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Frühe Therapie bei COVID-19 sinnvoll
Remdesivir zur Inhalation?
Späte Phase von COVID-19: Remdesivir plus Barictinib oder Tocilizumab
Bisherige Daten weisen darauf hin, dass die antivirale Therapie mit Remdesivir in der hyperinflammatorischen Phase von COVID-19 keinen Nutzen bringt, eine chinesische Untersuchung fand sogar Gegenteiliges heraus: Remdesivir erhöhte bei spätem Behandlungsbeginn (mehr als zehn Tage nach Erstsymptomatik) die Mortalität. Vielleicht könnte jedoch eine Kombination von Remdesivir mit Immunmodulatoren besonders schwer Erkrankten auch im fortgeschrittenen Stadium helfen? Gewissheit darüber sollen Studien bringen, die Remdesivir einmal mit dem Interleukin-6-Rezeptorantagonisten Tocilizumab und zum anderen mit dem JAK-Inhibitor Baricitinib untersuchen. Zusätzlich wird Remdesivir bei Kindern, Schwangeren und Risikopatienten – etwa mit Nierenerkrankungen – getestet werden.
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In Europa ist Remdesivir noch nicht zugelassen, die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) prüft derzeit den Zulassungsantrag. Eingesetzt wird das erste COVID-19-Arzneimittel in Deutschland bislang lediglich in Studien oder als individueller Heilversuch (Compassionate Use).
In den Vereinigten Staaten darf der RNA-Polymerase-Inhibitor im Rahmen einer Notfallgenehmigung (Emergency Use Authorization - EUA) bei schwer an COVID-19-Erkrankten bereits seit Anfang Mai appliziert werden. Wichtig ist: Die EUA ist befristet und kann widerrufen werden. Sie ersetzt nicht das formelle Verfahren zur Einreichung, Prüfung und Zulassung neuer Arzneimittel.
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