Hoffnung auf ein Ende der Corona-Krise

Rettung Corona-Impfstoff – doch wie kommen ärmere Länder dran?

Stuttgart - 09.12.2020, 15:30 Uhr

Die COVAX-Initiative soll die gerechte Verteilung der Impfstoffe weltweit sicherstellen. Das Programm umfasst zurzeit neun Kandidaten – darunter die vielversprechenden Impfstoffe von AstraZeneca und Moderna, aber nicht den von Biontech und Pfizer. (Foto: imago images / Xinhua)

Die COVAX-Initiative soll die gerechte Verteilung der Impfstoffe weltweit sicherstellen. Das Programm umfasst zurzeit neun Kandidaten – darunter die vielversprechenden Impfstoffe von AstraZeneca und Moderna, aber nicht den von Biontech und Pfizer. (Foto: imago images / Xinhua)


Merkel: „Das beunruhigt mich jetzt etwas, dass da noch gar nichts gemacht ist“

Mit den Verträgen hat die EU sich bis zu knapp zwei Milliarden Impfdosen gesichert. Sobald ein Impfstoff zugelassen ist, sollen alle EU-Staaten gleichzeitig auf die Dosen zugreifen können. Die Verteilung erfolgt nach Bevölkerungsgröße. Den Staaten ist es dabei aber selbst überlassen, wie viele der für sie reservierten Dosen sie für sich behalten und wie viele sie an Länder mit niedrigen und mittleren Einkommen spenden. Wie viel Solidarität es bei der Verteilung also wirklich geben wird, ist noch ungewiss.

Zwei Milliarden Impfdosen will auch COVAX bis Ende 2021 zusammenbringen. Die Finanzierung dafür ist aber noch nicht gesichert. Die Initiative habe bislang rund 5,5 Milliarden Dollar gesammelt, sagte jüngst die Afrika-Chefin der WHO, Matshidiso Moeti. Allerdings würden weitere rund 4,2 Milliarden Dollar benötigt.

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Trotz fehlender Mittel hofft Bundeskanzlerin Angela Merkel, dass es bei COVAX nun zügig vorangeht. „Ich finde, das Allerwichtigste ist jetzt, dass COVAX mit dem Geld, das es hat, die Verhandlungen mit den Herstellern potenzieller Impfstoffe führt“, sagte sie kürzlich. „Wir werden jetzt mit Gavi sprechen, wann diese Verhandlungen beginnen. Denn das beunruhigt mich jetzt etwas, dass da noch gar nichts gemacht ist.“ Einem Gavi-Sprecher zufolge seien aber bereits Hunderte Millionen Impfdosen gesichert worden. Eine Absichtserklärung für 200 Millionen weitere Dosen wurde demnach kürzlich getroffen. Weitere Abkommen wolle man dann zu gegebener Zeit bekannt geben.

Afrika: COVAX stellt nur Impfdosen für maximal 20 Prozent der Bevölkerung

Doch COVAX alleine reicht bei weitem nicht aus, um das Coronavirus in Entwicklungsländern zu besiegen. Afrika habe zum Ziel, 60 Prozent der Bevölkerung des Kontinents zu impfen, um eine Herdenimmunität zu erreichen, erklärte jüngst John Nkengasong, der Chef der Africa CDC, die Gesundheitsorganisation der Afrikanischen Union (AU). COVAX stellt aber nur genug Impfdosen für maximal 20 Prozent der Bevölkerung. Daher bemüht sich die Africa CDC laut Nkengasong, zusätzliche Mittel von der Weltbank und der African Export-Import Bank für weitere Impfdosen zu sichern.



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