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Nikotinersatzpräparate, Schutzwirkung
Rauchen und Covid-19 – eine Debatte zwischen Emotionen und Fakten
Ansturm auf Nikotin-Ersatzpräparate
Als ein Ergebnis stürmten zunächst in Frankreich viele die Apotheken und verlangten nach Nikotin-Ersatzpräparaten wie Pflaster und ähnlichem. Einen ähnlichen Effekt hatte es bereits gegeben, als spekuliert wurde, das Malaria-Arzneimittel Chloroquin könne einen virustatischen Effekt auf SARS-CoV-2 haben – und wie in dem Fall schritt die französische Arzneimittelbehörde schnell ein und regulierte den Verkauf der Präparate. Nikotin-Ersatzpräparate werden nun nur noch an Personen im Rahmen einer Rauchentwöhnung mengenbeschränkt auf einen Monatsbedarf abgegeben, der Verkauf im Internet wurde untersagt. Nikotinersatz solle nicht zur Vorbeugung oder Behandlung einer Covid-19-Infektion verwendet werden, erklärte die Behörde und warnte vor schweren Nebenwirkungen durch Nikotin vor allem bei Nichtrauchern.
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Die Forscher schränkten allerdings selbst ein, dass es eine erste Studie mit nur wenigen Teilnehmern sei und dass man schwer betroffene Covid-19-Patienten, die intensivmedizinisch behandelt werden, nicht habe befragen können. Ferner würden in den Studien aus China und den USA viele Daten unter anderem in manchen Fällen zum Rauchstatus fehlen. Nichtsdestotrotz schlägt Professor Amoura vor, Studien zur schützenden Wirkung von Nikotinpflastern etwa bei Pflegekräften durchzuführen.
Nikotin könnte laut anderer Studien auch für schwereren Verlauf sorgen
Unterdessen kommen andere Forscher zum Teil aus den gleichen zugrunde liegenden Daten vor allem der Erhebungen aus China zu ganz anderen Schlüssen. So stellen etwa die Forscher James Olds und Nadine Kabbani von der George Mason University in Fairfax in den USA einen ganz anderen Zusammenhang zwischen Nikotin und Covid-19 dar. Laut ihrem Review, den sie im Fachmagazin The FEBS Journal der Federation of European Biochemical Societies Mitte März veröffentlichten, führten mehrere Untersuchungen zu dem Ergebnis, dass Nikotin die Expression von ACE2 in der Lunge hochreguliert. Dies, so schließen die Forscher, führe zu einem möglichen schweren Verlauf der Covid-19-Infektion bei Rauchern.
Zu einem ähnlichen Schluss kamen auch kanadische Forscher. Die Forscher um Janice Leung von der Universität von British Columbia und dem St. Paul's Hospital in Vancouver haben die Expression des Proteins ACE2 im Lungengewebe bei Rauchern und COPD- (chronisch-obstruktive Lungenerkrankung) Patienten mit der von Nichtrauchern verglichen – und fanden eine deutliche Erhöhung. Ihre Ergebnisse veröffentlichten sie jetzt im European Respiratory Journal. Sie kamen zu dem Schluss, dies könne die Ursache für einen graviererenden Verlauf der Infektion bei Rauchern sein.
2 Kommentare
räuchern
von Peter Weingärtner am 03.05.2020 um 21:24 Uhr
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AW: räuchern
von ANGELIKA ELISABETH BIRSCHEL-AMMANN am 18.05.2020 um 1:25 Uhr
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