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Missglückter IT-Umzug
Wie hilfreich sind die FAQ zum IT-Chaos der Apobank?
Der IT-Umzug der Apobank mit Avaloq lief katastrophal, das Finanz-Chaos beherrscht auch Wochen später die heilberuflichen Bankgeschäfte. Wurden systemische Mängel und Ausfälle seitens Ärzten und Apothekern kritisiert, kam auch häufiger durch, dass der Support zu wünschen übrig ließ – was möglicherweise der Überlastung geschuldet war. Nun hat sich die Apobank professionelle Unterstützer geholt: Mit Zendesk beantwortet sie Fragen zu StarMoney, Sammellastschriften, gesperrten Konten und allem, was sonst noch schief läuft. Doch funktioniert es nun besser? DAZ.online hat mit einem Apotheker gesprochen.
„Fühlen Sie sich im Moment etwas überfordert? Wir sind da! Um Ihnen unter die Arme zu greifen, haben wir nützliche Ressourcen für Sie zusammengestellt“, erklärt Zendesk auf seiner Homepage. Dieser Slogan hat die Apobank wohl überzeugt. Seit der IT-Migration der Apobank herrscht Chaos. Auch Wochen später habe sich „nichts geändert“, erklärt ein Apotheker am heutigen Freitag im Gespräch mit DAZ.online. Einige Basisfunktionen liefen, jedoch nur manchmal: „Alles Kompliziertere ist aber hoffnungslos defekt“, so der Apobankkunde.
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Dass die IT-Migration der Apobank, anberaumt für das lange Pfingstwochende, nicht einfach wird, wusste man. Nicht umsonst hatte sich die Bank jahrelang auf diesen großen – und kostspieligen – Schritt vorbereitet: „Die deutsche Ärzte- und Apothekerbank, kurz Apobank, wollte alles auf einmal. Ein neues Avaloq-System für die Basis-Geschäfte, ein neues E-Banking für die Kunden, und alles auf einem neuen Computer“, fasst Inside Paradeplatz – Finanznews aus Zürich, das Großprojekt zusammen. Nun scheint die Apobank maßlos überfordert.
Apobank setzt auf Zendesk beim IT-Support
Gegenüber DAZ.online berichtete die Apobank vor wenigen Tagen, die Hotlines liefen heiß – offenbar zu heiß. Nun hat man sich externe Hilfe geholt – Zendesk: „Unsere Software für Support, Vertrieb und Kundenengagement lässt sich rasch implementieren und passt sich dynamisch an immer neue Anforderungen an“, so das Selbstverständnis von Zendesk. Das klingt vor dem Hintergrund des chaotischen IT-Umzuges der Apobank nahezu paradiesisch.
Dumm nur, dass Zendesk keine Software im Finanzbereich anbietet, sondern eben „nur“ für den Support. Zur Erklärung: Zendesk ist ein Software-Unternehmen, das eine gleichnamige „cloudbasierte Kundensupport-Plattform“ anbietet – nun auch für die Apobank
Gehälter in Gefahr?
Seit Kurzem finden Apotheker und Ärzte auf apobank-faq.zendesk.com Antworten zu ihren brennendsten Fragen – welche Bankautomaten man für Einzahlungen nutzen kann, wie man ein gesperrtes Konto wieder entsperrt oder was bei fehlenden Zahlungseingängen zu tun ist. Vor allem haben die Kunden hier die Möglichkeit, ihre Probleme über die Plattform an die Apobank zu adressieren, dass zum Beispiel „Überweisungen vom iPhone ohne zusätzliches Lesegerät (denn der QR-Code kann ja nicht mit dem identischen iPhone gescannt werden) noch nicht funktionieren oder Buchungsinformationen zum Zweck der Zahlung fehlen.“
Umsatzexporte in Steuerprogramme unmöglich
Das scheinen jedoch noch vergleichbar kleine Probleme zu sein – auch ein Steuerbüro meldet sich zu Wort: Ihre Apobankkunden, die Buchhaltung und Zahlungen über Datev Unternehmen Online abwickeln, könnten keine Überweisungen vornehmen, „insbesondere auch im Hinblick auf die fälligen Gehaltszahlungen nächste Woche benötigen wir hier dringend Abhilfe! Die bereits offenen über 50 Überweisungen ins Online Banking zu tippen, ist keine Alternative“, liest man. Probleme schafft offenbar auch der Umsatzexport in Steuerprogramme wie Buhl oder WISO.
Was ist mit Sammellastschriften?
Die Apobank ist bemüht, das zeigen die Antworten der Apobank auf diese Fragen beziehungsweise Kritik der Nutzer: „Wir prüfen das in unserem System und melden uns morgen bei Ihnen telefonisch“. Die Mitarbeiter auch in den Filialen seien nicht zu beneiden, erklärt unser Apotheker, man priorisiere die Themen inzwischen, ohne dabei jedoch voran zu kommen, ist seine Wahrnehmung:
Alle Mitarbeiter der Apobank pfeifen aus dem letzten Loch und kämpfen gegen einen sich immer weiter auftürmenden Berg an Problemen.“
Einige Apotheker vermissten im neuen Apobanksystem die Möglichkeit, Sammellastschriften ausführen zu lassen. Die Apobank erklärt, wie theoretisch vorzugehen ist: „Nach Erstellung einer Sammellastschrift muss, um diese freizugeben, auf der Übersichtsseite unter dem Punkt ,Erstelldatum' der Zeitraum von ,letzte 30 Tage' auf ,gesamter Zeitraum' umgestellt und über den Button Filter/Suche aktualisiert werden“. Danach würden die eingereichten Lastschriften zur weiteren Bearbeitung angezeigt. Keine Sorgen soll man sich auch machen, wenn Daueraufträge nicht zu sehen seien – die Aufträge seien dennoch erfasst. Man solle nicht aktiv werden, um Doppelbuchungen zu vermeiden.
Hilfe zu Starmoney
Große Probleme berichten Apotheker, die zur Verwaltung ihrer Finanzen Starmoney, ein kostenpflichtiges Offline-Programm, nutzen. Da die Apobank nicht alle für Kunden wichtige Funktionen bieten konnte, empfahl sie ihren Kunden Starmoney sogar aktiv, es gab eine spezielle „Apobank Edition“. Im Gespräch mit DAZ.online beschreibt der Apotheker Starmoney als „komfortable, flotte und umfangreiche Lösung“. Ältere Kontovorgänge werden gespeichert, während man diese im alten Apobanksystem beispielsweise maximal drei Monate einsehen konnte. Praktisch ist zudem, dass man Kontoauszüge Posten-genau abhaken und so alle Vorgänge kontrollieren kann.
Wie bei den anderen Apobank-Problemen ist auch hier die Resonanz der Kunden nicht einheitlich, bei manchen scheint Starmoney wieder zu funktionieren, bei anderen nicht. Selbst die Möglichkeit, dass die Anbindung an Starmoney nach ein paar Tagen klappt, diese Woche allerdings nicht mehr, wird genannt.
Auch hier bemüht sich die Apobank: Man hat einen zusätzlichen Telefonservice eingerichtet und verlinkt auf das Hilfecenter von Starmoney, wo Apotheker eine Auflistung bekannter Schwierigkeiten – wie „kein gültiges Sicherheitsprofil, Aktualisieren der Bankparameter, TAN kann nicht empfangen werden, Kontoeinrichtung nicht möglich“– beim Wechsel des Rechenzentrums der Apobank in StarMoney 12 und StarMoney Business 9 finden.
Bekommt die Apobank die Probleme in den Griff?
Die Prognose des Apothekers für die Apobank ist recht düster: „Die Apobank wird das nicht in den Griff bekommen.“ Ohnehin sei im neuen System alles „schlechter und unübersichtlicher“ geworden. „Ich kann mich auch nicht endlos um die sich nicht ändern wollenden Probleme kümmern und habe resigniert. Ich lasse jetzt das Apothekensystem auf eine andere Bank umschreiben, um wenigstens wieder arbeiten zu können“. Sätze, die die Apobank sicher vermeiden wollte.
9 Kommentare
Starmoney geht nicht
von HPBoeck am 26.06.2020 um 17:09 Uhr
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Chips
von Rapulski am 21.06.2020 um 8:20 Uhr
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.
von Anita Peter am 20.06.2020 um 8:08 Uhr
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Buy local... ;-)
von Michael Reinhold am 19.06.2020 um 23:55 Uhr
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AW: Buy local
von Rita Längert am 20.06.2020 um 10:05 Uhr
Nichts geht ...
von UK am 19.06.2020 um 19:25 Uhr
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Konsequenzen
von Carsten am 19.06.2020 um 18:59 Uhr
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AW: Konsequenzen
von Hans Grätz am 21.06.2020 um 21:58 Uhr
AW: Konsequenzen
von Randolf Dr.Chemnitius am 03.07.2020 um 11:42 Uhr
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