- DAZ.online
- News
- Pharmazie
- WHO startet weltweite ...
Corona: die vielversprechendsten Ansätze
WHO startet weltweite Studie zu Arzneimitteln gegen COVID-19
Chancen bergen auch Gefahren
Doch selbst in der kleinen Auswahl der WHO-Studie sind nicht alle Wirkstoffe große Hoffnungsbringer. Laut Science hätten Chloroquin und Hydroxychlorquin gar nicht in die „Solidarity“-Studie aufgenommen werden sollen. Aufgrund des großen öffentlichen Interesses in einigen Ländern soll man die beiden Wirkstoffe aber schließlich doch mit in die Studie eingeschlossen haben. Allerdings soll es bei den beiden Wirkstoffen (in hohen Dosen) durchaus Sicherheitsbedenken geben.
Wie komplex die Situation ist, mit der sich gerade die Wissenschaft konfrontiert sieht, zeigt außerdem eine weitere Liste der WHO über alle Wirkstoffe, die gerade im Rahmen von COVID-19 in Studien untersucht werden. Das sind weit mehr als die vier im Rahmen von „Solidarity“.
Offenbar versucht die WHO insofern der Komplexität der Lage gerecht zu werden, indem sie die Möglichkeit geschaffen hat, das Design der „Solidarity“-Studie ständig verändern zu können – die Ergebnisse zu den einzelnen Therapien sollen also ständig evaluiert und die Therapien entsprechend angepasst werden. Auch könnten andere Wirkstoffe, wie etwa das japanische Influenza-Arzneimittel Favipiravir (s.o.) mit in die Studie aufgenommen werden.
„Discovery“: das europäische Pendant
Das französische „Institut national de la santé et de la recherche médicale“ (Inserm) hat am 22. März in einer Pressemitteilung bekannt gegeben, von nun an ebenfalls vier experimentelle Therapien gegen COVID-19 in einer europaweiten Studie zu erproben. Mindestens 800 Patienten aus Frankreich mit schweren COVID-19-Symptomen sollen darin untersucht werden. Das Vorgehen dabei ähnelt stark dem der WHO. Einziger Unterschied ist der Einsatz von Hydroxychloroquin statt Chloroquin. Wie die „Solidarity“-Studie der WHO soll aber auch diese europäische Studie unter dem Namen „Discovery“ dynamisch an die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse angepasst werden. Man plant 3200 europäische Patienten aus Belgien, Frankreich, Deutschland, Luxemburg, den Niederlanden, Spanien, Schweden und Großbritannien innerhalb der Studie zu behandeln.
0 Kommentare
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.