Symptome

Allergie oder Corona?

Bonn - 13.04.2020, 10:00 Uhr

Manche Allergiker sind besorgt, dass sie keine „normale“ Allergie haben, sondern sich mit dem Coronavirus angesteckt haben. Starker Niesreiz ist ein deutliches Indiz für eine Allergie.(Foto: BillionPhotos.com /stock.adobe.com)

Manche Allergiker sind besorgt, dass sie keine „normale“ Allergie haben, sondern sich mit dem Coronavirus angesteckt haben. Starker Niesreiz ist ein deutliches Indiz für eine Allergie.(Foto: BillionPhotos.com /stock.adobe.com)


Bei Heuschnupfen bislang kein HInweis auf erhöhtes Risiko 

Die Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst weist in einer Stellungnahme darauf hin, dass Patienten mit allergischer Rhinitis kein erhöhtes Risiko haben, sich mit dem neuartigen Coronavirus zu infizieren. Die verstärkte immunologische Reaktion gegenüber bestimmten Allergenen sei zudem kein Ausdruck eines generell gestörten Immunsystems.

Ob Allergiker (und Asthmatiker) im Falle einer SARS-CoV-2-Infektion hingegen ein höheres Risiko für schwerwiegende Verläufe tragen, wurde allerdings noch nicht untersucht.

Niesetikette für Allergiker

Jeder der derzeit in der Öffentlichkeit niest oder hustet, wird schockiert und strafend angeschaut. Zu groß ist die Angst, sich mit dem Coronavirus anzustecken. Dabei haben es betroffene Allergiker derzeit besonders schwer: Zum einen müssen sie oft niesen und permanent an die „Niesetikette“ denken. Zum anderen haben viele Allergiker permanenten Juckreiz an der Nase und in den Augen und möchten sich ständig ins Gesicht fassen, obwohl die derzeitigen Verhaltensregeln zum Schutz einer Viruserkrankung genau das verbieten.In der Beratung in der Apotheke kann man also darauf hinweisen, dass lokale oder systemische Anthistiaminika konsequent angewendet werden sollen. Wenn der Juckreiz, also die Symptome verschwinden, ist es sehr viel einfacher, sich nicht ständig an Nase oder in die Augen zu fassen. Kommt es bei Allergikern zu einer COVID-19-­Erkrankung, sollten sie selbstverständlich auch Antiallergika einnehmen und die Quarantänemaßnahmen strikt einhalten, um die Verbreitung des Virus durch gehäufte Niesattacken nicht weiter zu fördern.

ANZEIGE

Coronavirus

Ein Leitfaden für die Apotheke

2020
Deutscher Apotheker Verlag

17,0 x 24,0 cm
Kartoniert

ISBN 978-3-7692-7612-1
 

» Jetzt bestellen



Lars Peter Frohn, Apotheker, Autor DAZ.online
radaktion@daz.online


Diesen Artikel teilen:


2 Kommentare

viele Unterschiede

von Thomas Raab am 25.04.2020 um 21:37 Uhr

Ich glaube, dass es kaum möglich ist, Corona mit einer Pollenallergie zu verwechseln. Corona ähnelt mehr einer Grippe, bei einer Allergie kommt es ja nicht zu Fieber oder so. Ich spreche da aus Erfahrungen, weil ich seitdem ich klein bin an einer Pollenallergie leide. Mittlerweile habe ich das aber dank natürlicher Antihistaminika wie Alleovite gut im Griff. So linderten sich auch meine Atembeschwerden und die verstopfte Nase .

» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort

AW: viele Unterschiede

von Simmi am 29.04.2020 um 1:36 Uhr

Also, ist es richtig, dass du von dir auf alle anderen schließt?! Das macht natürlich Sinn! Die Menschen und Allergien sind ja so einseitig?!
Andere haben vielleicht noch andere chronischen Erkrankungen, wie Rheuma, wo Fieber durchaus mal vorkommen kann, bei Bronchitis durch Allergie übrigens auch. Erst recht, wenn man vor lauter Sorge sich wochenlang nicht traut die Immunsuppressiva einzunehmen wegen dem Corona. Dann hat dieser Mensch vielleicht dieses Jahr einen entzündeten Hals durch die Pollen und dann die Nebeneffekte der Maske (wie man auch bei Ministerpräsident Dr. Söder in der PK hören konnte), denn die trocknen den Rachen aus. Der Stoff fängt alle Feuchtigkeit auf. Pollen landen direkt im gereitzten und trockenem Hals. Bupps = Hustenreiz kommt dazu. Nach Tagen/Wochen Pollenflug kommt die Luftnot dazu. Inkubationszeit oder Komplikation durch Pollenallergie? Wann war ich wo? War ich beim Einkauf zu unvorsichtig? War da wer? Das macht einen verrückt, wenn man dieses Virus sicherlich nicht überleben würde. Wenn man nach zwei Wochen noch lebt, war es Allergie. Das Problem: die zwei Wochen beginnen jeden Tag von vorne oder spätestens dann, wenn ich wieder mal raus musste.
Mit dem heruntergefahrenem Immunsystem wegen dem Rheuma überlegt man sich viermal, ob man sich in einem Testzentrum einreiht.
Antiallergika helfen mal und beim nächsten Mal nicht. Wer kennt das nicht?!
Da kann man sich schon mal fragen, wovon man etwas abhängig machen soll. Weil eben nicht alles gleich läuft! Schon gar nicht bei Allergien.
Wenn der Körper eines Tages glaubt, hey, die Reaktion die ich da liefere, löst das Problem nicht, dann kann der Körper am nächsten Tag, im nächsten Monat mit Fingerschnippen anders reagieren. Das entscheidet ein jedes Immunsystem ganz individuell.

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.