Die letzte Woche

Mein liebes Tagebuch

10.05.2020, 08:00 Uhr

Machen wir uns locker und sehen mal die Chancen! (Foto: Andi Dalferth)

Machen wir uns locker und sehen mal die Chancen! (Foto: Andi Dalferth)


Wie heißt es so schön: Jede Krise hat ihre Chancen. Corona hat die Rolle der Apotheke gestärkt. In vielerlei Hinsicht. Die FDP hat erkannt, dass das Gesundheitswesen kein freier Markt ist. Alle merken: Das E-Rezept ist wichtiger denn je, es muss sich rasch was tun. Spahn lobt uns Apothekers übern grünen Klee, zu Recht. Er hat erkannt, dass Vor-Ort-Apos und ihr Botendienst unschlagbar sind – beim Versender dauert’s zwei, drei, vier Tage, hat er gesagt. Und unser ABDA-Präsident traut uns sogar zu, gegen Covid-19 zu impfen. Na bestens, fehlt nur noch der Impfstoff. Chancen über Chancen. 

4. Mai 2020

Das Tragen von Masken – in der Bevölkerung avanciert es mittlerweile zum emotionalen Thema. Es soll bereits notorische Maskenverweigerer geben. Sie werden es schwer haben. Nachdem sich noch vor zwei Monaten die Virologen uneins waren, ob auch das Tragen von einfachen Mund-Nase-Schutzmasken etwas bringen und die Bevölkerung verunsicherten, scheint sich nun ein Konsens ergeben zu haben: Ja, ein Maskenträger schützt – nicht sich selbst, sondern die Mitmenschen, mit denen er zusammentrifft, vor seinen Aerosoltröpfchen, die beim Sprechen und Atmen ausgestoßen werden. Und daher gehört es heute zu den Pflicht-Hygieneregeln in Corona-Zeiten: Wer Läden betritt, wer Bus und Bahn benutzt, muss eine Maske tragen. Nun ist die Handhabung dieser Masken und der hygienische Umgang damit allerdings nicht jedem vertraut. Mein liebes Tagebuch, vor allem die selbstgenähten Stoffmasken sind ein Stück weit Neuland. Wie werden sie korrekt getragen? Wie lange kann man sie tragen, ohne sie zu waschen? Wie soll man sie waschen, wie pflegen? Das ist wirklich ein Kapitel für sich. DAZ.online hat das Wichtigste dazu zusammengestellt. Wir müssen es einfach akzeptieren: Wir Apothekers (wer sonst) sind jetzt auch Fachberater für Mund-Nase-Schutzmasken.

5. Mai 2020

Ja, endlich, wir dürfen unseren Botendienst in Corona-Zeiten ab 22. April 2020 mit einer Pauschale (5,95 Euro inkl. MwSt.) abrechnen. Diese Corona-Zeit gilt bis 30. September 2020 – und danach? Mein liebes Tagebuch, das weiß kein Mensch. Vielleicht ist sie dann vorbei, vielleicht auch nicht. Vielleicht könnten wir dann neu verhandeln, ob die Botendienst-Pauschale auch weiterhin gezahlt wird. Noch offen ist derzeit, wie wir an die einmalige Pauschale von 250 Euro „zur Förderung von Botendiensten“ kommen, die uns zusteht. Das kann doch nicht so schwer sein…

6. Mai 2020

Hui, die FDP stellt fest: Das Gesundheitssystem ist „eben nicht ein freier Markt“. Mein liebes Tagebuch, beginnt da eine Zeit des Umdenkens bei den Liberalen? Ausgelöst von den Lieferengpässen und Corona fordert die gesundheitspolitische Sprecherin der FDP-Fraktion im Bundestag, Christine Aschenberg-Dugnus, gemeinsam mit ihren Fraktionskollegen eine Neuaufstellung bei Rabattverträgen und Arzneimittelproduktion. Mit einem entsprechenden Gesetz will die FDP klären, dass bei der zukünftigen Vergabe von Rabattverträgen neben dem Preis künftig auch die Qualität und Lieferverlässlichkeit eine Rolle spielen. Außerdem hält es die FDP für geboten, die Produktion von Wirkstoffen für Arzneimittel nach Deutschland und Europa zurückzuholen. Als Anreiz für die Firmen sollten etwa Investitionszuschüsse geprüft werden, die dann mit Lieferverpflichtungen einhergehen. Werden die nicht erfüllt, werden Strafzahlungen fällig, mit denen denn den Apotheken der anfallende Mehraufwand für das Handling von Lieferengpässen vergütet wird. Mein liebes Tagebuch, das sind doch in der Tat vernünftige Ansätze, die jetzt nicht unter den Tisch fallen sollten. Irgendetwas muss sich da tun!

 

Arzneimittelautomaten in Krankenhäusern wird es nun doch nicht geben. Der Bundesgesundheitsminister hatte versucht, solche Modellversuche für solche Automaten in ein „Zweites Gesetzes zum Schutz der Bevölkerung bei einer epidemischen Lage von nationaler Tragweite“ mit einzubauen und so ohne große fachliche Diskussionen durchzudrücken. Doch Proteste und Stellungnahmen gegen dieses Vorhaben zeigten Wirkung: Die Erprobung solcher Automaten in Krankenhäusern verschwand aus der Gesetzesvorlage. Zu Recht, mein liebes Tagebuch, es wäre nicht mit rechten Dingen zugegangen, wenn man ein solches Vorhaben in einem beschleunigten Gesetzgebungsverfahren durchsetzt, zumal eine solche Regelung keinerlei Bezug zur Bekämpfung der Covid-19-Pandemie hat. Außerdem, es gibt auch keinen Bedarf an Modellvorhaben für Arzneimittelautomaten in Krankenhäusern. Und beim Thema  Arzneiabgabeautomaten schrillen die Alarmglocken – seit dem DocMorris-Experiment in Hüffenhardt. Unionspolitiker haben da sichtlich dem Bundesgesundheitsminister nochmal deutlich gemacht: Solche Automaten braucht kein Mensch.

 

Nein, nein, das  darf nicht sein: Der Gesundheitsausschuss des Bundesrates regt an, Ausnahmen vom Zuweisungsverbot für E-Rezepte zu schaffen. Nochmal nein, das ist so unnötig wie ein Kropf. Da ist wirklich größte Vorsicht geboten. Ärzten oder Personen, die sich mit der Behandlung von Krankheiten befassen“, darf es nicht erlaubt sein, Verschreibungen zu sammeln, an Apotheken zu vermitteln oder weiterzuleiten und dafür einen Vorteil zu fordern, sich versprechen zu lassen, anzunehmen oder zu gewähren. Punkt aus. Die Gesundheitsexperten der Länder glauben nun, dass man Ausnahmen schaffen muss, wenn beispielsweise Versicherte keine E-Rezepte empfangen können oder nicht in die Arztpraxis oder Apotheke kommen können. Mein liebes Tagebuch, da lassen sich doch auch andere Möglichkeiten finden, aber bitte keine direkte Weiterleitung von Rezepten aus der Arztpraxis an Apotheken – wie schnell kann hier durch die Hintertür das Makel- und Zuweisungsverbot aufgeweicht werden. Wenn Versicherte keine elektronischen Empfangsmöglichkeiten für Rezepte haben, gibt’s in diesen Ausnahmefällen immer noch das Papierrezept. Immerhin, im Gesetzgebungsverfahren soll geprüft werden, ob Versicherten ein Anspruch auf eine ärztliche Verordnung in Papierform eingeräumt werden kann. Mein liebes Tagebuch, wir müssen aufpassen, was sich da entwickelt.

7. Mai 2020

Das wär’s doch: Nur öffentliche Apotheken sollen E-Rezepte beliefern dürfen. Mein liebes Tagebuch, die Linksfraktion will sich für eine solche Regelung stark machen. Klingt fantastisch, zumal sich die Gründe, die die Linksfraktion für ein E-Rezeptverbot für ausländische Versender anführt, allesamt nachvollziehen lassen. Nur allein mir fehlt der Glaube, dass sich das in unserem Europa, das von einem freien Warenverkehr diktiert ist, realistisch ist. Aber immerhin, man kann’s ja mal versuchen.

 

Die Techniker Krankenkasse will’s wohl wissen. Sie will kräftig mitmischen bei der Entwicklung der E-Rezept-Strukturen und baut ihre bereits seit einiger Zeit begonnenen Aktivitäten rund ums E-Rezept weiter aus. Beim Hamburger-Vor-Ort-Projekt können sich ab sofort auch Versicherte der Barmer einschreiben und Rezepte auf dem digitalen Weg erhalten. Zwei Apotheken und eine Arztpraxis machen bisher bei diesem Projekt mit, außerdem zwei Töchter des Schweizer Zur Rose-Konzerns: die auf Rezeptabrechnung von Versandrezepten spezialisierte Firma König und die Firma E-Health-Tec, die an der technischen Infrastruktur des Modells mitarbeitet. Mein liebes Tagebuch, die TK arbeitet darüber hinaus noch an weiteren Modellen mit , z. B. an einer Kooperation mit dem Apotheken-Dienstleister Noventi. Über die Noventi-Software Awinta können die E-Rezepte aus den TK-Projekten in die Warenwirtschaften von Tausenden Apotheken in Deutschland gesendet werden. Mein liebes Tagebuch, wenn man das alles mal zusammen betrachtet, wer hier woran arbeitet, dann ist das schon eine wilde Mischung, was sich hier zusammentut. Die E-Health-Tec beispielsweise arbeitet für das TK-Projekt, baut aber auch die DocMorris-Plattform für das E-Rezept auf. Ein interessante Melange, oder?

8. Mai 2020

Na, mein liebes Tagebuch, das war doch mal ein erfrischend anderes Format: Ein Livestream auf der Seite des Bundesgesundheitsministerium, in dem sich der Bundesgesundheitsminister Jens Spahn und die Präsidentin der Apothekerkammer Westfalen-Lippe, Gabriele Overwiening, über aktuelle Themen unterhielten und Zuschauer telefonisch Fragen dazu beisteuern konnten. Das Gespräch stand unter dem Titel „Zusammen gegen Corona“, wobei bei weitem nicht nur Corona-Themen diskutiert wurden. Spahn und Overwiening kennen sich gut aus Spahns westfälischer Heimat und so haben sie einen Draht zueinander. Für Overwiening war es wohl auch ein kleines bisschen öffentlichkeitswirksames Warmlaufen – sie hatte bekanntlich unlängst kurz vor Corona ihre Kandidatur als ABDA-Präsidentin bekanntgegeben. So hob die Kammerpräsidentin die tragende Rolle der Apotheker in der Krise hervor: „Wir stehen direkt an der Front und haben uns niemals weggeduckt“, sagt sie dem Gesundheitsminister. Spahn lobt die Apotheken: Die Krise habe offenbart, „wie dringend wir die flächendeckende Versorgung brauchen“. Ja, mein liebes Tagebuch, so bitter die Corona-Pandemie ist, sie hat der Politik vor Augen geführt, wie unschätzbar groß der Wert der Vor-Ort-Versorgung durch Apotheken ist. Spahn stellte zudem den Botendienst der Apotheken heraus, den er mit der Apothekenreform und aktuell in der Corona-Krise mit dem Extra-Honorar besser möglich gemacht habe und den er für besonders wichtig ansieht: Wörtlich: „Ich glaube, das ist ein unschätzbarer Vorteil, den die Patienten und die Bürger jetzt in der Krise noch viel mehr wahrnehmen. Beim Versender im Ausland dauert es zwei, drei, vier Tage, bis das Medikament da ist. Der Botendienst der Apotheken mit zusätzlicher Beratung im Zweifel bringt’s einfach schneller…so oder so… Mit einem gut gemachten Botendienst, mit einem Beratungsangebot dazu ist die Vor-Ort-Apotheke doch unschlagbar“. Tja, mein liebes Tagebuch, so isses. Präsidentin Overwiening merkte noch an, dass es aus ihrer Sicht goldrichtig gewesen sei, den Apotheken in der aktuellen Situation per Eilverordnung weitreichende Befugnisse bei der Abgabe von Medikamenten einzuräumen. Möglicherweise nimmt Jens Spahn den Vorschlag der Kammerpräsidentin mit: „Vielleicht können wir davon etwas über die Corona-Krise hinaus retten.“ Und natürlich kam im Livestream auch das Thema Apothekenstärkungsgesetz und Gleichpreisigkeit zur Sprache. Spahn lässt die Zuschauer wissen, dass er dran bleibt an der Gleichpreisigkeit. Die Gespräche mit der EU-Kommission in Brüssel seien wieder angelaufen. Möglicherweise würden die Gespräche in der nächsten Woche wieder aufgenommen. Gut so, dass dieses Thema endlich wieder auf die Tagesordnung kommt.


Wenn es soweit ist, stehen die Apotheken bereit und impfen auch gegen Covid-19, sagte der ABDA-Präsident Friedemann Schmidt in einem Podcast mit der Apotheken Umschau. Schmidt ist sich absolut sicher, dass Apotheken das können und dass Apotheken eine der ersten Adressen für die anstehende COVID-19-Impfung sind. Na, mein liebes Tagebuch wer sagt’s denn – geht doch. Noch vor nicht allzu langer Zeit war das Thema Impfungen in Apotheken für die ABDA ein rotes Tuch. Man wollte partout keinen Ärger mit den lieben Ärzten riskieren, fürchtete Forderungen der Ärzte nach einem Dispensierrecht, und in Brandenburg verkündeten Ärztekammer und Apothekerkammer sogar eine gemeinsame Resolution, dass man sich nicht an den  Modellversuchen für Grippeschutzimpfungen in Apotheken beteiligen wolle. Mein liebes Tagebuch, ich vermute mal, diese Resolution wird schon bald nach Corona in der Ablage P landen. Zurück zum Podcast mit Schmidt: Der ABDA-Präsident ist davon überzeugt, dass die Apotheken die Corona-Krise bislang gut gemeistert haben. Wirtschaftlich hätten die Apotheken allerdings in keiner Weise von der Krise profitiert trotz eines enormen Patienten- und Nachfrage-Anstiegs im März. Aber das sei nur ein vorgezogener Arzneimittelbedarf gewesen. Wirtschaftlich habe das keinen Vorteil gebracht, zumal die Apotheken auch auf eigene Kosten die gesamten Schutzmaßnahmen in der Apotheke ermöglicht haben. Die Corona-Krise habe auch gezeigt, dass es gut wäre, „wenn wir jetzt schon ein E-Rezept hätten“, so Schmidt. Unterm Strich gingen die Apotheken gestärkt aus der Krise hervor.



Peter Ditzel (diz), Apotheker / Herausgeber DAZ
redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


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17 Kommentare

Livestream: Gabi und Klaus ....

von Gunnar Müller, Detmold am 10.05.2020 um 19:50 Uhr

Nein: Gabi und Jens! Gut 77 Minuten.
Das Leben ist grausam... (frei nach den PRINZEN)
Vor allem, wenn es auf Realität trifft und man sich einen Fakten-Check wünschen würde.

Dass sie - bei all dem Geplauder - Präsidentin werden will nicht nur in Münster und auch er sich zu Höherem berufen sieht, ist offen sichtbar.
Ob damit allerdings der Sache und vor allem: den Menschen (in ihrem Fall: der Apothekerschaft) gedient wird, sollte von den Entscheidungsträgern - in ihrem Fall sind es eben leider nicht die Apothekerinnen und Apotheker sondern lediglich deren „Vertreter“ aus den Kammerbereichen - wohl überlegt werden.
Manchmal ist ein „unverbrauchtes Gesicht“, dass unvoreingenommen an die Themen herangeht, besser als jemand mit „jahrelangen Erfahrungen“… (die unterm Strich nichts gebracht haben - außer: uns und unseren wunderschönen Beruf in diese sich seit Jahren aufbauende Misere)

» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort

AW: Livestream: Gabi und Klaus ... wesentlich besser als Friedemann und Jens ...

von Christian Timme am 11.05.2020 um 3:55 Uhr

Trotz Jeans, sorry, hat dieser Livestream gezeigt ... dieses "Team" kann zusammen mehr als nur "Streamen". Auch Spahn kann ... wenn er "will" und mit einer neuen Präsidentin sogar noch besser?. Sollte die ABDA-Mitgliederversammlung "noch Augen im Kopf" haben ... wäre das schon mal ein "Lichtblck" ... vielleicht reicht es ja diesmal sogar für den Blick über den ABDA-Tellerrand hinaus?

Nicht vergessen Anerkennung

von Reinhard Rodiger am 10.05.2020 um 14:29 Uhr

„Vielleicht können wir davon etwas über die Corona-Krise hinaus retten.“

Es geht nicht um "retten". Es geht um Anerkennung.
Das "retten" ist keine Verhandlungsgrundlage, und so untergeordnet angebracht, dass ein ernsthafter Wille, etwas zu fordern nicht erkennbar ist.
Die Krise hat doch deutlich gemacht, mit welchen Schikanen der KK alltags zu arbeiten ist.Das muss im Gespräch bleiben und Aussetzen von Schikanen KANN nicht befristet sein.Es ist inakzeptabel.In anderen Heilberufen ist selbstverständlich, für zusätzliche Einzeltätigkeiten bezahlt zu werden.
Wir fordern das noch nicht mal.Dazu liefert unser Präsident das "beste" Beispiel.Mit dem Impfen eine Dienstleistung anzubieten ohne valide wirtschaftliche Fundierung und ohne Aussagen zu Zielkriterien und deren Erreichbarkeit ist milde ausgedrückt extrem unprofessionell.
Impfen böte sich an, die Kosten solcher Dienstleistungen und deren notwendige Breite als Katalysator für die Erkenntnis notwendiger Finanzierungsgrundlagen einzusetzen.Wie bei den von 2hm offen gelassenen Fragen eine Steilvorlage zu den Kosten von Flächendeckung.Wohlgemerkt, es geht nicht ums Impfendürfen als Anerkennungssurrogat, es geht um die Chance für eine gewünschte Tätigkeit all das transparent zu machen, was die ganze zeit versäumt wurde.Nämlich Aufwand und Ertrag in ein vernünftiges Verhältnis zu setzen.Das geht auch ohne Impfen.
Die Kernfrage, die aufscheint angesichts der Krise ist die faktische Integration in das Gesundheitssystem.Warme Worte bringen uns nicht in die offizielle Anerkennung.Selbst das RKI hat uns dem "medizinischen Personal" zugeordnet.Gerade das wurde doch eindrücklich gezeigt.Diese Zuordnung ist der Schlüssel für die Zukunft.Den bekommen wir nicht durch Anbiedern mit gerade opportunen Tätigkeiten zum Nulltarif und damit systematischen Ausschluss der Mehrheit .Es geht nicht mehr um Elitetätigkeiten, sondern um die Sicherung der breiten Verteilung.Und damit andere Sicht der Koordinaten.Konzentrierte Grösse ist nicht zukunftsfähig, wenn Diversität erforderlich ist.

Ohne Berücksichtigung der wirtschaftlichen Bedingungen ohne Konzept für Forderungen zur Erhaltung breit verteilten Leistungsangebots kommen wir nicht weiter.Die Lösung liegt nicht in stetiger Bewährungsposition und teurer Zusatzausbildung , sondern in selbstbewusster Leistungsposition.Diese muss allerdings auch vertreten werden.

Dazu fehlen alle Ansatzpunkte bei einer Salve von Steilvorlagen .Wir können nicht so weitermachen wie bisher.

"Es ist besser, eine Kerze anzuzünden,als sich über Dunkelheit zu beklagen.(Konfuzius)

Wer gibt Feuer?

» Auf diesen Kommentar antworten | 2 Antworten

AW: Nicht vergessen Anerkennung

von christiane Patzelt am 10.05.2020 um 20:14 Uhr

Dr. Kerstin Kemritz!
Denn Sie hat die Pharmazie im Herzen und ist dem Technischen hoch aufgeschlossen - hat einen in sich ruhenden Charakter und neigt zur Versachlichung, wo andere emotional werden würden (ich zum Beispiel)! Bitte schaut euch diese Kollegin genauer an, sie bewegt Einiges in Berlin und wäre meine absolute Wunschkandidatin nach all den Egoshootern und Nimmlingen!

AW: Nicht vergessen Anerkennung

von Reinhard Rodiger am 11.05.2020 um 0:40 Uhr

Guter Vorschlag! Wir brauchen eine Änderung der Blickrichtung.

Nachtrag ...

von Reinhard Herzog am 10.05.2020 um 12:24 Uhr

Eben lese ich gerade in benachbarten Foren beispielhaft:

1) Zahnärzte:
"XXXXa Aufwand für erhöhte Hygieneanforderungen aufgrund der Coronainfektionsprophylaxe ... entsprechend GOZ für Gebührenposition XXXX ....; mit Steigerungsfaktor 2,3 = 14,23 €

Also eine neue Position XXXXa mit 14,23 € extra zumindest mal für Privatpatienten je Behandlung ...

2) Physiotherapeuten:
1,50 € Hygienepauschale on top je Rezept in der GKV, immerhin ...

Die Durchschnittsapotheke setzt rund 80 GKV-Rezepte täglich durch, das wären immerhin 120 € tgl. und damit deutlich mehr, als die Botendienstregelung mit ihren 5 € im Schnitt einbringen dürfte - und was ja auch erhebliche Kosten verursacht!

Gewusst wie, aber nicht bei uns ...

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Impfen und Honorarerhöhung.

von Roland Mückschel am 10.05.2020 um 11:41 Uhr

Woher der Präsident die Gewissheit nimmt dass die
Corona-Impfung selbstverständlich in der Apotheke
anzusiedeln sei erschliesst sich mir nicht.
Genauso vermisse ich die fehlende Frage nach der dringend
notwendigen Honorarerhöhung für die ausgebluteten Vorort-Apotheken,
den ach so notwendigen. Präsident und
Möchtegern-Nachfolgerin schweigen dazu.
Gut, dann wissen wir wenigstens wer diese Erhöhung
finanzieren könnte, die Profiteure haben genug Reserven.
Ein forcierter Plan C ist unumgänglich, nicht das Impfen
und die Lobhudelei.
Und an den Taten sollte man sie erkennen.
Nicht an Sonntagsreden und Nebelkerzen.

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Wie soll es weiter gehen?

von Karl Friedrich Müller am 10.05.2020 um 10:52 Uhr

Frau Peter hat recht. Bevor unsinnige Forderungen nach Impfungen und sonstigen defizitären Aufgaben kommen, dann lieber die Bezahlung des Botendienstes beibehalten. Das kann jede Apotheke. Womit wir auch gleich bei der ABDA wären und die Nachfolge an der Spitze.
Das „Wahlprogramm“ lautet verkürzt: es bleibt alles beim Alten. Wir kümmern um uns selbst, lassen die Apotheken weiter im Stich, vertreten sie nicht (höchstens unsere eigenen), bzw. verraten und verkaufen sie weiter an Konzerne und Politik.
Man nennt das dann weiter „Qualität“, „Versorgungssicherheit“, modern.
Ganz konfus machen mich die vielen „Lockerungen“ bei den Lieferverträgen, die ich in der Mehrzahl für unnötig halte. (Wobei natürlich die Vielzahl der Regelungen ein Unding sind. Aber das ist etwas Anderes)
Was ist der Plan bei der Pandemie? Die Lockerungen diesbezüglich halte ich für ein Verbrechen an der Bevölkerung. Die übertriebenen Strafen auch.
Was wird passieren? In kurzer Zeit werden wir wieder sehr viele Kranke und Tote haben (Spätfolgen?)
Statt die Konzerne zu unterstützen, wäre es besser, die Einzelnen zu fördern. Selbstständige, die vor der Zerstörung der Existenz stehen. Ob BMW und Daimler noch ein paar Mrd. mehr in Timbuktu auf dem Konto haben, ist irrelevant. Außerdem bleibt die Nachfrage, wenn der Bürger Geld hat.

» Auf diesen Kommentar antworten | 2 Antworten

AW: Wie soll es weiter gehen

von Bernd Jas am 10.05.2020 um 19:37 Uhr

Hallo Herr Müller,
schauen Sie sich doch mal das letzte Video von Udo Pollmer an (Der Tanz auf dem Vulkan im Coronawahn). Es dauert auch diesmal nur 7:11 min. Hier noch der Link:
https://www.youtube.com/watch?v=pUGjdlE4rCU
Wobei wir wieder bei Herrn Herzog mit seiner Jongelage der Zahlen sind und uns über Ethik Gedanken machen sollten.
Welches Menschenleben ist wo mehr Wert?
Und da muss ich leider Herrn Herzogs Aussage vor zwei Wochen recht geben. Zahlen, Daten, Fakten, Wissenschaft, auch wenn es um Menschenleben geht. Woran möchten Sie gerne sterben Pest, Cholera oder Hungertod?
Ich gehe hier noch weiter; in Freiheit oder in Gefangenschaft?

AW: Wie soll es weiter gehen

von Karl Friedrich Müller am 10.05.2020 um 20:30 Uhr

@Herr Jas:
Danke. Pollmer hab ich vollkommen aus den Augen verloren.

Impf-Naivität ...

von Reinhard Herzog am 10.05.2020 um 10:50 Uhr

Da ist schon die Routine-Grippeimpfung ein blamabler, Jahre währender Eiertanz, und nun sollen ausgerechnet völlig neue, mit heißer Nadel gestrickte Impfstoffe in der Apotheke verabreicht werden?

Impfstoffe, die fast zwangsläufig aufgrund des Zeitdrucks mit gewissen Unsicherheiten bezüglich des Sicherheitsprofils starten müssen, von denen wir gar nicht wissen, ob One-shot-Vaccination oder Mehrfachimpfung, wie sie sich gerade bei den überwiegend hochbetagten Risikogruppen verhalten (traditionell viel schwieriger zu immunisieren) - aber die Apotheken können das!

Not macht erfinderisch - oder lässt den Verstand vollends auf der Strecke bleiben!?

"Unterm Strich gingen die Apotheken gestärkt aus der Krise hervor."

... wir unterhalten uns weiter, wenn wir mit unseren heutigen 2% SARS-CoV-2-Immunisierungsrate, zum Herbst nur wenige Prozentpunkte höher bei unserer "Schleichkatzen-Strategie", dann durch den Winter gekommen sind.
Werfen wir eine Münze zwischen den Optionen "hätte schlimmer kommen können" und völligem Breakdown?

» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort

AW: Impf-Naivität ... dazu sind Apotheken gerade noch gut genug?

von Christian Timme am 10.05.2020 um 11:34 Uhr

Mehr Fragen als Antworten mahnen zur Vorsicht ... wenn nur der Corona-Euro ruft ... kann man die „Approbation“ schon mal in den Rückumschlag legen ...

Vergessen??

von Dr.Diefenbach am 10.05.2020 um 10:40 Uhr

Liebe Redaktion,bei all dem Geschehen um die Maskerade,Covid 19,Spahn-Vorstellungen usw. sollte aber nicht vergessen werden dass unser ehemaliger ABDA Präsident K.Stürzbecher in dieser Woche (6.Mai) verstorben ist.Immerhin hat er "uns" auch durch schwierige Phasen begleitet

» Auf diesen Kommentar antworten | 3 Antworten

AW: Vergessen ... Klaus und Horst, Seehofomat ... Bonn ...

von Christian Timme am 10.05.2020 um 12:13 Uhr

Die Zeiten ändern sich ... die Präsidenten und die ABDA-Juristen auch ... aber „meckern“ konnten die Apothekers schon immer ...

AW: Vergessen

von Heinrich Schmidt am 10.05.2020 um 12:15 Uhr

Kenn ich nicht

AW: Vergessen ...

von Christian Timme am 10.05.2020 um 13:32 Uhr

Die Gunst der späten Geburt hat Sie ereilt ...

.

von Anita Peter am 10.05.2020 um 8:31 Uhr

Der bezahlte Botendienst muss auch über den 30.09. hinaus eine bezahlte Regeleistung bleiben. Das Geld kann man aus dem Topf der pharmazeutischen Dienstleistungen nehmen, bevor sich die ABDA wieder irgendeinen Unsinn ausdenkt, der nur defizitär ist.

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