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Stellungnahme
Leopoldina rät zu hartem Lockdown über den Jahreswechsel
Seit Anfang November gelten wieder zahlreiche Beschränkungen im Kampf gegen das Coronavirus — doch die erhoffte Entspannung der Lage bleibt bisher aus. Wissenschaftler empfehlen jetzt einen massiveren Einschnitt.
Angesichts anhaltend hoher Infektionszahlen fordert die Nationale Wissenschaftsakademie Leopoldina eine drastische Verschärfung der Corona-Beschränkungen bereits ab kommender Woche. Die Feiertage und der Jahreswechsel sollten für einen „harten Lockdown“ genutzt werden, um die deutlich zu hohen Infektionszahlen schnell zu verringern, heißt es in einer am Dienstag veröffentlichten Stellungnahme. In einem ersten Schritt sollte die Schulpflicht ab kommendem Montag (14. Dezember) bis zu den Weihnachtsferien aufgehoben werden. Damit sei gemeint, dass die Schüler nicht mehr in die Schule kommen müssen, erläuterte eine Sprecherin der Leopoldina. Das entbinde nicht von der Pflicht, zu Hause Aufgaben zu lösen. Ab 24. Dezember bis mindestens 10. Januar sollte dann „in ganz Deutschland das öffentliche Leben weitgehend ruhen“.
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In einem solchen „harten Lockdown“ sollten alle Geschäfte bis auf die des täglichen Bedarfs mit Lebensmitteln, Medikamenten und anderen notwendigen Waren schließen. Homeoffice müsse, wo möglich, die Regel sein. Soziale Kontakte seien auf einen sehr eng begrenzten Kreis zu reduzieren. Die Weihnachtsferien in Bildungseinrichtungen und ein eingeschränkter Betrieb in Firmen und Behörden böten nun die Chance, in der Pandemie-Eindämmung ein großes Stück voranzukommen. Zwar erhöhten sich so kurzfristig Wertschöpfungsverluste. „Aber zugleich verkürzt sich der Zeitraum, bis die Neuinfektionen so weit gesunken sind, dass Lockerungen möglich sind“, erläutern die Wissenschaftler.
Trotz der Schließung zahlreicher Einrichtungen in einem Teil-Lockdown seit Anfang November bleiben die Zahlen auf hohem Niveau, in den vergangenen Tagen auch wieder mit eher steigender Tendenz. Die Gesundheitsämter meldeten 14.054 neue Fälle binnen 24 Stunden, wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Dienstagmorgen bekanntgab. Am vorigen Dienstag waren es 13.604, den bisher höchsten Tageswert gab es am 20. November mit 23.648. Binnen eines Tages wurden nun 423 Todesfälle in Zusammenhang mit dem Virus gemeldet. Eine Woche zuvor waren es 388 gewesen.
Beim Infektionsgeschehen gibt es in den Ländern jedoch weiter große Unterschiede. Mit 319 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen hat Sachsen mit Abstand den höchsten Wert, gefolgt von Thüringen (183) und Bayern (177). Die niedrigsten Werte haben demnach Mecklenburg-Vorpommern (52), Schleswig-Holstein (54) und Niedersachsen (76). Für ganz Deutschland gab das RKI nun einen neuen Höchstwert von 147 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen an. Zu Beginn des Teil-Lockdowns waren es um die 120 gewesen. Bund und Länder wollen erreichen, dass es weniger als 50 werden. So sollen Gesundheitsämter Infektionsketten wieder nachverfolgen können.
2 Kommentare
Der Leopoldina-Vorschlag ist....
von Dr.Diefenbach am 08.12.2020 um 16:49 Uhr
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Leopoldina
von Conny am 08.12.2020 um 16:04 Uhr
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