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Wissenschaftliche Empfehlung der Leopoldina
Maske auch im Klassenzimmer?
In den ersten Bundesländern beginnt die Schule bereits wieder: Hamburg startet an diesem Donnerstag nach Mecklenburg-Vorpommern als zweites Bundesland ins neue Schuljahr. Nächste Woche folgen weitere Länder. Wie ist ein halbwegs normaler Schulbetrieb in Corona-Zeiten möglich? Sollten Schüler im Unterricht eine Maske tragen?
Wissenschaftler und medizinische Fachgesellschaften haben zum Start ins neue Schuljahr in mehreren Bundesländern vor erneuten Schulschließungen gewarnt und empfehlen zumindest für ältere Kinder in Schulen das Tragen einer Maske – auch im Unterricht. Eine Umfrage unter Eltern bestätigte laut der Deutschen Presse-Agentur (dpa) am Mittwoch zugleich, dass der Unterrichtsausfall der vergangenen Monate durch das Lernen zu Hause kaum kompensiert werden konnte.
Mund-Nasen-Schutz ab der fünften Klasse
Auch die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina in Halle veröffentlichte ihre Stellungnahme. Beteiligt an dem Papier waren auch Professor Christian Drosten, Chef-Virologe der Berliner Charité, und der Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI), Professor Lothar Wieler.
„Das Recht auf Bildung ist ein Menschenrecht“, lautet der erste Satz der Stellungnahme der Leopoldina. Es müsse möglichst verhindert werden, dass Schulen oder Kitas ganz geschlossen werden. Sie empfehlen, dass an Deutschlands Schulen von der fünften Klasse an auch im Unterricht Maske getragen werden, wenn kein ausreichender Abstand möglich sei. Die Wissenschaftler sprechen sich zudem dafür aus, „überall, wo dies umsetzbar ist“, kleine feste Kontaktgruppen einzurichten, zitiert die dpa.
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Nordrhein-Westfalen hat als bisher einziges Bundesland eine Maskenpflicht auch im Unterricht angekündigt. Im bevölkerungsreichsten Land beginnt das neue Schuljahr am kommenden Mittwoch. In anderen Ländern ist eine Maskenpflicht zwar im Schulgebäude, nicht aber im Unterricht geplant.
Hände waschen, aber keine Desinfektion der Hände
Ähnliche Empfehlungen wie von der Leopoldina kommen von mehreren medizinischen Fachgesellschaften. Die Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie (DGPI), die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ) und die Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene (DGKH) erklären: „Das übergeordnete Ziel besteht darin, Kindern und Jugendlichen in Zukunft den Besuch von Kitas und Schulen zu ermöglichen und eine völlige Lockdown-Situation zu vermeiden.“
Auch sie sprechen sich zur Aufrechterhaltung des Schulbetriebs für das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung in der Schule für Kinder über zehn Jahren aus, bei stärkerem Infektionsgeschehen aber auch für kleinere Kinder. Im Unterricht am Platz müsste die Maske den Empfehlungen zufolge allerdings nicht getragen werden. Empfohlen werden zudem regelmäßiges Händewaschen mit Seife, aber keine Händedesinfektion und regelmäßiges Lüften.
Homeschooling kompensiert Schule nicht
Wie die dpa berichtet, hatten Lehrerverbände, Elternvertreter und Bildungsgewerkschaften zuletzt Zweifel geäußert, ob die Rückkehr in einen halbwegs normalen Schulbetrieb unter Pandemiebedingungen gelingt. Die Präsidentin der Kultusministerkonferenz (KMK) und rheinland-pfälzische Bildungsministerin Stefanie Hubig verteidigte am Mittwoch das Vorhaben: „Schülerinnen und Schüler haben ein Recht auf Bildung, dieses lässt sich am besten in der Schule verwirklichen“, sagte die SPD-Politikerin laut einer KMK-Mitteilung am Mittwoch.
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Wie eine bundesweite Befragung von mehr als 1.000 Eltern des Münchner ifo-Instituts zeigt, konnte der Unterrichtsausfall der vergangenen Monate nicht annähernd durch sogenanntes Homeschooling aufgefangen werden. Die Zeit, in der sich Kinder täglich mit Schule und Lernen beschäftigten, hat sich demnach während der coronabedingten Schulschließungen in etwa halbiert. Kinder und Jugendliche verbrachten dafür mehr Zeit mit Fernsehen, Computerspielen und sozialen Medien. In der Schule müsse es nun darum gehen, den aktuellen Lernstand zu erfassen und Lernrückstände schrittweise in der angemessenen Zeit aufzuholen, sagte der Vorsitzende des Verbandes Bildung und Erziehung, Udo Beckmann, am Mittwoch.
4 Kommentare
Keine Schule ohne offen gezeigtes Gesicht und freies Atmen. Nein zur Maskenpflicht im Unterricht
von Edward von Roy am 06.09.2020 um 1:40 Uhr
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Maskenpflicht im Klassenzimmer
von Barbarella am 09.08.2020 um 10:01 Uhr
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Maskenpflicht im Klassenzimmer
von Barbarella am 08.08.2020 um 23:28 Uhr
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Maskenpflicht im Klassenzimmer
von Nachdenker am 06.08.2020 um 10:52 Uhr
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