Vektorimpfstoff Ad26.COV2.S

FDA erteilt COVID-19-Impfstoff von Johnson & Johnson Notfallzulassung

Stuttgart - 01.03.2021, 10:45 Uhr

Die FDA hat den ersten Vektorimpfstoff in den USA notfallzugelassen: Ad26.COV2.S von Johnson & Johnson, Mutterkonzern des Zulassungsinhabers Janssen Biotech Inc. (Foto:picture alliance / abaca | ABACA)

Die FDA hat den ersten Vektorimpfstoff in den USA notfallzugelassen: Ad26.COV2.S von Johnson & Johnson, Mutterkonzern des Zulassungsinhabers Janssen Biotech Inc. (Foto:picture alliance / abaca | ABACA)


Schutz vor moderatem bis schwerem COVID-19 liegt bei 66 Prozent

Nach Daten der FDA lag die Impfwirksamkeit zwei Wochen nach einmaliger intramuskulärer Verabreichung von Ad26.COV2.S (alle Länder berücksichtigt, in denen Studien stattfinden) bei 66,9 Prozent. In der Impfstoffgruppe erkrankten 116, in der Placebogruppe 348 Probanden mittelschwer bis schwer an COVID-19. Vier Wochen nach Impfung schützte der Janssen COVID-19-Impfstoff zu 66,1 Prozent vor laborbestätigtem mittelschwerem bis schwerem COVID-19. 66 Teilnehmer erkrankten nach dem 28. Tag nach Impfung an COVID-19, 193 Fälle waren es in der Placebogruppe.

Höherer Schutz vor schwerer Erkrankung: 85 Prozent

Wurden nur schwere COVID-19-Fälle berücksichtigt (sekundärer Endpunkt), verhinderte die COVID-19-Vakzine von Johnson & Johnson diese zu 76,7 Prozent (zwei Wochen nach Impfung) beziehungsweise zu 85,4 Prozent (vier Wochen nach Impfung). Beginnend 14 Tage nach der Impfung gab es 14 schwere Fälle in der geimpften Gruppe gegenüber 60 in der Placebogruppe, und beginnend 28 Tage nach der Impfung gab es fünf schwere Erkrankungen in der Impfstoffgruppe gegenüber 34 Fällen in der Placebogruppe. Bis zum 5. Februar 2021 gab es  sieben COVID-19-bedingte Todesfälle in der Placebogruppe und keine COVID-19-bedingten Todesfälle in der Impfstoffgruppe.

Dauer des Impfschutzes unbekannt

Wie lange der Impfschutz anhält, ist derzeit nicht bekannt. Die FDA erklärt hierzu: „Zum jetzigen Zeitpunkt liegen weder Daten vor, um zu bestimmen, wie lange der Impfstoff Schutz bietet, noch gibt es Hinweise darauf, dass der Impfstoff die Übertragung von SARS-CoV-2 von Mensch zu Mensch verhindert.“

Kombination Alter über 65 Jahren und Vorerkrankung: niedrigerer Schutz

Die Tagungsunterlagen der FDA („FDA Briefing Document Janssen Ad26.COV2.S Vaccine for the Prevention of COVID-19“) enthalten auch Informationen zur Wirksamkeit der Janssen-Vakzine bei älteren Menschen. Etwa 20 Prozent der Probanden waren 65 Jahre alt und älter. Die FDA bescheinigt Ad26.COV2.S „im Allgemeinen“ in nach Alter, Vorerkrankung, Rasse und Ethnizität differenzierten Untergruppen eine ähnliche Wirksamkeit wie in der gesamten Studienpopulation. Allerdings: „Die Wirksamkeitsschätzung für moderates bis schweres COVID-19 (Beginn mindestens 28 Tage nach Impfung) war für die Untergruppe der Teilnehmer ab 60 Jahren mit Vorerkrankungen niedriger als für jüngere Teilnehmer und für Teilnehmer ab 60 Jahren ohne Vorerkrankungen.“ Doch weder allein das Alter noch allein das Vorhandensein von Vorerkrankungen beeinflussten die Wirksamkeitsschätzungen negativ. Bei Teilnehmern ab 60 Jahren mit Vorerkrankungen gab es keine COVID-19-bedingten Todesfälle und keine COVID-19-bedingten Krankenhauseinweisungen (28 Tage nach Impfung). Zu den häufigsten Vorerkrankungen zählten Übergewicht und Bluthochdruck. Die Ergebnisse für Menschen ab 75 Jahren seien aufgrund der kleinen Teilnehmerzahl (weniger als 4 Prozent) „nur begrenzt interpretierbar“, heißt es in den Dokumenten.



Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online (cel)
redaktion@daz.online


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