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Walgreens Boots Alliance WBA
Pharmagroßhandel im Fokus
Am 2. November 2020 haben die Pharmahandelskonzerne Walgreens Boots Alliance (WBA) und McKesson Europe ihren Zusammenschluss verkündet. Mit der Fusion baut das Unternehmen seine Marktposition deutlich aus. DAZ.online stellt den Konzern vor.
Die Drogerie- und Apothekenkette mit Sitz im amerikanischen Deerfield/Illinois ist in den USA vor allem als „Walgreens“ mit rund 9.000 Drugstores in 50 Bundesstaaten bekannt. Zu dem Großhändler für Pharma-, Medizin- und Gesundheitsprodukte gehören auch Marken wie Soap & Glory, Liz Earle, Sleek MakeUP, No7 oder Botanics.
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Der nach eigenen Angaben weltweit größte Apothekenkonzern betreibt als weiteren Geschäftsbereich einen internationalen Versandhandel mit Medikamenten und Drogerieartikeln.
Deutsche Zentrale in Frankfurt
In Deutschland ist WBA mit ihrer Tochtergesellschaft Alliance Healthcare mit Hauptsitz in Frankfurt am Main vertreten und bietet Gesundheitsdienstleistungen für Apotheker und Produzenten. Die Großhandelssparte ging aus dem Frankfurter Pharmagroßhandelsunternehmen Anzag (Andreae Noris Zahn) hervor. Zu der Alliance Healthcare Gruppe zählt außerdem das Kooperationsnetzwerk Alphega Pharmacy. Nach Informationen des Unternehmens sind an diesem Netzwerk 6.800 Apotheken in zehn Ländern beteiligt, davon 2.000 Apotheken in Deutschland. Dort beschäftigt WBA in seinem Auslieferungsnetz 2.400 Mitarbeiter:innen. Weltweit sind im Konzern 450.000 Beschäftigte tätig, der zurzeit 21.000 Apotheken in elf Ländern betreibt. Vertreten ist WBA in 25 Ländern.
Nachfolger gesucht
Als CEO zeichnet derzeit noch Stefano Pessina für den Konzern verantwortlich. Dieser steht seit der Ende 2014 erfolgten Fusion des US-Apotheken- und Drogerie-Konzerns Walgreens mit dem britischen Apotheken- und Großhandelskonzern Alliance Boots an der Spitze des neu geschmiedeten Weltkonzerns. Pessina, der Boots aufgebaut hat, hält etwa 17 Prozent der Walgreens Alliance Boots-Aktien und ist damit größter Einzelaktionär. Ursprünglich sollte der gebürtige Italiener nur so lange an der Spitze stehen, bis ein Nachfolger für den Vorstandsvorsitz gefunden ist. Sobald ein Kandidat gefunden wird, übernimmt der 79-Jährige den Chefposten im Verwaltungsrat. Bis dahin leitet weiterhin James Skinner den Verwaltungsrat des Konzerns, wie in einer Pressemitteilung im August bekannt wurde.
Sparkurs schon vor Corona
Wie vielen Unternehmen macht auch Walgreens Boots Alliance die Coronakrise zu schaffen. Um die Auswirkungen der Pandemie abzumildern, will das Management die Kosten weiter senken und rund 4.000 Stellen streichen, wie der WBA Anfang Juli 2020 mitteilte. Gleichzeitig kündigte Walgreens an, 48 Läden der britischen Optiker-Kette Boots Opticians zu schließen. Außerdem setzt der Konzern die Aktienrückkäufe aus.
Das Unternehmen musste bereits vor der Coronakrise sparen. Nun sollen die jährlichen Kosten nicht mehr um 1,8 Milliarden, sondern um 2 Milliarden US-Dollar gesenkt werden. Zuletzt machte WBA einen Jahresumsatz von 139 Milliarden US-Dollar, wie der Konzern mitteilte. Drei Viertel der Erlöse kommen aus dem US-Geschäft. Durch die Zusammenlegung des Unternehmens mit McKesson erhofft sich das Unternehmen zudem weitere positive Effekte durch eine stärkere Marktposition, um für die Zukunft besonders in schwierigen Corona-Zeiten besser gerüstet zu sein.
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