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Landesapothekerkammer Brandenburg
Dobbert: „Das VOASG ist kein Fortschritt“
90 Prozent Gleichpreisigkeit sind nicht genug
Was er aber sagen kann: Die Einschätzung des ABDA-Präsidenten Friedemann Schmidt, das VOASG schaffe zu 90 Prozent Gleichpreisigkeit und sei damit ein „Fortschritt“, teilt er keinesfalls. „Das ist kein Fortschritt, denn die Gleichpreisigkeit ist so nicht vorhanden“. Es gebe nun einmal Privatversicherte und Selbstzahler. In diesem Bereich werde es künftig ein „Hauen und Stechen“ geben, prognostiziert Dobbert. Und der GKV-Spitzenverband werde diese Möglichkeiten auch für die GKV-Versicherten reklamieren. Der Kammerpräsident erinnerte an die öffentliche Anhörung zum VOASG, bei der sich gezeigt habe, dass es nicht viele Befürworter unseres Systems gebe, sondern „vom Caritasverband bis zum GKV-Spitzenverband“ jeder die Liberalisierung fordere.
Dobbert betonte: „Wir haben immer für ein Rx-Versandverbot gekämpft, mit anderen Bundesländern zusammen“. Und wenn die Politik gesehen hätte, wie wichtig die Apotheken für die Versorgung sind, hätte sie sicher auch dieses Verbot durchgesetzt. Doch trotz anderer Beschlusslage im Gesamtvorstand habe die ABDA-Führung das Rx-VV nicht weiterverfolgt.
Hoffnung auf die neue Berliner Spitze
Im weiteren Verlauf der Kammerversammlung brachte Dobbert seine Haltung zur noch amtierenden ABDA-Spitze nochmals auf den Punkt: „Die vergangenen acht Jahre können wir als nicht besonders erfolgreich abhaken“, sagte er. Von der neuen Spitze, die im nächsten Jahr das Ruder übernimmt, verspricht sich der Brandenburger Präsident mehr: Sowohl Gabriele Overwiening als auch Thomas Benkert hätten kürzlich in einer virtuellen Sitzung ihre Vorstellungen erläutert, und: „Wir lagen nicht weit auseinander“, konstatierte Dobbert.
Einen Mann, der bis vor kurzem an der Spitze der Berliner Standesorganisation stand, hatte Dobbert allerdings schon gleich zu Beginn seiner Rede gewürdigt: Andreas Kiefer, der im September verstorbene Präsident der Bundesapothekerkammer. Für Dobbert ein viel zu früher und schwerer Verlust. Kiefer habe die Interessen der Apotheker:innen stets mit „viel Leidenschaft, Herzblut, Weitblick und auch mit einer Portion Humor“ vertreten. Auch wenn er selbst nicht immer einer Meinung mit ihm gewesen sei – die Arbeit mit Kiefer habe immer viel Spaß gemacht, sagte Dobbert.
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