Auslizenzieren und billiger produzieren

Wenn Corona-Medikamente knapp werden

Remagen - 18.08.2020, 10:30 Uhr

Bei manchen Arzneistoffen gibt es alternative Herstellmethoden, um die breite Arzneimittelversorgung zu sichern. (m / Foto: industrieblick / stock.adobe.com)

Bei manchen Arzneistoffen gibt es alternative Herstellmethoden, um die breite Arzneimittelversorgung zu sichern. 
(m / Foto: industrieblick / stock.adobe.com)


Billige Ausgangsstoffe im Fokus

Mit Hilfe von Synthia beschränkten sie ihre Suche auf Optionen, die billige, reichlich vorhandene Ausgangsmaterialien verwendeten, keine teuren Katalysatoren oder Geräte benötigten und Mengen von Arzneimitteln im Kilogramm-Maßstab produzieren konnten. „Wenn Sie der Welt ein Medikament liefern wollen, müssen Ihre Ausgangsmaterialien billig und so verfügbar sein wie Zucker“, sagt Danielle Schultz, Chemikerin bei Merck, die ebenfalls an der Forschung beteiligt war.

Keine Alternative für die Herstellung von Remdesivir

Ihre Ergebnisse berichten die Forscher in einem nicht von Experten geprüften Preprint auf ChemRxiv. Am Ende fand die Software neuartige Lösungen für die Herstellung von elf der zwölf Verbindungen. Der einzige Ausfall war Remdesivir. „Hier konnte die Software keine andere Lösung finden als Gilead“, sagt Cernak.

Mehr zum Thema

Gilead vergibt Lizenzen

Remdesivir wird generisch

Er und sein Team haben für alle neuen Synthesewege Patente angemeldet. Sie selbst wollen damit allerdings keine Gewinne erzielen. Stattdessen möchten sie ihre Herstellungsansätze an ein oder mehrere Pharmaunternehmen lizenzieren, um eine angemessene Versorgung und niedrige Preise sicherzustellen. Jetzt müssten sie nur noch abwarten, ob sich eines der Medikamente in klinischen Studien als wirksam erweist, fügt Cernak an.



Dr. Helga Blasius (hb), Apothekerin
redaktion@daz.online


Diesen Artikel teilen:


Das könnte Sie auch interessieren

Gilead vergibt Lizenzen

Remdesivir wird generisch

EU-Kommission und Gilead schließen  Vertrag

Ab August: Remdesivir für 30.000 Europäer

Praxiswissen für einen experimentellen Wirkstoff gegen COVID-19

Remdesivir auf dem Prüfstand

Bedingte Zulassung für Therapie von COVID-19 wird in Kürze erwartet

CHMP macht Weg für Remdesivir frei

Leitlinien-Gruppe sieht derzeit keinen Nutzen – weitere Erforschung befürwortet

WHO geht auf Distanz zu Remdesivir

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.