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Cyberkriminalität
Coronapanik: LKA Niedersachsen warnt vor Fakeshop im Netz
Die Angst vor dem Coronavirus sorgt inzwischen für erste Hamsterkäufe in Deutschland. Zahlreiche Handelsketten berichteten am Freitag bei einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur von teilweise deutlich erhöhten Verkaufszahlen bei Produkten wie Konserven oder Desinfektionsmitteln. Auch in Apotheken ist seit Tagen die Nachfrage nach Desinfektionsmitteln und Atemschutzmasken stark erhöht. Das nutzen offenbar Cyberkriminelle aus, die in einem Fakeshop beispielsweise verschiedene Atemschutzmasken anbieten.
Das Landeskriminalamt (LKA) Niedersachsen hat vor einem Medizin-Fakeshop im Internet gewarnt, der die Sorgen wegen der Verbreitung des neuartigen Coronavirus ausnutzt. Cyberkriminelle werben über einen angeblichen Online-Medizinshop beispielsweise für verschiedene Atemschutzmasken, wie das LKA über Twitter warnte. Per Spam-Mail hätten die Täter ihr Angebot an zahlreiche Empfänger verschickt und den Firmennamen eines realen deutschen Unternehmens missbraucht – das bereits Anzeige erstatte habe. Das LKA rät im Falle einer Bestellung und Bezahlung bei dem Fakeshop, den jeweiligen Zahlungsanbieter zu kontaktieren und die Zahlung zu stoppen.
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Die Behörde geht davon aus, dass weitere Webseiten dieser Art folgen werden oder sogar schon existieren. Der Medienhype und die Angst vor Corona werde von den Tätern „schamlos ausgenutzt“. So seien auch weitere Artikel (Einweghandschuhe, Desinfektionsmittel usw.), die bereits vielfach ausverkauft sind, als Lockmittel denkbar.
Hamsterkäufe auch im Lebensmitteleinzelhandel
In den Apotheken sind derweil kaum noch Masken zu bekommen, im Netz werden Wucherpreise dafür aufgerufen, genauso wie für Desinfektionsmittel. Dabei haben Gesunde nach derzeitigem Kenntnisstand keinen Vorteil vom Tragen eines Mund-Nasenschutzes. Und Masken mit Partikelfilter werden aktuell nur beim direkten Umgang mit Erkrankten, beispielsweise für Ärzte und Pflegepersonal, und dann als Teil einer persönlichen Schutzausrüstung empfohlen. Auch Desinfektionsmittel werden für Gesunde nicht für notwendig erachtet. Empfohlen wird vielmehr gründliches Händewaschen und das Einhalten der Husten- und Nies-Etikette.
Doch nicht nur in Apotheken werden Hamsterkäufe getätigt. Auch der Lebensmitteleinzelhandel berichtet mittlerweile davon. Laut einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur (dpa) gibt es teilweise deutlich erhöhte Verkaufszahlen bei haltbaren Produkten wie Konserven.
In einigen Regionen erhöhte Abverkäufe von Konserven Nudeln und Toilettenpapier
Der Discounter Lidl teilte mit: „In einigen Regionen und Filialen verzeichnen wir deutlich erhöhte Abverkäufe.“ Vor allem haltbare Lebensmittel, wie Konserven und Nudeln, aber auch Toilettenpapier und Desinfektionsmittel würden aktuell stark nachgefragt. Lidl arbeite intensiv daran, die Warenversorgung in den Filialen sicherzustellen.
Auch Aldi Süd berichtete von einer verstärkten Nachfrage. Das Unternehmen betonte: „Wir sind darauf vorbereitet und erhöhen entsprechend unsere Lagerbestände“. Aldi Nord meldete „vereinzelt“ höhere Absatzmengen bei haltbaren Lebensmitteln und Hygieneprodukten. Dies könne dazu führen, dass Artikel zeitweise in den Märkten vergriffen seien. Weitreichende Lieferengpässe für Lebensmittel oder Hygieneprodukte schloss das Unternehmen allerdings „zum jetzigen Zeitpunkt“ aus. Auch der Großflächendiscounter Kaufland räumte ein: „Bei stark nachgefragten Produkten kann es kurzfristig zu Engpässen kommen.“
Handelsverband Deutschland sieht Versorgung der Bevölkerung gewährleistet
Die Supermarktkette Rewe verzeichnete „nicht flächendeckend, aber durchaus bundesweit“ eine erhöhte Nachfrage nach haltbaren Lebensmitteln. Die Warenversorgung für die Rewe-Märke und die konzerneigene Discountkette Penny gestalte sich aber weiter normal.
Der Handelsverband Deutschland (HDE) betonte, grundsätzlich seien die Lieferstrukturen im Handel „effizient und gut vorbereitet, sodass die Versorgung der Bevölkerung gewährleistet ist“.
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