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Influenzasaison 2020/21
Nordrheins Apotheken melden Engpässe bei Grippeimpfstoffen
Die Apotheker in Nordrhein spüren deutliche Engpässe bei Grippeimpfstoffen, Thomas Preis spricht von einem drängenden Problem. Unverständnis herrscht einer Blitzumfrage des AVNR zufolge, dass der Mangel an Influenzavakzinen von der Politik nicht wahrgenommen wird. Auch die Modellprjekte zur Grippeimpfung in Apotheken leiden unter den Engpässen.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) zufolge muss man sich um Grippeimpfstoffmangel in der Saison 2020/21 keine Sorgen machen. Es gebe zwar regionale und temporäre Engpässe, doch von einem Versorgungsengpass kann nach Einschätzung des Ministers keine Rede sein. Bislang liegt er dabei auf Linie mit dem Paul-Ehrlich-Institut, dieses bittet dennoch seit Anfang der Woche, dass Apotheker, Ärzte und Patienten Lieferengpässe bei Influenzavakzinen melden.
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Kein Mangel an Grippeimpfstoff
Anders beobachten Apotheker die aktuelle Lage zur Verfügbarkeit der Grippeimpfstoffe: „Apotheker in Nordrhein vermelden sehr große Engpässe bei Grippeimpfstoffen“, informiert der dortige Apothekerverband am Freitag. Eine Blitzumfrage unter den Mitgliedern des Apothekerverbands Nordrhein zur Verfügbarkeit von Grippeimpfstoffen habe dieses „zentrale Ergebnis“ hervorgebracht. Innerhalb von drei Tagen haben sich bis Donnerstagabend rund 400 Mitgliedsapotheken (das entspricht etwa 20 Prozent) zurückgemeldet. Und: „Nahezu alle bewerten die Nachfrage nach Grippeimpfstoffen zum jetzigen Zeitpunkt als ‚sehr viel höher‘ als im Vorjahr und beurteilen die Verfügbarkeit als ‚schlecht‘ oder ‚sehr schlecht‘“, erklärt der AVNR.
Unverständnis über Politik
„Mit rund 400 Rückmeldungen in drei Tagen verzeichnen wir die bisher größte Resonanz auf eine Blitzumfrage. Das ist auch ein klares Indiz dafür, dass die Kolleginnen und Kollegen die Verfügbarkeit an Grippeimpfstoffen als ein äußerst drängendes Problem einschätzen“, erklärt Thomas Preis, Vorsitzender des Apothekerverbands Nordrhein. In zahlreichen Kommentaren hätten Umfrageteilnehmer zudem ihr Unverständnis kundgetan, dass eine offensichtlich vorherrschende und auch von Ärzten bestätigte Engpasssituation bei der aktuellen Grippeimpfstoffversorgung in der Politik nicht als solche wahrgenommen werde.
Blitzumfrage untermauert Engpasssituation eindeutig
Laut AVNR haben rund 85 Prozent der an der Blitzumfrage teilgenommenen Apotheken Vorbestellungen von Grippeimpfstoffen von Arztpraxen erhalten und diese auch bereits beliefert. Mittlerweile hätten jedoch bereits mehr als 90 Prozent der Apotheken Nachbestellungen von Arztpraxen vorliegen. Aufgrund der aktuell fehlenden Verfügbarkeit von Grippeimpfstoffen bei Herstellern und Großhandel könnten diese aber zurzeit nicht bedient werden.
Zudem bestätigten 95 Prozent der Apotheken, dass sie zur Versorgung von Privatpatienten Einzeldosen von Grippeimpfstoffen vorbestellt hätten. Demnach haben dreiviertel der Apotheken (etwa 74 Prozent) sogar mehr als im Vorjahr bestellt und ca. 24 Prozent wie auf dem Vorjahresniveau. Aktuell hätten rund 95 Prozent der 400 teilnehmenden Apotheken weder Großpackungen für den Praxisbedarf noch Einzeldosen vorrätig.
Modellprojekte zur Grippeimpfung leiden
Sorgen macht man sich in Nordrhein auch um die neu angelaufenen Modellprojekte zur Grippeimpfung in Apotheken: Aufgrund der sehr hohen Nachfrage nach Grippeimpfstoffen im ganzen Rheinland und dem temporären Mangel an Impfstoffen könne das von den Versicherten sehr positiv angenommene neue Dienstleistungsangebot der Apotheken, Grippeschutzimpfungen selbst durchzuführen, nicht in vollem Umfang stattfinden, meldet der AVNR. Das hat laut Nordrheins Apothekerverband auch eine gesonderte eigene Befragung bei den schon etwa 60 impfenden Apotheken des Modellprojekts mit der AOK Rheinland/Hamburg in den Modellregionen Düsseldorf, Bonn-Rhein-Sieg, Essen/Mülheim/Oberhausen sowie Duisburg/rechter Niederrhein ergeben.
„Täglich melden sich hunderte Versicherte an der Versicherten-Hotline der AOK Rheinland/Hamburg und beim Apothekerverband, um sich über impfende Apotheken zu informieren. Diese äußerst positive Resonanz freut uns sehr“, sagt Preis. Im Moment wolle man aber das Projekt nicht mehr aktiv bewerben. Die Bewerbung der aufgrund des Impfstoffmangels nur in wenigen Apotheken stattfindenden Impfungen überlassen AOK und Verband daher aktuell den teilnehmenden Apotheken vor Ort. Eine Veröffentlichung aller teilnehmenden Apotheken würde erst erfolgen, wenn wieder ausreichend Grippeimpfstoff zur Verfügung stehe.
Hoffen auf nationale Impfreserve
„Nicht nur mit Blick auf die flächendeckende Umsetzung unseres Modellprojekts hoffen wir darauf, dass sich die Verfügbarkeit von Grippeimpfstoffen schnell verbessert. Dabei setzen wir vor allem auch auf die sechs Millionen weiteren Impfdosen, die im November über die nationale Impfreserve bereitgestellt werden“, betont Preis. „Erst dann wird sich zeigen, ob in diesem Winter genug Grippeimpfstoffe zur Verfügung standen.“
Das BMG hatte zusätzliche sechs Millionen Grippeimpfstoffe bestellt, die in den kommenden Wochen verfügbar sein sollen.
10 Kommentare
Efluelda
von Gregor Huesmann am 18.10.2020 um 9:15 Uhr
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Grippeimpfstoffe
von Gregor Huesmann am 17.10.2020 um 17:12 Uhr
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AW: Grippeimpfstoffe
von Reinhard Rodiger am 18.10.2020 um 1:00 Uhr
Grippeimpfstoffe
von Gregor Huesmann am 17.10.2020 um 17:07 Uhr
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Grippeimpfstoff
von Gregor Huesmann am 17.10.2020 um 10:59 Uhr
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AW: Grippeimpfstoff
von Bernd Jas am 17.10.2020 um 14:30 Uhr
Wer hortet die Impfdosen?
von Heiko Barz am 16.10.2020 um 19:43 Uhr
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Grippeimpfstoff
von Gregor Huesmann am 16.10.2020 um 19:01 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 2 Antworten
AW: Grippeimpfstoff
von Anita Peter am 17.10.2020 um 6:38 Uhr
AW: Grippeimpfstoff
von Maria Gottlob am 18.10.2020 um 12:39 Uhr
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