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DAZ.online-Umfrage
FFP2-Masken: Patientenplus von 100 Prozent oder mehr bis zum Mittag?
Zum Auftakt der Ausgabe von kostenlosen FFP2-Masken an Menschen aus Corona-Risikogruppen war der Andrang in vielen deutschen Apotheken groß. Das berichtet die Deutsche Presse-Agentur in mehreren Meldungen, auch differenziert nach Bundesländern. „Ein Patientenplus von 100 Prozent oder mehr war bis zum Mittag durchaus die Regel“, sagte die ABDA am Dienstagnachmittag. DAZ.online möchte jetzt von Ihnen wissen: Wie war Ihr Tag, wie groß der Andrang? Und reichen die Masken? Nehmen Sie an unserer Umfrage teil!
Die meisten Apotheken haben es laut ABDA geschafft, sich rechtzeitig Masken zu besorgen: „Bei vielen waren aber bis mittags die bereits beschafften Kontingente auch schon vergriffen“, so der Pressesprecher der ABDA Reiner Kern. Neue Ware sollte es jedoch schon ab Mittwoch geben, berichtet die dpa.
Aufgrund des erwartet hohen Andrangs hatten viele Apotheken zusätzliche Ausgabeplätze eingerichtet und sich personell verstärkt, heißt es weiter. Nach ersten Informationen der ABDA konnten Apotheken mit besonders großen Masken-Vorräten am Dienstag bereits gut ein Drittel der anspruchsberechtigten Stammkunden versorgen. „Das würde bedeuten, dass man den wesentlichen Teil der Risikopatienten noch vor Weihnachten weitgehend schafft“, sagte Kern.
Die dpa widmete sich mit mehreren Meldungen auch den Situationen in den einzelnen Bundesländern: So berichteten Apotheker in Bayern über einen großen Andrang. Während einige Betriebe nach Angaben des Bayerischen Apothekerverbands (BAV) alle Abholer versorgen konnten, meldeten andere Inhaber schon am späten Dienstagvormittag, dass vorerst alle Vorräte ausgegeben seien. „Wenn`s was umsonst gibt, ist der Deutsche eben dabei“, sagte Ulrich Koczian, Apotheker in Augsburg. Er habe 1.500 FFP2-Masken vorrätig gehabt, am Dienstagmittag seien nur noch 200 übrig gewesen. „Das reicht nicht über den Nachmittag“, sagte Koczian. „Dabei haben die Menschen ja den ganzen Dezember Zeit.“
„Bei den Leuten scheint sich in den Köpfen festgesetzt zu haben, dass Dienstag der Abgabetag ist“, sagte Birgit Hlawa-Geiger, Inhaberin einer Apotheke in Straubing. „Wir sind schon ein bisschen überrannt worden, unsere Vorräte sind am Vormittag komplett raus.“ Auch aus Regensburg, Coburg und Immenstadt im Allgäu meldeten Apotheker sehr große Nachfrage. Teilweise seien Vorräte, die sonst für mehrere Monate reichen, am Vormittag ausgegeben worden.
Werden Sie nochmal Masken nachbestellen? Wie ist die Stimmung in der Apotheke?
Dass in manchen Apotheken schon am Dienstag keine FFP2-Masken mehr vorrätig waren, habe an der „sehr kurzen Vorlaufzeit gelegen“, sagte ein BAV-Sprecher. Zudem habe es Verzögerungen bei den Lieferungen gegeben. „Wir gehen aber davon aus, dass sich die Situation in den kommenden Tagen flächendeckend normalisieren und damit merklich entspannen wird.“
Hans-Joachim Schreeck, Inhaber einer Apotheke in Coburg, sagte: „Die Masken sind zwar bestellt, kommen aber nicht auf Pfiff.“ Positiv sei, dass viele Besucher Verständnis für diese Verzögerungen hätten: „Die Kunden sind eigentlich total lieb.“
Auch vor einigen Hamburger Apotheken haben sich am Dienstag Warteschlangen gebildet: „Wir haben ordentlich was zu tun, manche Apotheken haben keine Masken mehr“, sagte der Präsident der Apothekerkammer Hamburg, Kai-Peter Siemsen. Vor seiner eigenen Apotheke in Hamburg-Eilbek bildete sich am Dienstagmorgen eine lange Schlange, wie Siemsen berichtete. Zeitweise seien ihm sogar die FFP2-Masken ausgegangen. Erst am Nachmittag konnte die Ausgabe demnach weitergehen, nachdem Masken aus einem externen Lager nachgeholt wurden. In Hamburg müssen laut dem Hamburger Apothekerverein etwa 600.000 Menschen mit den Masken versorgt werden. „Mit einer besseren Vorbereitung hätten Risikopatienten nicht in langen Schlangen stehen müssen“, betonte der Präsident der Hamburger Apothekerkammer in Bezug auf die erst spät bekannt gewordenen Pläne des BMG.
Ein weiteres Beispiel ist Mecklenburg-Vorpommern: Zum Start der Aktion am Dienstag standen die Kunden vor der Aesculap-Apotheke in Rostock Schlange, wie Inhaber Axel Pudimat berichtete. Alle seine 5.000 Masken, die am Vortag eingetroffen waren, seien am Dienstag über die Ladentheke gegangen. „Insgesamt haben wir 20.000 Masken bei drei Lieferanten bestellt, jetzt warten wir auf die nächste Lieferung“, sagte er. Pudimat ist auch Vorsitzender des Landesapothekerverbandes. Er schätzt, dass aufgrund der Kürze der Zeit und der großen Zahl an Bestellungen am Dienstag erst etwa die Hälfte der Apotheken im Nordosten Masken ausgeben konnte.
„Oder wir verteilen die Masken vor der Tür mit einem Bauchladen“
So zum Beispiel in Sachsen-Anhalt: „Wir bekommen Anfragen ohne Ende“, sagte Ursula Gütle von der Niemeyer-Apotheke in Halle. Allerdings müsse sie die Kunden noch vertrösten. Die Lieferung sei bislang nicht eingetroffen. So gehe es einigen Apotheken im Land, sagte Katrin Pohl, Sprecherin der Apothekenkammer Sachsen-Anhalt. Der Tag sei gut angelaufen, die Nachfrage hoch. Bislang seien ihr keine Probleme abseits der Lieferschwierigkeiten bekannt.
In der Apotheke des Kammerpräsidenten in Magdeburg seien in den ersten vier Stunden des Tages bereits 400 Menschen gewesen, um ihre Masken abzuholen. Das entspreche etwa einem Fünftel des dort zur Verfügung stehenden Kontingents. Wegen des zu erwartenden großen Andrangs werden die Gratis-Masken in der Paracelsus-Apotheke in Dessau-Roßlau vor dem Laden verteilt – aber erst ab Mittwoch. Auch dort habe es logistische Probleme gegeben, sagte Apotheker Jens Prantz. Die vorhandenen FFP2-Masken würden keine fünf Minuten ausreichen, glaubt der stellvertretende Vorsitzende des Landesapothekerverbands. Deswegen beginnen er und sein Team einen Tag später mit der Ausgabe. Ob die Kunden tatsächlich berechtigt seien, lasse sich momentan nur schwer prüfen. Pranzt hofft auf die Vernunft seiner Kundschaft.
Gütle von der Niemeyer-Apotheke hat viel Stammkundschaft – Alter und Vorerkrankungen seien da bekannt. Sobald die Masken ankommen, plant sie die Ausgabe zunächst über die üblichen Kassen in ihrer Apotheke. Sollte der Andrang allerdings zu groß werden, richte sie möglicherweise eine Extra-Kasse ein. „Oder wir verteilen die Masken vor der Tür mit einem Bauchladen“, so Gütle.
In Nordrhein-Westfalen ist die Masken-Ausgabe nach Einschätzung der Apothekerverbände gut angelaufen: „Die Patienten sind teilweise wirklich überglücklich und dankbar nun eine Maske in den Händen zu halten, die bestmöglich schützt“, sagte Thomas Preis, Chef des Apothekerverbands Nordrhein, der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag. Es bildeten sich mancherorts lange Schlangen, berichtete er. Die Patientinnen und Patienten seien aber in der Regel sehr diszipliniert und verständnisvoll. Den allermeisten Apotheken sei es gelungen, innerhalb kürzester Zeit die „logistische Meisterleistung zu stemmen“ und ausreichend Masken für die erste Nachfrage bereitzustellen, sagte Nina Grunsky, Sprecherin des Apothekerverbandes Westfalen-Lippe. Nur vereinzelt würden Apotheken auf Nachschub warten.
„Hier ist die Hölle los“, sagte der Präsident der Apothekerkammer Schleswig-Holstein, Kai Christiansen, am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. Alleine in seinen beiden Apotheken in Gelting und Steinbergkirche (beide Kreis Schleswig-Flensburg) hätten knapp 600 Kunden am Vormittag bereits rund 1.800 FFP2-Masken erhalten. „Wir haben normal 200 Kunden am Tag“, sagte Christiansen. Kein Andrang herrschte am Dienstagmorgen vor der Apotheke am Hochhaus in Kronshagen bei Kiel. Ein Schild wies darauf hin, dass Masken erst ab Mittwoch verfügbar seien. Auch vor mehreren Apotheken in der Kieler Innenstadt waren am Vormittag keine längeren Schlangen zu sehen.
FFP2-Aufdruck ist keine Pflicht
ABDA-Vorstandsmitglied Stefan Fink bat die Patienten nicht sofort am ersten Tag in der Offizin zu erscheinen. Apotheken hätten auch nach dem Lockdown am Mittwoch geöffnet und Betroffene bis zum 6. Januar Zeit, die Masken abzuholen, sagte Fink der Nachrichtenagentur dpa am Dienstag. Er machte darauf aufmerksam, dass die ausgegebenen Masken nicht zwangsläufig mit dem Aufdruck FFP2 versehen sein müssten. „Alle Masken, die die Apotheken bestellt haben, genügen dem Qualitätsanspruch, auch wenn sie Bezeichnungen wie N95, P2, DS2 oder CPA tragen“, erläuterte Fink, der auch der Vorsitzende des Thüringer Apothekerverbandes ist. Seiner Auskunft nach stehen in Thüringen ausreichend Masken zur Verfügung.
9 Kommentare
Maskenkontingent
von Frustrierte Apothekerin am 16.12.2020 um 9:59 Uhr
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1.Tag
von G.Zück am 15.12.2020 um 22:29 Uhr
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Maskenabgabe
von Claudia Schwägler am 15.12.2020 um 22:11 Uhr
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AW: Maskenabgabe
von Frank Hartmann am 16.12.2020 um 20:13 Uhr
Schlimmer Tag
von Conny am 15.12.2020 um 21:47 Uhr
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einfach abartig
von Welda am 15.12.2020 um 21:18 Uhr
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Maskentheater
von A.Ewald am 15.12.2020 um 20:37 Uhr
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15.12.2020 Maskentag
von Sven Larisch am 15.12.2020 um 19:20 Uhr
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Maskenwahnsinn
von Dr.H am 15.12.2020 um 18:45 Uhr
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