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Ballast statt Ertragsperle
Monsanto bringt Bayer schlechte Zahlen
Teure Akquise
Viel Geld hat der Monsanto-Kauf damals gekostet. Der Aktienkurs ist seither stark gesunken, Anleger sind unzufrieden. 2019 verpassten sie Werner Baumann auf der Bayer-Hauptversammlung eine schallende Ohrfeige, als sie ihm die Entlastung verweigerten. Dieses Votum hatte zwar nur symbolische Bedeutung, dennoch war es starker Gegenwind gegen den Topmanager, der die umstrittene Monsanto-Übernahme durchgeboxt hatte.
War die Übernahme zu teuer? „Der Preis, den wir seinerzeit in 2016 bezahlt haben, war einer, der sich auch im Wettbewerb mehrerer Bieter ergeben hat“, sagte Baumann am Dienstag. Der damalige Monsanto-Wert auf Basis des Aktienkurses sei „nicht allzu weit entfernt gewesen“ von dem Preis, den man bezahlt habe.
Wie ein Mühlstein lasten noch immer die Zehntausenden Glyphosat-Klagen auf dem Konzern. Hier immerhin könnte es alsbald eine – teuer bezahlte – Erleichterung geben. Im Sommer wurde ein Vergleich abgeschlossen, der rund 10 Milliarden Euro kostet. Inzwischen hat sich Bayer nach Auskunft von Baumann mit 88.500 Klägern geeinigt, Verhandlungen mit knapp 40.000 weiteren Klägern laufen noch.
Ein Seitenstrang der für den Konzern enorm wichtigen Einigung ist noch offen – eine Regelung, wonach auch zukünftige Klagen in den Vergleich fallen, wurde von einem US-Gericht beanstandet. Nun arbeiten Bayer und die Klägerseite daran, wie sie diesen Part gerichtsfest formulieren können. Laut Baumann will der Konzern eine entsprechende Vereinbarung in den nächsten Wochen beim zuständigen Gericht einreichen. Der Konzernchef zeigte sich zuversichtlich, dass der Richter diesmal einverstanden sein wird mit der Formulierung.
Unter den Anteilseignern rumort es. „Die Geduld der Aktionäre wird auf eine immer härtere Probe gestellt“, meldete sich Marc Tüngler zu Wort. der Geschäftsführer der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) gehört bei den Bayer-Hauptversammlungen zu den scharfen Kritikern des Vorstands. Das Warten auf positive Nachrichten zermürbe die Aktionäre, monierte Tüngler. „Das tiefe Loch, in dem das Vertrauen und der Kurs gefallen sind, scheint man nur noch durch einen umso größeren Befreiungsschlag entspringen zu können.“ Er forderte einen „großen Wurf“ - „und der wird strategischer oder personeller Natur sein müssen“.
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