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Wort & Bild-Chef Andreas Arntzen im DAZ-Interview
„Wir sind besser, wenn wir uns zusammentun“
„Zu einem ‚Change-Prozess‘ gehören auch Personalmaßnahmen“
2019 fand ja ein Relaunch der „Apotheken Umschau“ statt. Prävention als ein neuer Schwerpunkt, Männer als eine neue Zielgruppe und insgesamt eine leichter verständliche Sprache und Heftstruktur. Ist das alles so geglückt, wie Sie sich das vorgenommen haben?
Zunächst einmal: Eine solche Reise ist nie abgeschlossen. Wir haben den Anspruch zu schauen, was wir jeden Tag besser und anders machen können. Das gilt nicht nur für den Verlag, sondern auch für die Redaktionen. Ich kann bestätigen, dass Dr. Dennis Ballwieser dort einen hervorragenden Job macht, eine Redaktion hat, die vollkommen offen ist, für Inspirationen und neue Ideen und inzwischen mehr ausprobiert als früher. Das ist ein wichtiges Ergebnis des Relaunches und eines Transformationsprozesses, der nie aufhört.
An welcher Art von Rückmeldung wird der Erfolg dieses Prozesses festgemacht?
Mein vorläufiges Fazit ist, dass wir aus Verlagssicht viel verändert haben – für die Leser hingegen waren die gefühlten Veränderungen weniger spürbar. Das Feedback, das wir erhalten, ist jedoch sehr positiv – sowohl von Apothekerinnen und Apothekern als auch von ihren Kunden. Insgesamt sind wir sehr zufrieden mit der Entwicklung.
Nun gab es letztes Jahr auch personelle Umstellungen im Wort & Bild Verlag: Eigenen Angaben zufolge haben Sie sich von bis zu 20 Mitarbeitern aus den Redaktionen getrennt. Im September wurde bekannt, dass der langjährige „Umschau“-Chefredakteur Dr. Hans Haltmeier das Unternehmen verlassen hat. Wie lassen sich diese Veränderungen einordnen?
Zu einem „Change-Prozess“ gehören auch Personalmaßnahmen. Von manchen Mitarbeitern haben wir uns getrennt, in Summe sind wir aber gewachsen. Alleine in den letzten dreieinhalb Jahren haben wir über 60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter neu eingestellt. Für eine Umstrukturierung und Weiterentwicklung sind auch immer neue Kompetenzen und Inspiration von außerhalb notwendig. Neue Mitarbeiter bringen ihre persönlichen Erfahrungen mit und hinterfragen eingefahrene betriebliche Prozesse viel stärker. Ich bin mir sicher, dass wir nun eine sehr gute Mixtur gefunden haben und inzwischen wesentlich vielschichtiger aufgestellt sind.
Sie sind ja erst seit 2016 Verlags-CEO. War dieser „Change-Prozess“ überfällig?
Das, was wir jetzt machen, ist etwas, das andere Medienhäuser und Verlage schon vor zehn Jahren vollzogen haben. Nämlich, sich von einer Titelredaktion zu einer Ressortredaktion zu entwickeln. Das tun wir ja nicht, um Personal einzusparen, sondern um unsere journalistische Qualität und unser Profil zu steigern. Damit werden die einzelnen Redakteure nämlich zu Spezialisten einzelner Ressorts, wie „Herz-Kreislauf“, „Gelenke“ oder „Haut“ und nicht für bestimmte Zeitschriftentitel. Das ist ein wesentlicher Unterschied, der unser Arbeiten deutlich erleichtert hat und uns flexibler werden lässt – nicht zuletzt in der Corona-Krise.
Das, was gut läuft, versuchen wir immer weiter auszubauen und zu verbessern. Zeitgleich müssen wir aber auch neue Projekte aufsetzen, um der veränderten Bedarfssituation zu begegnen oder einfach auch mal neue Dinge auszuprobieren.
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