DAZ.online Spezial: Sonnenschutz

Was ist eigentlich Mallorca-Akne?

Stuttgart - 09.06.2020, 10:15 Uhr

Wer weiß, dass er zu Mallorca-Akne neigt, kann vorbeugende Maßnahmen treffen. Dabei sollten Produkte mit fettfreien Grundlagen gewählt werden, um die Bildung von Peroxiden zu vermeiden. (m / Foto: Schelbert)

Wer weiß, dass er zu Mallorca-Akne neigt, kann vorbeugende Maßnahmen treffen. Dabei sollten Produkte mit fettfreien Grundlagen gewählt werden, um die Bildung von Peroxiden zu vermeiden. (m / Foto: Schelbert)


Ein freier Tag, die Sonne scheint. Mit einem Buch und einem Getränk lässt es sich gut auf dem Balkon aushalten. Am nächsten Tag kommt jedoch das böse Erwachen: Gesicht, Dekolleté und Arme sind mit juckenden Pickelchen übersät. Mallorca-Akne ist nicht nur durch den Juckreiz unangenehm, sondern wird auch als optisch störend empfunden. Oft suchen Betroffene deshalb Rat in der Apotheke.

Die Bezeichnung „Mallorca-Akne“ ist unglücklich gewählt, denn streng genommen handelt es sich gar nicht um eine Form der Akne. Die echte Akne ist immer vom Auftreten von Komedonen begleitet („keine Akne ohne Komedo“), bei der Mallorca-Akne hingegen kommen Komedonen nur sehr selten vor. Beide Erkrankungen unterscheiden sich auch in ihrer Ursache: Während die echte Akne hormonell bedingt ist und mit einer erhöhten Talgproduktion und Verstopfung der Hautporen einhergeht, liegt die Ursache der Mallorca-Akne in einer Entzündung der Haarfollikel. Diese wird durch UV-Strahlung ausgelöst.

Mehr zum Thema

DAZ.online Spezial: Sonnenschutz

Was ist eigentlich eine Sonnenallergie?

Je stärker die UV-Strahlung war und je länger der Betroffene ihr ausgesetzt war, umso heftiger fallen die Symptome aus. Die Mallorca-Akne hat deshalb ihren Höhepunkt im Hochsommer und nicht wie die Polymorphe Lichtdermatose im Frühjahr. Typischerweise sind die Areale, die der Sonne am meisten ausgesetzt sind, betroffen: Gesicht, Dekolleté und Arme. Die Haut erscheint gerötet und ist von juckenden Pickelchen und Knötchen übersät. Dieses durch die UV-Strahlung ausgelöste Exanthem kann auch noch Wochen nach dem Sonnenbad bestehen bleiben.

Wie kommt es zu den Symptomen?

Welche Prozesse genau zum Auftreten der Mallorca-Akne führen, ist noch nicht abschließend geklärt. Es besteht die Vermutung, dass Fettbestandteile aus aufgetragenen Sonnenschutzmitteln oder anderen Körperpflegeprodukten unter Einfluss der UV-Strahlung in der Haut reaktive Lipidperoxide bilden, die dann zu den entsprechenden Hautschäden führen. Alternativ zu dieser Theorie wird diskutiert, ob es sich nicht vielleicht auch um eine spezielle Form der Licht-Dermatose handeln könnte.

Wie kann die Mallorca-Akne behandelt werden?

Bei der Mallorca-Akne handelt es sich um eine selbstlimitierende Erkrankung. Das bedeutet, dass die Hautveränderungen nach einiger Zeit von selbst wieder verschwinden. Es ist jedoch möglich, die Symptome medikamentös abzumildern. glucocorticoidhaltige Salben können der Rötung und Pickelbildung entgegenwirken, Antihistaminika helfen, den Juckreiz einzudämmen.

Wie kann der Hautveränderung vorgebeugt werden?

Wer weiß, dass er zu Mallorca-Akne neigt, kann vorbeugende Maßnahmen treffen. So sollte die Haut schrittweise an die Sonne gewöhnt und die stärkste Sonnenstrahlung zwischen 11 und 15 Uhr gemieden werden. Wichtig ist, die Hautstellen, die von der Kleidung nicht bedeckt werden, durch Sonnenschutzmittel mit einem möglichst hohen Lichtschutzfaktor zu schützen. Dabei sollten Produkte mit fettfreien Grundlagen gewählt werden, um die Bildung von Peroxiden zu vermeiden. Bei diesen fettfreien Grundlagen handelt es sich um Gele; auf den entsprechenden Produkten findet sich ein Hinweis, dass sie für Allergiker geeignet sind. Wichtig ist es, die Kunden in der Beratung darauf hinzuweisen, auch bei der Auswahl von Après-Produkten und allen weiteren Körperpflegemitteln auf eine fettfreie Basis zu achten.



Annette Thomas, Apothekerin, Dozentin, DAZ.online-Autorin
redaktion@daz.online


Diesen Artikel teilen:


0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.