Krisenprofiteur Onlinehandel

Umsatzsteigerungen und Imageverbesserung für die Versender

Stuttgart - 10.07.2020, 11:30 Uhr

Versandhandel: Besonders auffällig ist die Imageverbesserung bei den 18- bis 29-Jährigen. (s / Foto: imago images / Ralph Lueger)

Versandhandel: Besonders auffällig ist die Imageverbesserung bei den 18- bis 29-Jährigen. (s / Foto: imago images / Ralph Lueger)


34 Prozent haben beim Onlinekauf ein „sicheres Gefühl“ 

Vor allem konstatiert das IFH Köln, dass die Online-Händler im Verlauf der Coronakrise ihre öffentliche Wahrnehmung verbessern konnten. Besonders auffällig sei die Imageverbesserung bei den 18- bis 29-Jährigen. Während unter allen Befragten inzwischen 34 Prozent beim Onlinekauf ein „sicheres Gefühl“ hätten, seien es unter den jüngeren „Smart Natives“ bereits 41 Prozent.

Für fast ein Drittel der Befragten hat während der Pandemie das Sympathie-Empfinden und das Vertrauen gegenüber Online-Anbietern zugenommen, ebenso viele gaben an, dass sie eine höhere Kundenorientierung der Onlinehändler wahrgenommen haben. Und fast ein Viertel (unter den 18- bis 29-Jährigen sogar  ein Drittel) geben an, ihre „persönliche Beziehung“ zu Online-Anbietern habe sich verstärkt.

IFH Köln

Bleibt die spannende Frage: Hält dieser Trend an, wenn die Coronakrise eines Tages vorbei ist? Das IFH Köln weist in einem Blog-Beitrag zur aktuellen Studie darauf hin, dass man empirisch arbeite und auch diese Frage empirisch beantwortet werde. Klar sei aber, dass die Käuferbasis für den Onlinehandel breiter werde, die Onlineeinkäufe vielfältiger, Vertrauen und Kundenbindung zunähmen. Dabei gelte: „Der Onlinehandel wird auf die Startrampe für den nächsten Wachstumsschub geschoben. Wie weit der Startschuss trägt, hängt von Branchenentwicklungen und Produktkonjunkturen, neuen Playern und Wettbewerbern sowie innovativen Lösungen“ ab. Immerhin bei einem Punkt, der vor allem den jüngeren Onlinekunden laut IFH Köln besonders wichtig ist, sind die meisten Vor-Ort-Apotheken heute schon gut aufgestellt: 25 Prozent der 18- bis 29-Jährigen nutzt verstärkt Kundenbindungsprogramme, 37 Prozent legen Kundenkonten an. Sie nutzen also auch im Onlinehandel eine Kundenkarte.



Dr. Benjamin Wessinger (wes), Apotheker, DAZ-Chefredakteur
redaktion@daz.online


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1 Kommentar

Imageverbesserung bei Versand

von Roland Mückschel am 10.07.2020 um 12:17 Uhr

Na herrlich, dann warten wir bis die jungen Wilden
bei 100% Zufriedenheit angekommen sind.
Spätestens dann können wir den Einzelhandel vor
Ort gänzlich aufgeben. Das wird ne Lust sein den ganzen
Tag auf die Paketfahrer zu warten und mit denen ein
gemütliches Pläuschchen zu halten. Ein Auto wird nur
noch für den Besuch des Fitnessstudios gebraucht. Unzumutbar den Weg zu laufen oder gar mit öffentlichen
Verkehrsmittel. Bäh!
Und die freiwerdenden Ladenflächen können dann
weiterhin für stark steuerzahlende Geschäfte wie da
Nagelstudios, Schönheitswerkstätten, Barbershops,
Friseursalons mit fantasiereichen Namen, absolut notwendige
Dönershops, renommierte Versicherungsbüros und zukunftsweisende Betriebe wie Handy-Läden abgegeben werden.
Wir freuen uns, glänzende Zukunft.

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