Nikotinersatzpräparate, Schutzwirkung

Rauchen und Covid-19 – eine Debatte zwischen Emotionen und Fakten

Düssledorf - 29.04.2020, 12:45 Uhr

Gibt es für Raucher sogar eine mögliche Schutzwirkung gegen das Coronavirus? Oder sind das Fake-News? Wie ist die Datenlage? (Foto: imago images / ZUMA)

Gibt es für Raucher sogar eine mögliche Schutzwirkung gegen das Coronavirus? Oder sind das Fake-News? Wie ist die Datenlage? (Foto: imago images / ZUMA)


Raucher erkranken meist schwerer

Verschiedene Meta-Analysen, die in den Fachportalen „Tobacco induced diseases“ und „MedRxiv“ veröffentlicht wurden, bewerteten zumindest das Risiko für Raucher, schwerer an Covid-19 zu erkranken bis hin zu intensivmedizinscher Indikation oder einem tödlichen Verlauf, als signifikant höher.

Grundlage der meisten bislang veröffentlichten Reviews und Studien sind Ergebnisse aus China zu Beginn der Pandemie, bei der Patientendaten mehrerer Tausend Covid-19-Betroffener erhoben wurden – unter anderem eine Auswertung, veröffentlicht im New England Journal of Medicine. Zum Teil unterscheiden sich die Daten aber methodisch, stationäre und ambulante Patienten wurden zu Teil gemischt, Geschlecht, Alter oder Rauchstatus nicht immer erhoben oder differenziert. Alle Arbeiten betonen, dass mehr Daten erhoben werden müssten und Schlüsse nur vorläufig seien.

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Dass Rauchen wissenschaftlich unzweifelhaft nicht gesundheitsfördernd ist, steht indes fest. Die über 4000 verschiedenen Substanzen im Tabakrauch neben dem Nikotin haben verschiedene schädigende Wirkungen von krebserregend über entzündungsfördernd bis hin zu direkten Vergiftungserscheinungen etwa durch enthaltene Blausäure und Kohlenmonoxid, die die Sauerstoffsättigung im Blut herabsetzen.

Raucher als Risikogruppe eingestuft

Professor Michael Pfeifer, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) und Leiter der Pneumologie am Universitätsklinikum Regensburg, erklärt im Webportal Lungenärzte im Netz, dass Raucher wohl grundsätzlich ein höheres Risiko hätten, an Virusinfektionen zu erkranken. Ein Grund dafür ist auch die herabgesetzte Funktion der Flimmerhärchen in den Bronchien von Rauchern.

„Wir wissen, dass jede Art von Lungenerkrankung bei Rauchern häufiger und meist schwerer auftritt“, sagte auch  Professor Dr. Stefan Andreas, Ärztlicher Leiter der Lungenfachklinik Immenhausen und Leiter des Bereichs Pneumologie an der Klinik für Kardiologie und Pneumologie der Uniklinik Göttingen, als Experte für die Deutsche Lungenstiftung kürzlich gegenüber DAZ online.

Das Robert-Koch-Institut hat Raucher jedenfalls zur Risikogruppe für eine Covid-19-Infektion subsumiert.



Volker Budinger, Diplom-Biologe, freier Journalist
redaktion@daz.online


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2 Kommentare

räuchern

von Peter Weingärtner am 03.05.2020 um 21:24 Uhr

Sonderbarerweise habe ich (Raucher, 54) voriges Jahr, bei Einführung eines flächendeckenden Rauchverbots in (österreichischen) Gastronomie und Nachtclubs, Discos (!) zu mehreren meiner Freunde gesagt: "Mit dem Rauchverbot kommen die Pandemien, denn seit der Mensch in Behausungen wohnt, räuchert er diese aus."

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AW: räuchern

von ANGELIKA ELISABETH BIRSCHEL-AMMANN am 18.05.2020 um 1:25 Uhr

KLASSE
ICH RAUCHE 49 JAHRE
UND LEBE GESUND

MEIN IMMU SYSTEM IST TOP!!!!
BIN EINZELGÄNGER UND EINZELKÄMPFER‼️‼️‼️

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