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Keine Sprays bei der Desinfektion von Flächen
Können Desinfektionsmittel der Gesundheit schaden?
Wie steht es eigentlich um Resistenzen?
Auch ein anderer Aspekt könnte vielleicht zum bewussteren Umgang mit Desinfektionsmitteln anregen, angesichts der Bilder aus den Nachrichten, in denen im Ausland ganze Straßenzüge desinfiziert wurden: Wie steht es eigentlich um die Resistenzentwicklung? Beispielsweise war Triclosan unter den Desinfektionsmitteln immer wieder Gegenstand breiter Diskussionen, über die auch die DAZ berichtet hat.
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Auch wenn vor allem Antibiotika-Resistenzen zu den Hauptproblemen der modernen Medizin zählen, in der DAZ 22/2018 hieß es beispielsweise auch: „Pseudomonas aeruginosa ist natürlich resistent gegen eine Vielzahl von Antibiotika, auch Resistenzen gegen Desinfektionsmittel und Detergenzien sind beschrieben.“
Um Missverständnisse zu vermeiden: Desinfektion – vor allem in Krankenhäusern – ist natürlich wichtig und richtig. So hieß es in einem anderen Beitrag der DAZ 22/2018: „Die wichtigsten Erreger nosokomialer Infektionen werden unter dem Akronym ESKAPE zusammengefasst: Enterococcus faecium, Staphylococcus aureus, Klebsiella pneumoniae, Acinetobacter baumannii, Pseudomonas aeruginosa und Enterobacteriaceae. Eines haben alle ESKAPE-Keime gemeinsam: Sie werden durch direkten Kontakt übertragen. Pseudomonaden und Acinetobacter können auch durch indirekten Flächenkontakt übertragen werden. Ein wichtiger Ansatz ist daher die Händedesinfektion in Krankenhäusern.“
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So wichtig also die Desinfektion in Krankenhäusern ist, eine Toleranz gegen Desinfektionsmittel ist dennoch möglich. Das meldete auch die Pharmazeutische Zeitung im August 2018. Dort hieß es, dass eine Untersuchung aus Australien von der Universität Melbourne im Fachjournal „Science Translational Medicine“ besagt, dass der multiresistente Darmkeim Enterococcus faecium in Krankenhäusern zunehmend tolerant gegen alkoholbasierte Desinfektionsmittel wird. „Die Forscher betonen, dass nur Daten aus zwei Krankenhäusern in Melbourne untersucht wurden, ob und in welchem Ausmaß Resistenzen gegen Desinfektionsmittel auch in anderen Regionen beziehungsweise Ländern vorkommen, müsse noch geprüft werden“, hieß es.
Dennoch: Es scheint genügend Anlass zu geben, vor allem im Alltag mit Desinfektionsmitteln sparsamer umzugehen und in der Wissenschaft auch die Resistenzbildung gegen Desinfektionsmittel genauer zu untersuchen. Nicht, dass bei der Bekämpfung eines Virus am Ende diverse neue Resistenzen gezüchtet werden, und auch, damit die Krankenhäuser sich in Zukunft nicht mehr sorgen müssen, dass ihnen Desinfektionsmittel gestohlen werden, wenn sie diese am dringendsten benötigen.
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