Wirkmechanismus von Remedsivir
Remdesivir zählt zu den Virostatika. Der Arzneistoff hemmt die Vermehrung bestimmter Viren – unter anderem Ebola- und Coronaviren –, indem Remdesivir das für die Vermehrung erforderliche Enzym, die virale RNA-Polymerase, blockiert. In SARS-CoV-2 liegt die Erbinformation – anders als beim Menschen – in Form von Ribonukleinsäure (RNA) vor. Bei der RNA handelt es sich um eine lange Zucker-Phosphat-Kette, an die einzelne Nukleinbasen – nämlich Adenin, Cytosin, Guanin und Uracil – angeknüpft sind. Als Zuckerbaustein dient die Ribose, daher auch der Name Ribonukleinsäure.
Will sich ein Virus vermehren, muss es zunächst seine Erbinformation für die Nachfolgegeneration verdoppeln. Dabei hilft die viruseigene RNA-Polymerase. Sie nutzt die vorhandene RNA als Vorlage und knüpft eine neue Kette, wieder bestehend aus Zucker-Phosphat und daran angehängt Adenin, Cytosin, Guanin oder Uracil. Remdesivir ähnelt jedoch der Nukleinbase Adenin und wird so als „falscher“ Baustein in die neue RNA des „Virus-Nachkommens“ eingebaut. Die Folge: Die RNA- und folglich die Virus-Vermehrung ist gestört. Der Wirkmechanismus könnte mit erklären, warum Remdesivir in früheren Phasen der COVID-19-Erkrankung, bei maximaler Virusvermehrung, besser zu wirken scheint als im fortgeschrittenen Stadium. (cel)
2 Kommentare
Remdesevir
von Dr. Peter M. Schweikert-Wehner am 16.10.2020 um 12:17 Uhr
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AW: Remdesevir
von DAZ.online am 16.10.2020 um 12:56 Uhr
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