- DAZ.online
- News
- Politik
- MVDA fordert ...
Der Marketing Verein Deutscher Apotheker (MVDA) wendet sich mit einem Positionspapier an die Gesundheitspolitiker in Berlin. Darin regt die Apothekenkooperation, die auch die Marke „Linda Apotheken“ gegründet hat, unter anderem Finanzhilfen für Apotheken an, die durch die Coronakrise besonders gebeutelt sind. Zudem soll der Botendienst als vergütete Regelleistung beibehalten werden.
Die Coronavirus-Pandemie trifft viele Präsenzapotheken in Deutschland hart. Nach dem Rekordmonat März brachen die Umsätze vielerorts drastisch ein, eine Trendwende ist nicht in Sicht. Der MVDA appelliert jetzt an die Bundespolitik in Berlin, für besonders betroffene Betriebe einen Rettungsschirm aufzuspannen. In der Krise seien die Apotheken zu Stelle gewesen und hätten ihren Gemeinwohlauftrag erfüllt – das unternehmerische Risiko jedoch tragen allein die Inhaber.
Mehr zum Thema
Als Folge der Coronakrise
Zahl der Rezepte sackt im Mai weiter ab
Vor allem Apotheken an Standorten wie Flughäfen, Bahnhöfen und Einkaufszentren litten unter dem fehlenden Publikumsverkehr bei gleichbleibend hohen Fixkosten. „Ähnlich wie in zahlreichen anderen Branchen und Berufsgruppen muss für diesen Rückgang des üblichen Umsatzes ein unbürokratischer Rettungsschirm bereitgestellt werden, der überhaupt erst Grundlage dafür sein kann, dass die Apotheke vor Ort ihre zahlreichen flankierenden und grundsichernden Aufgaben und Funktionen im Krisenfall erfüllen kann“, schreibt der Verein in seinem Positionspapier.
Botendienst kostendeckend vergüten
Darüber hinaus gelte es, den Botendienst als vergütete Regelleistung beizubehalten – auch über die Krise hinaus. „Der Botendienst gehört seit Jahren zu den defizitären Leistungsangeboten der Vor-Ort-Apotheken, doch demographischer Wandel und abnehmende Apothekendichte verschärfen die Notwendigkeit für ein solches Versorgungsangebot, so dass es unabdingbar ist, den Botendienst zukünftig als kostendeckend gegenfinanzierten festen Bestandteil des Arzneimittelversorgungssystems zu etablieren“, betont der MVDA.
Auch für telepharmazeutische Beratung fordert die Apothekenkooperation eine Vergütung, um trotz Kontakteinschränkungen die Patienten weiterhin pharmazeutisch betreuen zu können. „In diesem Zusammenhang regen wir dringend die Erstellung eines verbindlichen Aufgaben- und Honorierungskataloges für telepharmazeutische Leistungen an, die beim individuellen und lokalen Behandlungsumfeld des Patienten ansetzen und dieses berücksichtigen können“, heißt es im Positionspapier. Zudem gewinne vor dem Hintergrund einer möglichen zweiten Welle im Herbst die Option auf Grippeimpfungen in den Apotheken an Bedeutung. Sollte irgendwann ein Impfstoff gegen COVID-19 bereit stehen, könnten die Pharmazeuten auch bei der Durchimpfung der Bevölkerung gegen das Coronavirus mithelfen.
0 Kommentare
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.