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Kardiale Symptome als mögliche Nebenwirkung
Bei Herzrhythmusstörungen an Ginkgo-Extrakt denken?
Schwächen der Auswertung
Die Wissenschaftler vermuten, dass die möglichen kardialen Effekte von Ginkgo nur unzureichend berichtet werden, so berücksichtige auch ihre Auswertung nur Monopräparate. Oft werde Ginkgo jedoch auch in Kombination mit weiteren Stoffen eingesetzt. Vor allem lägen keine Fälle aus China vor, was verwundere, da Ginkgo in der Traditionellen Chinesischen Medizin seit Jahrtausenden eingesetzt werde. Verzerrungen könnte es auch geben, da in einigen Fällen die begleitend eingesetzten Arzneimittel, wie ASS, auf Vorerkrankungen des Herzens hindeuteten, geben die Wissenschaftler zu bedenken. Auch Levothyroxin wurde den Wissenschaftlern zufolge von manchen Patienten eingenommen, was ein Hinweis auf Schilddrüsenerkrankungen sei, die ebenfalls mit Herzrhythmusstörungen einhergehen könnten.
Arrhythmogener Mechanismus unbekannt
Wie genau Ginkgo-biloba-Extrakt zu Herzrhythmusstörungen führen könnte, welcher Mechanismus zugrunde liegt, ist den Wissenschaftlern im „WHO Pharmaceuticals Newsletter No.3, 2020 „nicht klar“. Doch deute die Anzahl und Art der Fälle (in unterschiedlichen Regionen der Welt berichtet und durch unterschiedliche Präparate ausgelöst) auf einen Zusammenhang und ein Risikosignal für Herzrhythmusstörungen unter Ginkgo-biloba-haltigen Extrakten hin, so abschließend im WHO-Bericht zu lesen.
Bei Herzrhythmusstörungen an Ginkgo denken
Das Arznei-Telegramm mahnt: „Bei Verschlechterung oder Neuauftreten von Herzrhythmusstörungen sollte unseres Erachtens gezielt nach der Einnahme von Ginkgo-biloba-Präparaten – auch als Nahrungsergänzungsmittel – gefragt werden“. Allgemein bewerten die Autoren die Nutzen-Schaden-Bilanz von Ginkgo aufgrund von widersprüchlichen Nutzendaten und bekannten Störwirkungen wie Blutungen an Organen, Kopfschmerzen, Schwindel und allergischen Reaktionen als negativ.
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