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28. NZW Hamburg: DAK zu Lieferengpässen
„Wenn der Schwanz mit dem Hund wedelt“
Rabattverträge können nicht schuld an den Engpässen sein
Bei Rabattverträgen liege der „Ultrafokus“ auf Vereinbarungen, bei denen nur ein Hersteller den Zuschlag erhalten habe. Man hört die Forderung, dass es mindestens drei Hersteller und zwei Wirkstoffanbieter sein müssten, um Engpässe zu vermeiden. Nach Ansicht von Parow kann in den Rabattverträgen der Hund jedoch gar nicht begraben liegen, schließlich seien auch Arzneimittel nicht verfügbar, für die keine Rabattverträge bestehen: „Rabattverträge für Arzneimittel zur parenteralen Anwendung, insbesondere in der Onkologie, da müssen Sie schon lange suchen, bis Sie überhaupt etwas finden“, folglich seien Rabattverträge „mit Sicherheit nicht der Treiber" für Engpässe, ist Parow überzeugt.
Parenterale Zytostatika: keine Rabattverträge, aber Hilfstaxe
Hier könnte man jedoch entgegenhalten, dass bei Parenteralia in der Onkologie zwar keine Rabattverträge anhängig sind, allerdings die Hilfstaxe vielleicht als vergleichbar enges Korsett die Preisbildung dieser Arzneimittel regelt.
Rabattarzneimittel machen den Kohl nicht fett
Bestätigt sieht er seine These außerdem dadurch, dass auch vorwiegend krankenhausrelevante Arzneimittel – wie Piperacillin/Tazobactam – von Engpässen nicht verschont blieben. Und „im Krankenhaus gelten keine Rabattverträge, Krankenhäuser verhandeln ihre Preise mit den Herstellern selbst“, sieht er sich bestätigt.
Zudem machten Rabattarzneimittel – auf den weltweiten Arzneimittelumsatz bezogen – nur einen wohl vernachlässigbaren Anteil aus. Die weltweiten Arzneimittel-Umsätze belaufen sich laut Parow auf 948 Milliarden Euro pro Jahr, in Deutschland auf 41,5 Milliarden Euro. Die Arzneimittelausgaben der GKV liegen nach Zahlen des DAK-Funktionärs bei 38,7 Milliarden Euro mit einem Generika-Umsatzanteil von 29,4 Prozent, was absolut 11,4 Milliarden Euro entspricht.
Das Rabattvertragsvolumen liege bei 10,2 Milliarden (1 Prozent des weltweiten Umsatzes), wobei 31,1 Prozent hier Ein-Partnermodelle seien, also rund drei Milliarden Euro.
„Wer jetzt ernsthaft der Meinung ist, drei Milliarden würden die Welt verrückt machen, der glaubt auch, dass der Schwanz mit dem Hund wedelt.“ Das sei allenfalls „Grundrauschen, aber bestimmt nicht die Musik“, ist Parow überzeugt.
Der DAK-Funktionär erklärt:
Wir sehen überhaupt keinen Zusammenhang zwischen Rabattverträgen und Lieferengpässen, irgendwelche Veränderungen in diesem Bereich lehnen wir ab“.
Auch die Wirkstoffproduktion in Fernost könne nicht schuld an der angespannten Liefersituationen sein, so habe Pfizer jüngst einen Engpass bei Daunorubicin eingeräumt – und Pfizer produziere in Italien.
3 Kommentare
meilenweit entfernt
von Pille62 am 28.01.2020 um 9:12 Uhr
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Schuldig sind die ... die nicht wissen was sie tun und es dann noch erklären wollen ...
von Christian Timme am 28.01.2020 um 7:55 Uhr
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Wes Geld ich nehm
von ratatosk am 27.01.2020 um 18:41 Uhr
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