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Blaue Stunde der Gehe
E-Rezept: Große Erwartungen und etwas Sorge
Wollen die Patienten AMTS oder Bequemlichkeit?
In der Diskussion mit dem Publikum bekräftigte Klose, eine App solle nicht nur Papier ersetzen, sondern Mehrwerte bieten: „Es geht auch um bessere Versorgung.“ Es böten sich viele Optionen, um die Arzneimitteltherapiesicherheit zu verbessern und damit hoffentlich Todesfälle zu verhindern. Kai-Peter Siemsen, Präsident der Hamburger Apothekerkammer, entgegnete, dass sei für die Gesellschaft vorteilhaft, aber den Patienten gehe es um Bequemlichkeit oder um Boni. Doch wenn Boni möglich seien, entstehe ein teures System, weil zusätzliche Mittel nötig seien, um die flächendeckende Versorgung zu sichern. Auch andere Apotheker im Publikum zeigten sich erfreut über neue Möglichkeiten durch das E-Rezept, aber sie fürchten zugleich einen unfairen Wettbewerb durch Boni aus dem Ausland. Auch das fehlende Makelverbot für Dritte wurde angemahnt. Dafür zeigte Klose Verständnis, aber um den deutschen Markt zu schützen sei auch mehr Zusammenarbeit zwischen den Beteiligten in Deutschland nötig, auch mit den Krankenkassen. Denn „Digitalisierung funktioniert nur gemeinsam“, erklärte Klose.
Wann startet das E-Rezept?
Menk mahnte, die Apotheker müssten sich selbst vernetzen, weil fremde Portale sonst wie bei Hotels hohe Provisionen verlangen würden. Auch über die vielen noch ausstehenden Vereinbarungen zu den auszutauschenden Datensätzen wurde diskutiert. Schmidt gab sich dazu sehr zuversichtlich, aber er erwarte nicht, dass am 1. Januar 2021 E-Rezepte im Regelbetrieb bearbeitet würden. Klose meinte dagegen, es werde schneller gehen, als es jetzt erwartet werde. Für Menk ist es entscheidend, die Zeit zu nutzen, jetzt zu beginnen, sich in den Apotheken auf veränderte Abläufe einzurichten und das Team zu schulen. Schreiner betonte, die Leistungsfähigkeit der Apotheken vor Ort sei ein großer Vorteil. Keiner werde das so gut hinbekommen. Doch die Verknüpfung der Apotheken vor Ort mit dem E-Rezept sei noch nicht in den Köpfen der Menschen. Da sei noch viel zu tun. Der Hamburger Apotheker Holger Gnekow, der mit der Techniker Krankenkasse ein Pilotprojekt zum E-Rezept durchführt, mahnte, sich nicht zu früh mit Ausnahmen zu beschäftigen, sondern einen Anfang zu machen und ein System für 80 Prozent der Fälle zum Laufen zu bringen.
Insgesamt vermittelte die Veranstaltung eine positive Stimmung des Aufbruchs. Auch skeptische Betrachter dürften auf neue Möglichkeiten durch das E-Rezept neugierig geworden sein. Auch die Agenda für die Politik und die Verbände zeichnete sich ab. Doch für die einzelne Apotheke vor Ort bleibt weiterhin die Frage, was in der derzeitigen Phase der Erwartungen und Vorbereitungen dort schon konkret getan werden kann.
3 Kommentare
Träumereien
von Karl Friedrich Müller am 07.02.2020 um 11:53 Uhr
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e-Rezept um Kommunikationsfunktionen ergänzen...
von Christian Timme am 07.02.2020 um 7:22 Uhr
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Was will das BMG?
von Reinhard Rodiger am 06.02.2020 um 19:42 Uhr
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