Allerdings hat das häufige Händewaschen mit Seife auch Folgen für die Haut: Dermatologie-Professor Erwin Schultz vom Klinikum Nürnberg erklärt: „Die Lipide werden aus der Haut herausgelöst“, dadurch könne es zu Ekzemen kommen, die Haut jucke, werde schuppig und rissig. Ärzt*innen und Pfleger*innen sowie Friseur*innen kennen dies. „Die Haut ist dann geschädigt und ihre Barrierefunktion geschwächt“, erläutert Schultz. Dadurch steige das Risiko von Kontaktallergien.
Doch was macht das mit uns, wenn wir in Pandemiezeiten ständig unsere Hände waschen? Entwickeln dadurch mehr Menschen einen Waschzwang? Dass nun viele Menschen zwanghaft ihre Hände waschen werden, hält Psychologin Biehl für unwahrscheinlich. „Das ist eine sehr komplexe Erkrankung, bei der viele Faktoren eine Rolle spielen, unter anderem auch genetische“, sagt die Expertin. „Wir hatten in der therapeutischen Praxis den Eindruck, dass der Leidensdruck bei Zwangserkrankten nicht sehr viel größer geworden zu sein scheint.“
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