COVID-19

Spielen Kinder bei der Ausbreitung der Corona-Pandemie eine untergeordnete Rolle?

Stuttgart - 24.04.2020, 17:54 Uhr

Viele Eltern beschäftigt derzeit die Frage, wann sie ihre Kinder wieder in die Kita bringen können. Währenddessen fragen sich viele Großeltern und Enkel wahrscheinlich, ob sie sich ohne größeres Risiko endlich wiedersehen dürfen. (s / Foto: NDABCREATIVITY / stock.adobe.com)

Viele Eltern beschäftigt derzeit die Frage, wann sie ihre Kinder wieder in die Kita bringen können. Währenddessen fragen sich viele Großeltern und Enkel wahrscheinlich, ob sie sich ohne größeres Risiko endlich wiedersehen dürfen. (s / Foto: NDABCREATIVITY / stock.adobe.com)


SARS-CoV-2: Kinder in Niederlanden kaum ansteckend?

Auch der Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach (SPD) ließ am vergangenen Donnerstag auf Twitter verlauten: „Ich bin froh, mal was erfreuliches tweeten zu können. Wenn sich diese Studie aus Niederlanden in D bestätigen liesse wären kleine Kinder kaum ansteckend. Das muss sofort in D untersucht werden, weil davon hängt komplette Kita- und Grundschulpolitik ab.“ 

Interessant daran: Er bezog sich nicht auf die Studie aus Island, sondern auf die Niederlande. Auf den Seiten des „National Institute for Public Health and the Environment“ heißt es, dass weltweit relativ wenige Kinder an COVID-19 erkrankt gemeldet wurden, was niederländische Daten bestätigen würden. 

Virus hauptsächlich von Erwachsenen übertragen?

Kinder sollen demnach eine kleine Rolle bei der Ausbreitung von SARS-CoV-2 spielen. Das Virus werde hauptsächlich zwischen Erwachsenen übertragen und von Erwachsenen auf Kinder. Fälle, in denen Kinder andere Kinder oder Erwachsene anstecken, seien weniger häufig. 

Auch in Schweizer Medien findet man ähnliche Äußerungen. So meldete die Neue Zürcher Zeitung am 17. April: „Die Kinder gelten nicht als Treiber der Coronavirus-Epidemie – Kontakte zu den Großeltern soll es aber weiterhin nicht geben.“ Bisher gab es in der Schweiz offenbar kaum Kinder, die an COVID-19 erkrankt sind. Die Wissenschaft warne aber vor zu schnellen Schlüssen. 

Auch das Nachrichtenportal swissinfo.ch hat die Frage, ob Kinder maßgeblich zur Ausbreitung der Pandemie beitragen einem „Factcheck“ unterzogen. Doch eine klare Antwort lässt sich derzeit einfach nicht geben – umso gespannter darf man also die Ergebnisse der nun begonnen Studie in Baden-Württemberg erwarten. 



Diana Moll, Apothekerin und Redakteurin, Deutsche Apotheker Zeitung (dm)
redaktion@daz.online


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2 Kommentare

Endlich!

von Malte Klimmek am 26.04.2020 um 22:05 Uhr

Da soll mit Hochdruck dran geforscht werden. Und, Herr Raab, wir wissen tatsächlich nicht viel - in Ländern wie Island, Niederlanden wird dagegen heftig Empirie betrieben. Und ich habe keine Lust zu warten, bis im Oktober aus einem Nebenetat eine Studie finaziert wird, die nur noch bestätigt, was viele europäische Nachbarn längst herausgefunden haben werden: Kitakinder und Grundschulkinder sind keine Superspreadpoints. Die lustigen Erwachsen wie Spahn und Co. in Fahrstühlen, die Jungengangs bei uns am Fluss oder Handwerker ohne jeden Abstand/Schutz sinds. Aber ja die Spielplätze zu lassen...

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zu früh

von Thomas Raab am 25.04.2020 um 21:21 Uhr

ich finde, es ist noch zu früh, um solche Thesen in den Raum zu werfen...die Krankheit kennen wir seit Anfang des Jahres...wir wissen noch nicht einmal, wie stark und schnell sie sich ausbreitet.

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