Österreich

Letzter Antibiotika-Produktionsstandort in Westeuropa soll bleiben

Remagen - 25.05.2020, 10:15 Uhr

Die Novartis-Tochter Sandoz produziert im österreichischen Kundl Penicillin. Der letzte Produktionsstandort für Antibiotika war Medienberichten zufolge bedroht, soll nun aber bleiben. (s / Foto: imago images / Mühlacker)

Die Novartis-Tochter Sandoz produziert im österreichischen Kundl Penicillin. Der letzte Produktionsstandort für Antibiotika war Medienberichten zufolge bedroht, soll nun aber bleiben. (s / Foto: imago images / Mühlacker)


Motivationsschub durch Corona?

Gegenüber ORF Tirol soll die Sandoz Gmbh Kundl/Schaftenau die „Aufmerksamkeit der Politik“ begrüßt haben. Ob seitens Novartis ein ernsthaftes Interesse am Verbleib der Antibiotika-Produktion in Tirol besteht, dazu habe Geschäftsführer Mario Riesner allerdings zunächst nichts sagen wollen. Möglicherweise bringt die Coronavirus-Pandemie dem Unternehmen einen Motivationsschub, von ihrem Ansinnen abzurücken. Die Novartis-Tochter Sandoz berichtet von Vollauslastung der dort beschäftigen 4.000 bis 5.000 Mitarbeiter. Der Bedarf an Antiinfektiva sei weltweit gestiegen, Kurzarbeit kein Thema.

Herstellung soll zurück nach Europa

Laut „meinbezirk.at“ geht auch Christoph Baumgärtel vom österreichischen Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen davon aus, dass hier bald ein nachhaltiger Erfolg erzielt werden kann, was er in der aktuellen Lage als ein „wichtiges und richtiges Signal“ wertet. Baumgärtel hofft, dass noch mehr heimische Firmen diesem Vorbild folgen, und dass vor allem die in der Vergangenheit nach Fernost abgewanderte Firmen wieder zumindest in die EU oder besser direkt nach Österreich zurückkehren.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat die Produktion von Wirkstoffen in Europa als einen Schwerpunkt auf die Agenda der deutschen EU-Ratspräsidentschaft im zwei­ten Halbjahr 2020 gesetzt.



Dr. Helga Blasius (hb), Apothekerin
redaktion@daz.online


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