Corona-Impfstoffe

Wenige Daten in den höchsten Altersgruppen

Marseille - 04.02.2021, 15:15 Uhr

Biontech/Pfizer und Moderna haben mehr Daten zu älteren Menschen als AstraZeneca, in der Gruppe der Hochbetagten sind auch hier die Daten gering. (Foto: IMAGO / photothek)

Biontech/Pfizer und Moderna haben mehr Daten zu älteren Menschen als AstraZeneca, in der Gruppe der Hochbetagten sind auch hier die Daten gering. (Foto: IMAGO / photothek)


Ab 65-Jährige: Impfschutz bei Moderna 86,4 Prozent

Moderna hat für seine Vakzine mRNA-1273 in der Zulassungsstudie eine Wirksamkeit für  94,1 Prozent für die Gesamtgruppe der Geimpften ermittelt, das Durchschnittsalter der Probanden lag bei 51,4 Jahren. Moderna unterteilte seine Probanden in zwei große Altersgruppen – bis 65 Jahre und über 65 Jahre. Für die Untergruppe der über 65-Jährigen (3.763 von 15.181 Geimpften) gibt Moderna eine Wirksamkeit von 86,4 Prozent an.

Zur Wirksamkeit in höheren Altersgruppen, für die auch das Risiko schwerer und tödlicher COVID--19-Verläufe noch einmal deutlich höher ist, werden keine Angaben gemacht. In der „Discussion“ der Studie heißt es, die verhältnismäßig kleine Nummer älterer Studienteilnehmer begrenze die Evaluation der Wirksamkeit in dieser Gruppe.

Datenlage bei COVID-19-Impfung AstraZeneca noch dünner

Was nun den DNA-basierten Vektor-Impfstoff von AstraZeneca angeht, ist die Studienlage tatsächlich noch dünner. Bemängelt wird zum einen, dass nur rund 8 Prozent der Probanden in der Zulassungsstudie zwischen 56 und 69 Jahre alt waren und weniger als 4 Prozent der Probanden älter als 70 Jahre. Zudem deuten die vorliegenden Daten darauf hin, dass die Wirksamkeit in den höheren Altersgruppen deutlich herabgesetzt sein könnte.

So hatte AstraZeneca zwei verschiedene Ergebnisse einer zulassungsrelevanten Wirksamkeitsstudie (COV002 in Großbritannien) veröffentlicht – für ein jeweils anderes Dosierungsschema. In einer Gruppe, die im Abstand von vier bis zwölf Wochen zwei volle Impfdosen erhielt, lag die Wirksamkeit laut AstraZeneca bei 62,1 Prozent. In einer anderen Gruppe, die bei einer ersten Impfung nur die halbe Dosis und bei der zweiten eine volle Dosis erhalten hatte, wurde eine Wirksamkeit von 90 Prozent ermittelt. Dass ausgerechnet die niedrigere Dosierung besser wirken sollte, schien zunächst überraschend. Die Wissenschaflter:innen führen dies möglicherweise auf höhere Konzentrationen an neutralisierenden Antikörper, geringere Konzentrationen gegen den Vektor gerichteter Antikörper bei halber Antigendosierung oder unterschiedliche Funktionalitäten der Antikörper und der zellulären Immunantwort zurück. Die Wirksamkeitsdaten zu höheren Altersgruppen seien noch begrenzt, räumen auch hier die Studienautoren ein. Diese würden aber in Zukunft verfügbar werden.



Irene Habich, Autorin DAZ.online
redaktion@daz.online


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