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FFP2-Masken: Patientenplus von 100 Prozent oder mehr bis zum Mittag?

Stuttgart - 15.12.2020, 17:50 Uhr

ABDA-Vorstandsmitglied Stefan Fink machte darauf aufmerksam, dass die ausgegebenen Masken nicht zwangsläufig mit dem Aufdruck FFP2 versehen sein müssten. „Alle Masken, die die Apotheken bestellt haben, genügen dem Qualitätsanspruch, auch wenn sie Bezeichnungen wie N95, P2, DS2 oder CPA tragen“. (Foto: imago images / Emmanuele Contini)

ABDA-Vorstandsmitglied Stefan Fink machte darauf aufmerksam, dass die ausgegebenen Masken nicht zwangsläufig mit dem Aufdruck FFP2 versehen sein müssten. „Alle Masken, die die Apotheken bestellt haben, genügen dem Qualitätsanspruch, auch wenn sie Bezeichnungen wie N95, P2, DS2 oder CPA tragen“. (Foto: imago images / Emmanuele Contini)


„Oder wir verteilen die Masken vor der Tür mit einem Bauchladen“

So zum Beispiel in Sachsen-Anhalt: „Wir bekommen Anfragen ohne Ende“, sagte Ursula Gütle von der Niemeyer-Apotheke in Halle. Allerdings müsse sie die Kunden noch vertrösten. Die Lieferung sei bislang nicht eingetroffen. So gehe es einigen Apotheken im Land, sagte Katrin Pohl, Sprecherin der Apothekenkammer Sachsen-Anhalt. Der Tag sei gut angelaufen, die Nachfrage hoch. Bislang seien ihr keine Probleme abseits der Lieferschwierigkeiten bekannt. 

In der Apotheke des Kammerpräsidenten in Magdeburg seien in den ersten vier Stunden des Tages bereits 400 Menschen gewesen, um ihre Masken abzuholen. Das entspreche etwa einem Fünftel des dort zur Verfügung stehenden Kontingents. Wegen des zu erwartenden großen Andrangs werden die Gratis-Masken in der Paracelsus-Apotheke in Dessau-Roßlau vor dem Laden verteilt – aber erst ab Mittwoch. Auch dort habe es logistische Probleme gegeben, sagte Apotheker Jens Prantz. Die vorhandenen FFP2-Masken würden keine fünf Minuten ausreichen, glaubt der stellvertretende Vorsitzende des Landesapothekerverbands. Deswegen beginnen er und sein Team einen Tag später mit der Ausgabe. Ob die Kunden tatsächlich berechtigt seien, lasse sich momentan nur schwer prüfen. Pranzt hofft auf die Vernunft seiner Kundschaft. 

Gütle von der Niemeyer-Apotheke hat viel Stammkundschaft – Alter und Vorerkrankungen seien da bekannt. Sobald die Masken ankommen, plant sie die Ausgabe zunächst über die üblichen Kassen in ihrer Apotheke. Sollte der Andrang allerdings zu groß werden, richte sie möglicherweise eine Extra-Kasse ein. „Oder wir verteilen die Masken vor der Tür mit einem Bauchladen“, so Gütle.

In Nordrhein-Westfalen ist die Masken-Ausgabe nach Einschätzung der Apothekerverbände gut angelaufen: „Die Patienten sind teilweise wirklich überglücklich und dankbar nun eine Maske in den Händen zu halten, die bestmöglich schützt“, sagte Thomas Preis, Chef des Apothekerverbands Nordrhein, der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag. Es bildeten sich mancherorts lange Schlangen, berichtete er. Die Patientinnen und Patienten seien aber in der Regel sehr diszipliniert und verständnisvoll. Den allermeisten Apotheken sei es gelungen, innerhalb kürzester Zeit die „logistische Meisterleistung zu stemmen“ und ausreichend Masken für die erste Nachfrage bereitzustellen, sagte Nina Grunsky, Sprecherin des Apothekerverbandes Westfalen-Lippe. Nur vereinzelt würden Apotheken auf Nachschub warten.

„Hier ist die Hölle los“, sagte der Präsident der Apothekerkammer Schleswig-Holstein, Kai Christiansen, am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. Alleine in seinen beiden Apotheken in Gelting und Steinbergkirche (beide Kreis Schleswig-Flensburg) hätten knapp 600 Kunden am Vormittag bereits rund 1.800 FFP2-Masken erhalten. „Wir haben normal 200 Kunden am Tag“, sagte Christiansen. Kein Andrang herrschte am Dienstagmorgen vor der Apotheke am Hochhaus in Kronshagen bei Kiel. Ein Schild wies darauf hin, dass Masken erst ab Mittwoch verfügbar seien. Auch vor mehreren Apotheken in der Kieler Innenstadt waren am Vormittag keine längeren Schlangen zu sehen.

FFP2-Aufdruck ist keine Pflicht

ABDA-Vorstandsmitglied Stefan Fink bat die Patienten nicht sofort am ersten Tag in der Offizin zu erscheinen. Apotheken hätten auch nach dem Lockdown am Mittwoch geöffnet und Betroffene bis zum 6. Januar Zeit, die Masken abzuholen, sagte Fink der Nachrichtenagentur dpa am Dienstag. Er machte darauf aufmerksam, dass die ausgegebenen Masken nicht zwangsläufig mit dem Aufdruck FFP2 versehen sein müssten. „Alle Masken, die die Apotheken bestellt haben, genügen dem Qualitätsanspruch, auch wenn sie Bezeichnungen wie N95, P2, DS2 oder CPA tragen“, erläuterte Fink, der auch der Vorsitzende des Thüringer Apothekerverbandes ist. Seiner Auskunft nach stehen in Thüringen ausreichend Masken zur Verfügung. 



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9 Kommentare

Maskenkontingent

von Frustrierte Apothekerin am 16.12.2020 um 9:59 Uhr

Ich verstehe nicht, wie manche Apotheken 200 000 Masken abgeben wollen. Die Pauschale, die wir für die Kosten im Dezember erhalten werden, war bei uns schon am ersten Tag überschritten, obwohl wir nur mit dem Einkaufspreis ohne jeglichen Aufschlag geschweige denn Personalkosten gerechnet haben. Wie kann man den Leuten sagen, dass sie bis Ende Dezember „ihre“ Masken abholen können, wenn kein Etat bereitgestellt wird? Aus Kulanz zahlen wir eh schon drauf!!

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1.Tag

von G.Zück am 15.12.2020 um 22:29 Uhr

In welchen Apotheken hatte sich Minister Spahn als Beobachter angemeldet, um die Folgen seines Tuns zu begutachten ? Feldherren residieren auf dem Hügel - ihre
Fehler deckt die Erde....
Minister Spahn hat volles Vertrauen in die deutschen Apotheken geäußert - wie sieht es umgekehrt aus ?

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Maskenabgabe

von Claudia Schwägler am 15.12.2020 um 22:11 Uhr

Bei uns war es ein anstrengender Tag; wie selbstverständlich kamen die Menschen und wollten "ihre" Maske abholen...einer meinte sogar "mein Weihnachtsgeschenk von der Krankenkasse".... Muss sagen war auch nicht gut das die Kunden vor den Apothekern bescheid gewusst haben.... Danke Herr Span das sie wiedereinmal erst reden und dann denken. Gehen sie mal eine Woche in die Apotheke oder ans Telefon beim GH....bei mir waren die Kunden aber nett....warte dann auf die zweite Welle.... frohe Weihnachten und versuchen sie gesund zu bleiben....

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AW: Maskenabgabe

von Frank Hartmann am 16.12.2020 um 20:13 Uhr

Der Mann heisst übrigens Spahn

Schlimmer Tag

von Conny am 15.12.2020 um 21:47 Uhr

Na ja, die Coupons werden dann bei den Versendern eingelöst. Ich werde es nicht verstehen ,warum man nicht ausreichend Masken da haben kann. Und wenn man nicht mal ein paar tausend Euro vorstrecken kann, sollte man vielleicht doch schließen.Das der Bankkaufmann beiden Gruppen (Weihnachtseinkäufer und Maskenkäufer) aufeinander loslässt bestätigt nur seine Unfähigkeit. Und die in letzter Sekunde reingedrückten Versender zeigt nur seine Liebe zu ihnen. Egal, trotzdem geht die Jammerei einen auf den Keks.

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einfach abartig

von Welda am 15.12.2020 um 21:18 Uhr

So einen Tag habe ich noch nie erlebt. Von Beschimpfungen über Beleidigungen bis zu Drohungen war alles dabei. Am Mittag war ich kurz vor dem Kollaps. Einen "großen Dank" an die Politik, dass sie uns genügend Vorlauf gegeben hat, umfangreich Masken zu bestellen. Einen "großen Dank" an die Presse, dass sie Kunden erklärt hat, sie können in JEDE Apotheke gehen und haben Anspruch - statt zu sagen: jeder soll in seine Stammapotheke. Keiner hat dran gedacht, dass eine Center-Apotheke mit minimalem RX-Anteil einen maximalen Anteil an Laufkunden durch das Center hat - die man zwar nie in der Apotheke sieht, aber kostenlose Masken wollen alle. Wenn wir alle bedient hättten wie gewünscht, würden wir am Ende 5 x mehr zahlen als wir erstattet bekommen! Ist das fair? Die meisten wollten nur abholen weil es umsonst gab. Ich gehe davon aus, dass ein Großteil der Masken zu Hause verschimmeln wird. Ich habe hoffentlich noch ein paar Tage vor mir. Aber dieser war der bisher schlimmste Tag in meinem Leben

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Maskentheater

von A.Ewald am 15.12.2020 um 20:37 Uhr

Von schlechter Google Bewertung über Anzeige für " unterlassene Hilfeleistung" war alles dabei. Ich verstehe einfach nicht mehr wie sich die Apothekerschaft von solch lustigen Ideen der Politiker geisseln lassen nur um gefällig zu sein. Wir treten wie immer selbstverständlich in Vorkasse, dürfen uns beschimpfen lassen (" wie sie liefern mir meine Masken nicht") und wissen noch nicht einmal wann die Vergütung dafür kommt. Hurra Deutschland !

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15.12.2020 Maskentag

von Sven Larisch am 15.12.2020 um 19:20 Uhr

Es mag an der Lage meiner Apotheke liegen, jedoch waren keine Schlangen vor den Türen und wir hatten ausreichend Masken für alle Anfragen, obwohl wir nur die Ware hatten, die bereits im November bestellt war. Die Patienten hielten ihren Personalausweis bereit oder eine Bescheinigung des Arztes, dass sie Risikopatient sind. Ich denke meine Mitarbeiter konnten auch entspannt mit der Situation umgehen, da am Vortag klare Richtlinien (schriftlich) ausgegeben wurden. Eine Nachbestellung läuft und mein Großhandel ist auch noch (kostengünstig) bevorratet. Ansturm erwartet, aber ausgeblieben. Liegt Vielleicht auch daran, dass im Umkreis von ca. 700 m etwa 7 weitere Apotheken sind. Da verteilt es sich besser, als auf dem Land.

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Maskenwahnsinn

von Dr.H am 15.12.2020 um 18:45 Uhr

Ich weiß nicht, wie Poltiker auf diese Schwachsinns Idee kommen, so eine undurchdachte und groteske Maskenverteilung über die Apotheken abzuwickeln und auch noch die Presse falsch darüber zu informieren. Einen so schlimmen Tag mit unfreundlichen und verärgerten Kunden hatte ich noch nie und ich kann nicht einmal etwas dafür.

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