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„Wir hören viel Unmut über Tönnies in der Offizin“

Düsseldorf - 25.06.2020, 11:15 Uhr

Vor allem der Ärger über den großen Fleischproduzenten Tönnies sei bei den Kunden zu spüren, berichtet Apotheker Friedhelm Linnemann. (s / Foto: Pius-Apotheke/Linnemann)

Vor allem der Ärger über den großen Fleischproduzenten Tönnies sei bei den Kunden zu spüren, berichtet Apotheker Friedhelm Linnemann. (s / Foto: Pius-Apotheke/Linnemann)


Botendienst ist gut nachgefragt

„Unser Botendienst wird allerdings ebenfalls sehr gut nachgefragt. Das war seit Beginn der Krise so“, sagt Linnemann. Seine Apotheken gehören auch zu denen, die sich auf Anfrage der Apothekerkammer Westfalen-Lippe bereit erklärt haben, die unter Quarantäne stehenden Mitarbeiter der Firma Tönnies mit Medikamenten zu beliefern. Das funktioniert nach einer „eigens entwickelten Versorgungsroutine“, die sicherstellt, „dass auch der Apotheken-Bote sich möglichst nicht infiziert“, wie die Apothekerkammer Westfalen-Lippe erklärt. „Das Rezept wird an die jeweils zur Verfügung stehende Apotheke im Wohnort des Patienten versandt – Handynummer des Patienten inklusive. Der Bote stellt das Arzneimittel in einer Tüte vor die Haustür, entfernt sich von dieser und ruft den Patienten an. Nun hat der Patient oder ein Angehöriger drei Minuten Zeit, um die Arzneimittel in Empfang zu nehmen. Geschieht das nicht, nimmt der Bote die Lieferung wieder mit“, heißt es von der Kammer. Schutzausrüstung und Desinfektionsmittel seien dabei auch für den Boten selbstverständlich. Für einige Tage hatten auch die Kreisvertrauensapothekerinnen der Kammer Claudia Scherrer und Susanne Gehring sowie Apothekerverband Westfalen-Lippe-Vorstandsmitglied Olaf Elsner eine Art mobile Apotheke am Corona-Behandlungszentrum auf dem Tönnies-Gelände betrieben.

Apotheker Linnemann hofft indes, dass das Infektionsgeschehen in den Kreisen Gütersloh und Warendorf bald wieder abebbt. „Man wünscht sich halt, dass das vielleicht nach einer Woche wieder eingedämmt ist, aber wahrscheinlich wird uns das ja leider wieder länger beschäftigen“, sagt er.



Volker Budinger, Autor DAZ.online
redaktion@daz.online


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