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Zu viel des „Guten“: Sonnenstich und Hitzschlag

Stuttgart - 13.07.2020, 09:00 Uhr

Kennen Sie den Unterschied zwischen einem Sonnenstich und einem Hitzschlag? (c / Foto: Maridav / stock.adobe.com)

Kennen Sie den Unterschied zwischen einem Sonnenstich und einem Hitzschlag? (c / Foto: Maridav / stock.adobe.com)


Sind Kopf und Nacken längere Zeit direkter Sonnenstrahlung ausgesetzt, kann es zu einer Reizung der Hirnhäute kommen. Die Folge kann eine Entzündung oder sogar Schwellung des Gehirns sein. Werden die Symptome übersehen oder nicht ernst genommen, kann ein Sonnenstich gefährlich werden. Lesen Sie hier, woran Sie einen Sonnenstich erkennen und Tipps zur ersten Hilfe sowie Vorbeugung. 

Die Symptome eines Sonnenstichs machen sich nicht unbedingt bereits während des Aufenthalts in der Sonne bemerkbar. Meist treten sie zeitlich verzögert auf. Die häufigsten Sonnenstich-Symptome sind:

  • Kopfschmerzen und Schwindel
  • Nackensteifigkeit
  • Roter heißer Kopf, aber kühle Haut am Körper
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Unruhegefühl
  • Bewusstseinseintrübung

Die Überhitzung bei einem Sonnenstich beschränkt sich auf den Kopfbereich, die Körpertemperatur ist in der Regel nicht erhöht. Allenfalls bei Kindern kann es in selteneren Fällen zu Fieber kommen.

Wie kann Erste Hilfe geleistet werden?

Zuallererst muss der Betroffene aus der direkten Sonne geholt und an einen kühleren Ort gebracht werden. Ist das z. B. bei einer Wanderung nicht möglich, kann eine Rettungsdecke vor weiterer Überhitzung schützen. Die silberne Seite der Decke muss dabei nach außen zeigen, damit sie die Sonnenstrahlen reflektieren kann.

Um den Druck auf das Gehirn zu verringern, sollte der Oberkörper leicht erhöht gelagert und der Kopf mit nassen Tüchern gekühlt werden. Auch eine Dusche kann für die nötige Abkühlung sorgen. Sofern der Betroffene bei Bewusstsein ist, muss er trinken, um den hitzebedingten Flüssigkeitsverlust auszugleichen.

Ein Ersthelfer sollte immer in der Nähe bleiben, um die Vitalfunktionen kontrollieren zu können. Sollte die Atmung flacher werden oder der Betroffene nicht mehr ansprechbar sein, muss ein Notarzt gerufen werden. Damit es nicht so weit kommt – was kann zur Vorbeugung getan werden?

Was unterscheidet den Sonnenstich von einem Hitzschlag?

Um Schäden durch intensive Sonnenstrahlung zu vermeiden, sollte in der Mittagshitze zwischen 11 und 15 Uhr ein schattiges Plätzchen aufgesucht werden. Das bedeutet, dass auch Wanderungen oder Radtouren dementsprechend geplant werden müssen: Ist bekannt, dass es wenig beschattete Streckenabschnitte gibt, sollten diese zu anderen Tageszeiten zurückgelegt werden.

Eine helle Kopfbedeckung bietet einen gewissen Schutz vor Überhitzung des Kopfes und ist für Personen mit dünner oder nicht vorhandener Kopfbehaarung ein Muss. Auch Kinder sollten immer einen Sonnenhut tragen, da sie durch ihre noch dünne Schädeldecke und eventuell noch offene Fontanelle besonders gefährdet sind.

Je heißer die Umgebungstemperatur ist, desto mehr Flüssigkeit braucht der Körper. Viel trinken ist deshalb wichtig, um Schäden durch Sonneneinstrahlung vorzubeugen. 

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Ein Hitzschlag entsteht meist durch die Kombination von körperlicher (Über-)Anstrengung und hohen Temperaturen. Outdoor-Sportler wie Jogger, Radfahrer oder Wanderer sind deshalb besonders gefährdet. Betroffene haben einen niedrigen Blutdruck bei gleichzeitig hohem Puls. Das Fieber steigt auf über 40 °C an, Symptome wie Schwindel, Atemnot, Krämpfe und Halluzinationen können auftreten. Schlimmstenfalls kommt es zu Bewusstseinseintrübungen und Herzkreislaufstillstand. Ein Hitzschlag ist also wesentlich gefährlicher als ein Sonnenstich und erfordert in jedem Fall das Rufen eines Notarztes.



Annette Thomas, Apothekerin, Dozentin, DAZ.online-Autorin
redaktion@daz.online


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