prozent der Anwenderinnen auf und wird auf die Hormonumstellung des Körpers zurückgeführt.



Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online (cel)
redaktion@daz.online


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