Verband der Hämophilie-Apotheken

Künftige „Hämophilie-Apotheken“ schließen sich zusammen

Stuttgart - 18.06.2020, 14:30 Uhr

Ab September 2020 geht der Weg der Hämophiliepatienten für ihre Arzneimittel über die Apotheke. (m / Foto: imago images / Stefan Zeitz)

Ab September 2020 geht der Weg der Hämophiliepatienten für ihre Arzneimittel über die Apotheke. (m / Foto: imago images / Stefan Zeitz)


Das Gesetz für mehr Sicherheit in der Arzneimittelversorgung ändert auch die Versorgung von Hämophiliepatienten – denn ihre Arzneimittel gehen ab 1. September über die Apotheke. Bislang waren Arzneimittel zur Hämophiliebehandlung von der Apothekenpflicht ausgenommen und wurden meist direkt von den Herstellern an die Ärzte geliefert. Den neuen Herausforderungen dieser Spezialversorgung der Hämophiliepatienten stellt man sich besser im Verband als allein.

VHA – hinter dieser Abkürzung versteckt sich seit dem 25. Mai 2020 der „Verband der Hämophilie Apotheken“. Gegründet vor Kurzem in Berlin, will man sich gemeinsam den neuen Herausforderungen der Versorgung von Hämophiliepatienten stellen. Diese erwarten die Apotheken ab dem 1. September 2020. Dann wird eine Neuregelung rechtskräftig, die bereits mit dem ein Jahr zuvor (am 15. August 2019) in Kraft getretenen Gesetz für mehr Sicherheit in der Arzneimittelversorgung (GSAV) beschlossen wurde: Ab Mitte August werden Arzneimittel zur Hämophilie-Behandlung apothekenpflichtig, und die Versorgung der Patienten läuft folglich über die Apotheke. Bislang sind die Hämophilipräparate noch von der Apothekenpflicht ausgenommen und werden stattdessen meist direkt vom Hersteller an die behandelnden Ärzte geliefert.

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„Mit dem Verband möchten wir Patienten eine Orientierung geben, wo sie Apotheken finden, die sich hoher Qualität verpflichten möchten, und in einem starken Netzwerk mit Ärzten, Apothekern und Patienten verbunden sind“, erklärt Claudia Neuhaus. Die Apothekerin aus Berlin ist die Erste Vorsitzende des neuen Verbands der Hämophilie Apotheken. Die Position des Zweiten Vorsitzenden bekleidet Apotheker Dirk Düvel aus Marschacht, während Nico Kraft, Apotheker aus Frankfurt und Autor bei der Deutschen Apotheker Zeitung sowie DAZ.online, zum Schriftführer in den Vorstand gewählt wurde. Dem Beirat gehören Vertreter aus Fachgesellschaften, Ärzte, Patientenvertreter und Experten aus der Hämophilie-Versorgung an.

Wohnortnahe und flächendeckende Hämophilieversorgung durch Apotheken

Die Verbandsgründung sei ein logischer Schritt auf den bald möglichen Apothekenvertriebsweg der Hämophilie-Präparate. Man wolle in dieser besonderen Situation dazu beitragen, dass die Patienten weiterhin eine qualitativ hochwertige und sichere Versorgung erhalten, so der VAH in einer Mitteilung anlässlich der Gründung. Claudia Neuhaus: „Mit dem Verband möchten wir Patienten eine Orientierung geben, wo sie Apotheken finden, die sich hoher Qualität verpflichten möchten, und in einem starken Netzwerk mit Ärzten, Apothekern und Patienten verbunden sind.“

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Der Verband möchte für zwei Bereiche stehen: zum einen die Vernetzung, Fortbildung und Unterstützung von Hämophilie-Apotheken, zum anderen – gemeinsam mit Experten aus der Hämophilie-Versorgung – die Entwicklung und Definition von Qualitätsmaßstäben, um Patienten sicher zu versorgen, und zwar „flächendeckend und wohnortnah“. "Uns geht es darum, Apotheken so zu vernetzen, dass Patienten gut und sicher betreut werden egal, wo sie in Deutschland wohnen. Wir Apotheker sollten uns hierbei gegenseitig unterstützen", sagt Claudia Neuhaus, VAH-Vorsitzende.

Der Verband ist offen für alle Apotheken, die in der Hämophilie-Versorgung aktiv sind und sich zu Qualität und Sicherheit verpflichten wollen.



Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online (cel)
redaktion@daz.online


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