Großhandel in der Coronakrise

Phoenix schränkt Service und Lieferungen deutlich ein

Berlin - 16.03.2020, 15:20 Uhr

Der Mannheimer Pharmahandelskonzern Phoenix hat angekündigt, viele Facetten seines Apotheken-Services deutlich einzuschränken. (s / Foto: Phoenix)

Der Mannheimer Pharmahandelskonzern Phoenix hat angekündigt, viele Facetten seines Apotheken-Services deutlich einzuschränken. (s / Foto: Phoenix)


Keine Verbundware, Lieferverspätungen, Kundencenter

4) Die Phoenix teilt auch mit, dass bereits jetzt eine stark angestiegene Nachfrage „verbunden mit einer Tendenz zur Bevorratung in der Apotheke“ vorkomme. Durch die hohe Nachfrage im gesamten Bundesgebiet erschwere sich der Service des Warenaustausches zwischen den Vertriebszentren. Aus diesem Grund sei man gezwungen, Verbundbestellungen temporär einzustellen.

5) Durch die Fokussierung auf die „notwendige Medikamentenversorgung“ wird es in Randsortimenten, bei Servicedispositionen, bei Zuteilungen von Warenpaketen und eventuell bei Überweisern zu Verzögerungen in der Abwicklung kommen, kündigt das Unternehmen an.

6) Bedingt durch die gestiegene Nachfrage und die Vielzahl der Herausforderungen sei in den nächsten Tagen und Wochen mit Lieferverzögerungen trotz aller bereits eingeleiteter Maßnahmen zu rechnen. „Wir setzen alles daran, Ihnen Ihre Ware so schnell wie möglich zukommen zu lassen, können Sie aber vorübergehend nicht mehr im Detail über jede Verspätung informieren.“

7) Der Großhändler ruft dazu auf: „Bitte reduzieren Sie aufgrund der eingeschränkten Erreichbarkeit Ihre Anrufe im Kundencenter auf ein Minimum und konzentrieren Sie sich dabei auf die wichtigsten Themen.“

8) Außerdem sollen die Apotheker schnellstens leere Wannen zurückzugeben. Denn: „Unser Bestand im Kreislauf ist nicht darauf ausgelegt, eine Bevorratung bei unseren Kunden mit abzudecken.“

Weitere Maßnahmen schließt der Konzern nicht aus, schließlich müsse man die weitere Entwicklung der Krise beobachten „und schnellstens auf sich verändernde Situationen gemeinsam reagieren“.



Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


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4 Kommentare

Situation zum Abzocken nutzen - ist das solidarisch?

von Ebs am 17.03.2020 um 16:16 Uhr

Bei allem Verständnis wegen der bestehenden Situation...
Auch in den Apotheken wird derzeit am oder oberhalb des Limits gearbeitet und viele InhaberInnen haben mit Personalmangel zu kämpfen.
Dass aber der GH als "Partner" der Apotheken(???) die Situation ausnutzt um eine Kundenbereinigung durchzuführen und Liefergebühren abzuzocken ist ein Unding und eindeutig das falsche Signal in dieser Zeit. Was sagen denn unsere Standesvertreter dazu? Wo bleibt der Aufschrei?

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Phoenix war schon immer Gewinn statt service orientiert

von Aggi am 16.03.2020 um 19:43 Uhr

2009. Wer erinnert sich noch daran als Phoenix zwei mal im Monat Geld wollte?
Wer kennt das in Verbindung mit ADG nicht, dass Phoenix den Finger zeigt durch Datenabgleich via ADG, dass man etwas auch über Phoenix- Verbund bestellen könnte statt über Konkurrenz?
Wer immer noch keine Lehre seit 11 Jahren daraus zieht soll sich nicht aufregen den kleinen Obolus von 250 Euro zahlen zu müssen. So arbeiten eben gewinnorientierte internationale Aktiengesellschaften .... Ob Medikamente oder Autos oder Jeans oder Cornflakes, es geht nur um Manager und Aktionäre!

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Servicepauschale

von Conny am 16.03.2020 um 17:58 Uhr

Phönix sind die Ersten die Abzocken.

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AW: Servicepauschale

von Franco Cantarella am 10.04.2020 um 0:16 Uhr

Was will man von diesen Köpfen erwarten.

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