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28. NZW Hamburg: DAK zu Lieferengpässen
„Wenn der Schwanz mit dem Hund wedelt“
Arzneimittelengpässe als lästiges Beiwerk der Globalisierung?
Das eigentliche Thema, das hinter den Engpässen stehe, sei die Globalisierung, die man in allen Bereichen beobachte – bei Laufschuhen genauso wie bei Waschmaschinen – und die auch vor dem Arzneimittelmarkt keinen Halt mache. „Alles in unserem täglichen Leben kommt aus Fernost – wir nutzen es, wir leben damit, und natürlich macht das auch bei Arzneimitteln keinen keinen Unterschied“, der Markt funktioniere doch nicht anders „auf der grünen Wiese der Arzneimittel“, ist Parow überzeugt. Belege für seine Einschätzung sieht er in einer Aussage des Bundesverbandes der Pharmazeutischen Industrie (BPI): „Der Hauptgrund für mögliche Lieferschwierigkeiten ist die weltweite Konzentration der Wirkstoffproduktion und diese ist dem globalen Kostendruck im Gesundheitswesen geschuldet“, zitiert Parow. Die Frage, ob die globale Tatsache davon entbindet, national zumindest Lösungsansätze zu suchen, ließ er unbeantwortet.
Arzneimittelversorgung gut in Deutschland
Grundsätzlich sei die Arzneimittelversorgung in Deutschland gut, „sie ist eine der fortschrittlichsten und führenden in Europa“, ist der DAK-Vertreter vom hiesigen Gesundheitssystem überzeugt.
Wie gut die Arzneimittelversorgung klappt, sieht der DAK-Vertreter unter anderem darin bestätigt, wie schnell Arzneimittel verfügbar sind. „93 Prozent aller Orphan Drugs sind innerhalb eines Monat nach Zulassung auf dem Markt“, 95 Prozent aller Nicht-Orphans nach zwei Monaten. So seien Kymriah und Yescarta bereits nach 19 Tagen und 65 Tagen im Markt verfügbar gewesen, konnten angewendet werden und wurden erstattet. „Alle Arzneimittel, die von der EMA geprüft und von der Europäischen Kommission zugelassen wurden, erstattet die GKV.“
Deutschland stehe an vierter Stelle weltweit, was die Pro-Kopf-Ausgaben bei Arzneimitteln betreffe, in Europa lägen alle Länder – außer der Schweiz – hinter Deutschland. An absolut erster Stelle weltweit liegt Deutschland nach Auskunft von Parow bei dem Anteil der Arzneimittelausgaben, der von der Krankenversicherung getragen werde. Das bedeute Umsatzsicherheit für Pharmahersteller und mache Deutschland zu einem attraktiven Markt.
Inwiefern vielleicht auch asiatische Märkte an Attraktivität gewinnen, wenn Menschen dort zunehmend das Potenzial westlicher Arzneimittel erfahren und in den Krankenhäusern sodann unter Umständen höhere Gewinne erzielt werden können als in Deutschland oder Europa, diese Überlegung kam zwar auf, wurde jedoch nicht weiter diskutiert
Komplexes Problem
Abschließend gibt sich der DAK-Funktionär versöhnlich und betont: „Meine Botschaft ist nicht, es ist alles halb so schlimm, stellt euch nicht so an“, aber Lieferengpässe seien komplex und bedürften daher einer vernünftigen Diskussion und einer vernünftigen Lösung. Vielleicht ist man beim 29. NZW in Hamburg da dann weiter.
3 Kommentare
meilenweit entfernt
von Pille62 am 28.01.2020 um 9:12 Uhr
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Schuldig sind die ... die nicht wissen was sie tun und es dann noch erklären wollen ...
von Christian Timme am 28.01.2020 um 7:55 Uhr
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Wes Geld ich nehm
von ratatosk am 27.01.2020 um 18:41 Uhr
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