Rückblick auf den 27. Januar 2020

Bühler bedankt sich – und zieht Bilanz

Berlin - 27.01.2021, 17:54 Uhr

Benedikt Bühler dankte heute allen, die ihn bei seiner Forderung unterstützt haben. Vor genau einem Jahr trug der Pharmaziestudent im Petitionsausschuss des Bundestages seine Forderung nach einem Rx-Versandverbot vor. (Foto: privat)

Benedikt Bühler dankte heute allen, die ihn bei seiner Forderung unterstützt haben. Vor genau einem Jahr trug der Pharmaziestudent im Petitionsausschuss des Bundestages seine Forderung nach einem Rx-Versandverbot vor. (Foto: privat)


Jetzt sind die richtigen Signale wichtig: Kein Amazon-Gutschein zum Masken-Coupon!

Zugleich wünscht sich Bühler, dass Apotheken zusammenhalten und gerade in der Phase der Maskenverteilung keine fragwürdigen Signale setzen. Dass auch Apotheken, die die Petition unterstützt haben und damit für einen fairen Wettbewerb und eine sichere Arzneimittelversorgung stehen sollten, jetzt in eine übertriebene Preisschlacht einsteigen, stoße bei ihm „auf absolutes Unverständnis“. Er schreibt: „Die Coronavirus-Schutzmasken-Verordnung sieht ganz klar eine gesetzliche Eigenbeteiligung vor! Und auch wenn diese rechtlich umgangen werden kann – so wie dies die Versender bei gewöhnlichen Verschreibungen auch tun – ist das moralisch gesehen absolut fatal.“ Für Bühler hat ein „10 Euro Amazon Gutschein beim Einlösen eines Maskencoupons nichts mit ‚Kundenwunder‘ zu tun“. Vielmehr könne man sich die Frage stellen, warum diese Apotheke nicht gleich Gutscheine für die Versender verteilt. Wie bei Rezepten sollte auch hier der beste Service den Kunden überzeugen, meint der Student. Gegen ein „Masken-Taxi“ oder die Idee, die Eigenbeteiligung an den örtlichen Einzelhandel oder Kunst und Kultur zu spenden, hat er nichts.

Was sein ursprüngliches Anliegen betrifft, das Rx-Versandverbot, ist Bühler nicht klar, warum der Rückenwind der Petition und der Länder standespolitisch nicht genutzt wurde, um nochmals Druck auszuüben. Mit dem nun in Kraft getretenen Vor-Ort-Apothekengesetz, „welches nicht ansatzweise dem Namen gerecht wird“ stünden jedenfalls keine rosigen Aussichten bevor.

Bühlers Schlussappell: alle müssten aus der jetzigen Krise lernen. „Wie wichtig die Infrastruktur vor Ort ist und wie stark der Onlinehandel diese zerstört, müssen wir zurzeit erfahren. Ein Rx-Versandverbot in Kombination mit einer allgemeinen Onlinebestellsteuer muss nun nochmal diskutiert werden“ – und zwar gerade im Superwahljahr 2021. Sein Wunsch: „Engagieren Sie sich vor Ort, in der Kammer und im Verband! Nur so können wir gemeinsam etwas erreichen!“



Kirsten Sucker-Sket (ks), Redakteurin Hauptstadtbüro
ksucker@daz.online


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2 Kommentare

Dank gilt Herrn Bühler

von Dirk Krüger am 28.01.2021 um 11:20 Uhr

Lieber Herr Bühler,
mein Dank gilt Ihnen für Ihr überaus großes, tatkräftiges Engagement, das zwar von vielen Kolleginnen und Kollegen unterstützt wurde, aber nicht von der ABDA. Die hat sie wirklich komplett im Stich gelassen mit ihrem Beschluss auf dem Apothekertag 2019.
Leider gibt es aber in unseren eigenen Reihen auch außerhakb der Berufsvertretungen nicht wenige, die "friendly" ( ! ) fire auf uns abfeuern, wie ich es in einem Kommentar einmal formuliert habe. Schlechtestes Beispiel ist zur Zeit der Kollege, der auf die Maskencoupons nicht sechs, sondern 30 Stück zum "Selbstkostenpreis" abgibt. Dabei verwechselt er Einkaufspreis mit Selbstkostenpreis. Letzterer beinhaltet kalkulatorische Kosten, die dieser Kollege interpretiert nach dem Motto: "Die Kosten habe ich sowieso" . Wahrscheinlich war der mal im öffentlichen Dienst, da wird auch so "argumentiert". Leider wird das Projekt Gleichpreisigkeit / Boniverbot durch diese "Kollegen" torpediert. Sie machen sich zum Gehilfen von DocMorris und Co. und letztlich zu den Totengräbern der Vor-Ort-Apotheke. Ich bewundere Ihren Optimismus, der ist das Privileg der Jugend. Bitte erhalten Sie ihn sich - Sie werden ihn brauchen für Ihre hoffentlich erfüllende berufliche Zukunft. Ich habe ihn in 38 Berufsjahren längst verloren - vor allem wegen der Unterwürfigkeit und Selbstzerstörung unseres Berufsstandes durch nicht wenige Kollegen und letztlich auch durch die ABDA. Ihnen nochmals herzlichen Dank. Ich wünsche Ihnen die Kraft, weiter für unseren Berufsstand zu kämpfen. Und wer weiß - vielleicht werden Sie ja eines Tages ABDA-Präsident. Ich weiß allerdings nicht, ob ich Ihnen das wirklich wünschen soll...

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Bedanken

von Conny am 27.01.2021 um 19:32 Uhr

Ich bedanke mich bei Herrn Bühler !

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