Vor Bund-Länder-Konferenz

Leopoldina empfiehlt einheitliche Regeln für Corona-Herbst

Berlin - 23.09.2020, 15:45 Uhr

Die Leopoldina rät Bund und Ländern, einheitlichere Vorschriften als bisher im gesamten deutschen Bundesgebiet zu schaffen. (Foto: imago images / Future Image)

Die Leopoldina rät Bund und Ländern, einheitlichere Vorschriften als bisher im gesamten deutschen Bundesgebiet zu schaffen. (Foto: imago images / Future Image)


Wie geht Deutschland unter Pandemiebedingungen in die kalte Jahreszeit, wo sich naturgemäß mehr Menschen anstecken? Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Länder werden darüber nächste Woche beraten. Die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina hat jetzt bereits ihre Empfehlungen vorgelegt.

Knapp eine Woche vor den nächsten Beratungen von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten der Länder hat die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina mit Blick auf den Corona-Herbst einheitliche Regeln in Deutschland angemahnt. „Um der Gefahr einer auch in Deutschland wieder schwerer zu kontrollierenden Entwicklung der Pandemie rechtzeitig zu begegnen, ist es dringend notwendig, dass sich die Verantwortlichen in Bund und Ländern rasch auf bundesweit verbindliche, wirksame und einheitliche Regeln für das Inkrafttreten von Vorsorgemaßnahmen einigen und diese konsequenter als bisher um- und durchsetzen“, heißt es in einer am Mittwoch veröffentlichten Stellungnahme der Akademie.

Mehr zum Thema

Die Wissenschaftler haben seit Beginn der Pandemie mehrfach in Stellungnahmen Politikempfehlungen abgegeben, die dann auch in die aktuellen Beratungen eingeflossen sind. Merkel und die Länderchefs wollen am kommenden Dienstag in einer Videokonferenz über das weitere Vorgehen sprechen. Hintergrund sind steigende Infektionszahlen in Europa und auch in Deutschland und Befürchtungen über eine Verschärfung der Lage im Herbst und Winter.

„Mit Blick auf eine mögliche angespannte Situation im Herbst und Winter sollten bundesweit einheitliche Regeln und Eskalationsstufen für Schutzmaßnahmen definiert werden, die je nach regionalem Infektionsgeschehen greifen“, empfehlen die Experten. Ziel müsse es auch bei steigenden Neuinfektionszahlen bleiben, das öffentliche und wirtschaftliche Leben aufrecht zu erhalten und die Schließung von Bildungseinrichtungen zu vermeiden. Entsprechend hatten sich auch Vertreter von Bund und Ländern zuletzt immer wieder geäußert.

Differenzierte Schutzmaßnahmen

Die Leopoldina appelliert an die Politik, bei allen Schutzmaßnahmen „differenzierter als bislang die Rechte Betroffener, etwa in Pflegeeinrichtungen, zu wahren und ihre sozialen Bedürfnisse angemessen zu berücksichtigen“. Bei Test- und Quarantänevorgaben werden außerdem Anpassungen im Herbst und Winter empfohlen. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte bereits angekündigt, dass es bis Mitte Oktober eine neue Corona-Teststrategie, Testverordnung und neue Quarantäneregeln geben solle.



Diesen Artikel teilen:


0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.