VDARZ- und Noventi-Abrechner

Rechenzentren trotz Coronakrise uneingeschränkt leistungsfähig

Berlin - 29.04.2020, 11:30 Uhr

Die Apotheken-Rechenzentren sind in den vergangenen Wochen trotz anderweitiger Befürchtungen uneingeschränkt leistungsfähig gewesen. (c / Foto: imago images / Deutzmann)

Die Apotheken-Rechenzentren sind in den vergangenen Wochen trotz anderweitiger Befürchtungen uneingeschränkt leistungsfähig gewesen. (c / Foto: imago images / Deutzmann)


Zu Beginn der Coronakrise lieferten einige Meldungen aus den Reihen der Apotheken-Rechenzentren Grund zur Sorge. Sowohl der Verband der Apotheken-Rechenzentren (VDARZ) als auch der Apotheken-Dienstleistungskonzern Noventi, der mit seinen Abrechnern nicht zum Verband gehört, warnten davor, dass sie bei eventuell ausbleibenden Zahlungen der Kassen sowie einem zu hohen Krankenstand in Schieflage geraten könnten. Doch zumindest bislang ist das ausgeblieben. Sowohl der VDARZ als auch die Noventi melden, dass die Abrechnung weiterhin reibungslos läuft.

Als etwa Mitte März wegen des Coronavirus' die Schulen und Kindergärten bundesweit nach und nach geschlossen wurden, malten die Apotheken-Rechenzentren ein düsteres Bild für die darauf folgenden Wochen: Aufgrund massiver Personalengpässe bei den Krankenkassen, aber auch bei den Abrechnern selbst, könnte die Rezeptabrechnung empfindlich gestört werden, sodass die Apotheken letztlich mit ausbleibenden Zahlungen zu rechnen hätten, so das damalige Szenario. Sollten die Kassen nicht mehr rechtzeitig überweisen, führe dies zu „lawinenartigen Auswirkungen auf das System des Pharmagroßhandels und der pharmazeutischen Unternehmer. „Die im Bundesverband Deutscher Apothekenrechenzentren zusammengeschlossenen Unternehmen können ausbleibende Zahlungen nicht unbegrenzt vorfinanzieren“, teilte damals der VDARZ mit, der 14 der 16 deutschen Rechenzentren vertritt.

Und auch der Noventi-Konzern, der mit seinen Rechenzentren nicht zum VDARZ gehört, war besorgt. Der Konzern beschäftigt eigenen Angaben zufolge etwa 900 Mitarbeiter an seinen Produktionsstandorten. Die Sorge war groß, dass diese Menschen nicht in die höchsten Kategorien zur Beantragung der Kindernotbetreuung gehörten. Noventi-Chef Dr. Hermann Sommer sagte gegenüber DAZ.online mit Blick auf größere Personalausfälle: „Dann steht das ganze System.“

Doch zumindest bislang konnten die Abrechner ihrer Arbeit weiterhin uneingeschränkt nachgehen. Der VDARZ hat bei seinen Mitgliedern kürzlich eine Umfrage durchgeführt, in der es um mögliche Einschränkungen der Geschäftstätigkeiten aufgrund der Corona-Pandemie ging. Laut einer Mitteilung des Verbandes fragte der Vorstand des VDARZ seine Mitgliedsunternehmen per E-Mail danach, wie die Abrechnung der Rezepte für März 2020 verlaufen ist, wie die Erwartungshaltung für die Abrechnung der April 2020-Rezepte ist und ob erhöhte Ausgaben bei der Personalplanung und/oder durch Behörden oder sonstige Prozesse im Zusammenhang mit der Pandemie aufgetreten sind.

Auf diese E-Mail hätten zwölf der 14 VDARZ-Mitglieder geantwortet. Das Ergebnis: Bei keinem Rechenzentrum seien nennenswerte Probleme aufgetreten, die Abrechnung für März 2020 sei planmäßig verlaufen, was ebenfalls für die April-2020-Abrechnung erwartet werde, heißt es in der VDARZ-Mitteilung. Pandemiebedingte Personalplanungseinschränkungen lägen nur in einem sehr geringen Maße vor. Behördliche Auflagen oder damit zusammenhängende Einschränkungen habe es nicht gegeben.



Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


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1 Kommentar

Leistungsfähig

von Conny am 29.04.2020 um 12:27 Uhr

Die Retaxstellen auch. Man hat schon schlechte Gedanken.

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