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Stellungnahme
Leopoldina rät zu hartem Lockdown über den Jahreswechsel
Kanzlerin: Bisherige Maßnahmen unzureichend
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte am Montag in einer Videositzung der Unionsfraktion im Bundestag nach Teilnehmerangaben betont, man komme mit den bisherigen Maßnahmen nicht von den hohen Infektionszahlen herunter. Bund und Länder hatten zuletzt beschlossen, den Teil-Lockdown bis 10. Januar zu verlängern, mit zwischenzeitlich möglicher Lockerung von Kontaktbeschränkungen vom 23. Dezember bis 1. Januar. Ob Merkel und die Ministerpräsidenten vor Weihnachten noch einmal direkt über die Lage und mögliche neue Maßnahmen beraten werden, ist unklar. Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) rechnet damit noch für diese Woche, wie er dem RBB-Inforadio sagte. Bisher ist das nächste Gespräch in diesem Rahmen für den 4. Januar geplant.
Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach bekräftigte in der „Rheinischen Post“ (Dienstag): „Wir sollten die Schulen vier Wochen in die Weihnachtsferien schicken, das heißt idealerweise schon innerhalb der nächsten Woche und dann bis einschließlich der ersten Januarwoche.“ Zudem sollte der Einzelhandel nach Weihnachten für zwei Wochen schließen. „Wir sollten diese Maßnahmen noch in dieser Woche beschließen, die Zahl der Infektionen ist einfach zu hoch.“
Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) pocht ebenfalls auf drastischere Einschränkungen als bisher. So könne man nicht weitermachen, „ein scharfer Lockdown nach den Weihnachtstagen rückt näher“, sagte der Politiker bei einer Kabinettssitzung, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Regierungskreisen erfuhr. Woidke hingegen sagte weiter: „Mir fehlt momentan keine Möglichkeit, die ich brauche von der Bundesregierung, um weiter agieren zu können.“ Den Ruf nach neuen bundesweiten Regeln in der Corona-Krise halte er für nicht ganz nachvollziehbar.
Die Leopoldina empfiehlt mit Blick auf einen Wiederbeginn der Schulen ab dem 10. Januar, für alle Jahrgangsstufen Mund-Nasen-Schutz im Unterricht verpflichtend zu machen. Zudem sollten ländereinheitliche Regeln für Wechselunterricht, also mit Präsenz in der Klasse und digital, in weiterführenden Schulen entwickelt werden, die ab einem bestimmten Infektionswert greifen sollten. Die Präsidentin der Kultusministerkonferenz, Stefanie Hubig aus Rheinland-Pfalz, sieht Schulschließungen in großem Umfang weiterhin grundsätzlich skeptisch. Zuerst müsse darüber diskutiert werden, wie man sich über Weihnachten und Silvester verhalte. Es sollte „nicht wieder als erstes“ daran gedacht werden, Schülerinnen und Schüler möglichst zu Hause zu lassen, sagte die SPD-Politikerin auf Anfrage.
2 Kommentare
Der Leopoldina-Vorschlag ist....
von Dr.Diefenbach am 08.12.2020 um 16:49 Uhr
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Leopoldina
von Conny am 08.12.2020 um 16:04 Uhr
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