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Welt-Apothekerverband
Neue FIP-Broschüre zu Impfservices in Apotheken
Apotheker auf der ganzen Welt können nun eine neue Broschüre des Welt-Apothekerverbandes FIP nutzen, die ihnen hilft, sich bei Impfservices besser aufzustellen. Das Dokument enthält nicht nur eine umfangreiche Aufbereitung der Datenlage zum Impfen in Apotheken. Es liefert auch praktische Tipps für die Implementierung von Impfdiensten in der Offizin.
Der Welt-Apothekerverband hat ein neues Dokument zum Thema „Impfdienste durch Apotheker“ herausgebracht. Der Titel „Give it a shot: Expanding immunisation coverage through pharmacists“, macht bereits deutlich, dass apothekenbasierte Impfservices ein weites Feld abdecken können. In seinem Vorwort umreißt der Präsident der Internationalen Pharmazeutischen Föderation (FIP) Dominique Jordan, worum es dem Verband dabei geht. Apotheker könnten weltweit in einer Vielzahl von Rollen an Impfstrategien beteiligt werden, schreibt Jordan. Schon seit fast zehn Jahren räume der Verband dem Thema eine hohe Priorität ein. Der FIP-Präsident erinnert daran, dass die Verabreichung von Arzneimitteln, Impfstoffen und anderen injizierbaren Medikamenten als Schlüsselrolle der Apotheker bereits im Jahr 2011 in den gemeinsamen Leitlinien der Weltgesundheitsorganisation und der FIP zur Guten Apothekenpraxis definiert worden sei. Seither habe sich die FIP gegenüber der WHO und anderen globalen Stakeholdern nachhaltig dafür stark gemacht, dass die Idee auch in der Apothekenpraxis der Länder ankommt.
Zahlreiche Rollen für Apotheker in der „Impfarena“
Mit dem neuen Dokument will die FIP ihr Anliegen nun weiter zementieren und Apotheker auf der ganzen Welt individuell dabei unterstützen, die verschiedenen Rollen zu verstehen und einzunehmen, die sie in der „Impfarena“ spielen können. Neben der Verabreichung von Impfstoffen und der Erleichterung des Zugangs zu Impfungen über alle Altersgruppen hinweg sollen Apotheker auch dabei helfen, Vertrauen in Impfstoffe aufzubauen, sie sollen der Öffentlichkeit evidenzbasierte Ratschläge geben und Mythen und Fake News im Zusammenhang mit Impfstoffen zerstreuen, schreibt Jordan. Die Verbesserung des Impfschutzes sei „ein globaler Imperativ“, und Apotheker müssten sich gemeinsam mit den Kollegen in anderen Gesundheitsberufen zusammentun, um sicherzustellen, dass niemand bei Impfstrategien zurückgelassen werde.
Umfassende Aufbereitung der Datenlage
Ein Kernelement der neuen FIP-Broschüre ist eine Aufbereitung der wissenschaftlichen Datenlage zum positiven Beitrag der Apotheker im Rahmen von Impfstrategien und Programmen. Die Veröffentlichungen stammen von Wissenschaftlern und Kollegen aus der ganzen Welt. Den größten Raum bei apothekenbasierten Impfservices nimmt bis dato die Grippeimpfung ein. Hierzu werden Erfahrungen aus Großbritannien, Irland, Portugal, Spanien, den USA und der Schweiz berichtet.
Auch in Deutschland dürfen Apotheker neuerdings gegen Grippe impfen, allerdings lediglich in Modellprojekten und nach einer speziellen Fortbildung. Die Bundesapothekerkammer hat Mitte Juni eine Leitlinie und ergänzende Materialien zur Grippeschutzimpfung in öffentlichen Apotheken sowie ein Curriculum für notwendige Schulungen verabschiedet. Ungeklärt ist bislang die Vergütung des Services – und in der Praxis angelaufen sind die Modellprojekte noch nicht.
Checkliste für das Impfen in Apotheken
Abschließend liefert das Dokument auch eine praktische Anleitung zur Einführung von Impf-Dienstleistungen in Apotheken und legt die Rollen und technischen Anforderungen für solche Services dar. In detaillierten Aufstellungen werden alle Fragen rund um das Impfen in Apotheken angesprochen, angefangen von den notwendigen Kompetenzen des Personals über die Beschaffung der Impfstoffe bis zur Vergütung der Leistung und der Erstattung
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Was Apotheker zum Grippeimpfen „können“ müssen
„In den letzten Jahren haben immer mehr Länder Impfservices durch Apotheker oder in öffentlichen Apotheken eingeführt. Allerdings gibt es in vielen Ländern nach wie vor Hindernisse und Widerstände dagegen. Mit dieser neuen Ressource wollen wir diese Länder dazu inspirieren, voranzukommen, und Einzelpersonen zum Handeln bewegen“, sagt FIP-Präsident Jordan.
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