Sonstige Bedenken?
Wer Chia-Samen als „natürliche“ Quelle für wertvolle Nährstoffe betrachtet, sollte daran denken: Was ist heute schon naturbelassen? Wie natürlich ist es vor allem, Produkte tonnenweise von einem Kontinent auf den nächsten zu verfrachten? Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) weist in ihrer Sicherheitsbewertung von Chia-Samen auf Folgendes hin: In den Anbauländern wird das Saatgut mit Pflanzenhormonen behandelt, um das Auskeimen zu synchronisieren. Des Weiteren ist davon auszugehen, dass die Böden vor der Aussaat mit Herbiziden behandelt werden, die in Europa nicht mehr zugelassen sind.
Die Verbraucherzentrale informiert darüber, dass im Europäischen Schnellwarnsystem für Lebensmittel und Futtermittel (RASFF) mehrfach Meldungen über Aflatoxine in Chia-Samen zu finden waren. Aflatoxine sind gesundheitsschädliche Schimmelpilzgifte, die bei wiederholter Aufnahme karzinogen wirken können.
Menschen, die sich vegetarisch oder vegan ernähren, haben in der Regel ein höheres ökologisches Bewusstsein. Daher ist es schwer zu verstehen, wenn gerade diese Personengruppe Nahrungsmittel kauft, die lange Transportwege hinter sich haben und die in den Herkunftsländern die heimische Landwirtschaft aus dem Gleichgewicht bringen.
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