Stiftung Warentest: Halsschmerzen, Schnupfen, Fieber (Teil 1 von 2)

Gut oder nur günstig bei Erkältungen?

Stuttgart - 05.02.2021, 07:00 Uhr

Stiftung Warentest empfiehlt, lieber einzelne Symptome zu behandeln, als Kombipräparate einzunehmen. (Foto: sebra / stock.adobe.com) 

Stiftung Warentest empfiehlt, lieber einzelne Symptome zu behandeln, als Kombipräparate einzunehmen. (Foto: sebra / stock.adobe.com) 


Was tun bei Schnupfen?

Sollten die Erkältungspatienten über Schnupfen klagen, sind für eine freie Nase die Mittel der Wahl Xylometazolin- oder Oxymetazolin-haltige Nasentropfen oder 
-sprays. Als günstige Präparate nennt Stiftung Warentest Nasenspray AL oder das Präparat von AbZ. Mit Oxymetazolin ist lediglich Nasivin® auf dem Markt. Um Gewöhnungseffekte zu vermeiden, sollten Nasensprays (-tropfen) jeweils nur sieben Tage angewendet werden. Manche Patienten kommen auch mit Salzlösungen mit oder ohne pflegende Inhaltsstoffe wie Dexpanthenol (z. B. Bepanthen® Meerwasser, Rhinomer®) zurecht.

Gibt es Alternativen zu Xylometazolin?

Daneben werben zahlreiche Hersteller von Nasensprays mit abschwellenden Effekten für ihre Präparate, ohne aber auf α-Sympathomimetika wie Xylometazolin oder Oxymetazolin zurückzugreifen. Welches Stiftung Warentest hier nicht erwähnt, ist Emser Nasenspray, was tatsächlich in einer Studie mit Kindern mit Infektionen der oberen Atemwege und Beteiligung des Mittelohrs eine ähnlich gute Wirksamkeit wie Xylometazolin zeigte. Veröffentlicht wurde die doppelblinde, randomisierte, prospektive Studie  2005 im „International Journal of Pediatric Otorhinolaryngology“. Die Studienautoren schreiben: „Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass es bei Kindern im Alter von zwei bis sechs Jahren keinen Unterschied in der Wirksamkeit zwischen einer ausschließlichen Behandlung mit Emser Salzlösung und (EMS) einer Behandlung mit Xylometazolin gibt, jedoch mit dem Unterschied, dass bei EMS die Anwendungsdauer nicht eingeschränkt war, dass es keine potenziellen Nasenspray-Nebenwirkungen und keine Kontraindikation bei Neugeborenen und Säuglingen gab.“ Welches Nasenspray abschwellend wirkt und statt Xylometazolin angewendet werden kann, hat sich DAZ.online in einem Zweiteiler angeschaut.

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Was tun bei Schmerzen und Fieber?

Übersichtlich sind die Empfehlungen von Stiftung Warentest bei Schmerzen und Fieber: „Ibuprofen, Paracetamol und ASS bekämpfen Fieber und leichte bis mäßige Schmerzen.“ Eine Präferenz spricht Stiftung Warentest nicht aus, merkt jedoch an, dass Leberkranke Paracetamol meiden sollten und ASS und Ibuprofen dafür den Magen reizen. Erhältlich sind die Schmerzmittel für sehr wenig Geld, etwa von den Herstellern 1A Pharma, AL oder AbZ. Bei der Kombination ASS plus Vitamin C ist Stiftung Warentest tolerant, der Zusatz sei „eigentlich unnötig“, auch wenn die Hersteller bessere Magenverträglichkeit propagierten. Doch, da es Brausetabletten seien, sei das Gute daran: „Man nimmt sie mit Wasser ein, und sie wirken schnell.“

In Teil 2 von „Gut oder nur günstig bei Erkältungen?“ geht es um Husten. Hier fällt auf: Nicht immer deckt sich die Empfehlung von Stiftung Warentest bei akutem Husten mit denen der aktuellen Leitlinien – was ist der Grund? DAZ.online hat nachgefragt.



Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online (cel)
redaktion@daz.online


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