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Informationsveranstaltung der BLAK
Benkert: Ziel ist Preisbindung auch für Privatversicherte
Hubmann: Das VOASG ist ein großer Erfolg
Ganz anders die Sichtweise des Vorsitzenden des Bayerischen Apothekerverbandes (BAV) Dr. Hans-Peter Hubmann: Das VOASG sei unter den Bedingungen, unter denen man arbeiten musste, ein großer Erfolg. Für 90 Prozent sei die Gleichpreisigkeit wiedererlangt worden, denn diese sei ja durch das EuGH-Urteil abgeschafft worden. Die Einhaltung werde durch Sanktionen gewährleistet, der Ausschluss von der Belieferung sei ein scharfes Schwert. Für eine Einbeziehung der PKV sei vor allem, so Hubmann weiter, die SPD nicht zu haben gewesen. Karl Lauterbach habe das Boni-Verbot gar nicht gewollt, Sabine Dittmar sei skeptisch gewesen; mit der verlangten Zustimmung der EU-Kommission habe man das Ganze verzögern wollen. Hubmanns Fazit: „Das Gesetz ist deutlich besser, als was wir ohne Gesetz bekommen hätten.“ Positiv sieht Hubmann insbesondere die pharmazeutischen Dienstleistungen, die ein erster Schritt zur Veränderung des Berufsstandes seien – das sage er auch den jungen Kollegen.
Auch zum Thema Botendienst-Honorar äußerte sich Hubmann: Zwar seien 2,50 Euro „nicht lustig“, aber vorher sei der Botendienst umsonst gewesen. Ausdrücklich fordert Hubmann dazu auf, das Botendienst-Honorar auch abzurechnen; derzeit werde noch viel zu wenig abgerechnet, das werde „unseren Erwartungen und denen des Ministeriums“ nicht gerecht.
„Gelder sind bei apothekereigenen Rechenzentren sicher“
Ebenfalls Thema: die AvP-Insolvenz. Benkert berichtete, die BLAK habe gemeinsam mit dem BAV einen Brief an den Ministerpräsidenten wegen einer Bürgschaft für besonders stark betroffene Apotheker geschrieben und Gespräche mit dem Großhandel sowie der standeseigenen Bank geführt. Auf Nachfrage, ob das auch bei anderen Rechenzentren eintreten könne, verwies Benkert auf die kriminelle Energie, die hier im Spiel sei. Doch es gebe die Versicherung eines „großen bayerischen Rechenzentrums“, dass die Gelder der Apotheker auf Treuhandkonten lägen. Das Thema sei in der Politik angekommen und man könne im nächsten viertel bis halben Jahr eine Regelung erwarten. Auch Hubmann berichtet über entsprechende Kontakte zum Bayerischen Gesundheitsministerium. Und auch er betont, dass die Fremdgeldkonten bei den apothekereigenen Rechenzentren streng separiert seien.
Auf der Agenda 2021: Approbationsordnung
Und was steht für 2021 an? Als ersten Punkt nennt Benkert die Gleichpreisigkeit auch im PKV-Bereich. Ein weiteres wichtiges Thema: die Änderung der Approbationsordnung; hierzu sei am 4. Dezember ein erster großer runder Tisch von der Bundesapothekerkammer anberaumt. Angestrebt werde zudem, flächendeckend Stationsapothekerinnen und -apotheker im Krankenhaus nach dem Vorbild Niedersachsens einzuführen. Allerdings sei hier problematisch, dass dann ein ganzer Studienabgangsjahrgang den öffentlichen Apotheken etc. verloren gehe. Und schließlich die pharmazeutischen Dienstleistungen: Hier müssten die Verbände mit dem GKV-Spitzenverband aushandeln, wer das Geld verteile. Geschickt wäre es, so Benkert, wenn dies nach dem Vorbild des Nacht- und Notdienstfonds geschehe.
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