LAK Baden-Württemberg

Industrieapotheker Braun will Kammerpräsident werden

Stuttgart - 10.03.2021, 10:45 Uhr

Martin Braun bewirbt sich um das Amt des baden-württembergischen Apothekerkammerpräsidenten. (Foto: privat)

Martin Braun bewirbt sich um das Amt des baden-württembergischen Apothekerkammerpräsidenten. (Foto: privat)


In Baden-Württemberg stehen dieses Jahr die Wahlen zur 17. Vertreterversammlung der Landesapothekerkammer an. Präsident Günther Hanke will sich auch weiterhin standespolitisch engagieren. Doch auf sein jetziges Amt wird es mindestens einen weiteren Bewerber geben: Martin Braun, Industrieapotheker und Herstellungsleiter bei Dr. Willmar Schwabe, hat seinen Hut in den Ring geworfen und erklärt gegenüber DAZ.online, wie er sich für den Berufsstand einsetzen will.

Wird es dieses Jahr zu einem historischen Amtswechsel in der Landesapothekerkammer Baden-Württemberg kommen? Konkret deutet sich an, dass die Wahlen zur 17. Vertreterversammlung im Sommer der Auftakt für eine neue Präsidentschaft sein werden. Auf Amtsinhaber Günther Hanke könnte Industrieapotheker Martin Braun folgen, wenn ihn die Delegierten bei ihrer konstituierenden Sitzung am 15. September wählen.

Hanke ist seit mehr als 25 Jahren Mitglied in der Vertreterversammlung und wurde 2002 zum Kammerpräsidenten gewählt. Der damals 55-Jährige leitete die Einhorn-Apotheke in Heilbronn und löste Karin Wahl ab. Zum Jahresende 2013 musste Hanke die Türen seines Betriebes allerdings für immer schließen. Er fand keinen Käufer für die mehr als 400 Jahre alte Einhorn-Apotheke. „Die Zahlen waren nicht so, dass ich einen Nachfolger finden konnte“, begründete Hanke seinen Schritt gegenüber DAZ.online. Als Ursache nannte er die veränderten Rahmenbedingungen vor Ort, die seiner Apotheke nachhaltig schadeten. Von da an konzentrierte sich der Kammerpräsident hauptberuflich auf seine Firma Alpha-Pharma-Service, die im Auftrag der Industrie unter anderem Zulassungsdossiers erstellt sowie Medizinprodukte klassifiziert.

Warten auf einen geeigneten Kandidaten

In den Vertreterversammlungen wurde Hanke drei Mal in seinem Amt bestätigt. Zuletzt – im Jahr 2016 – trat gegen ihn relativ spontan der Apotheker und Arzt Wolfgang Ullrich an. Doch mit 56 zu 11 Stimmen konnte sich Hanke gegen seinen Herausforderer durchsetzen. In der folgenden Legislaturperiode ließ der heute 73-Jährige mal mehr, mal weniger konkret durchblicken, ob er sein standespolitisches Amt auch zukünftig ausüben möchte. Anfang März dieses Jahres antwortete er auf Anfrage von DAZ.online: „Ob ich noch einmal antreten werde, möchte ich davon abhängig machen, ob sich aus meiner Sicht ein geeigneter Kandidat meldet.“

Diese Bedingung wird nun sehr konkret, denn Martin Braun, Vorstandsmitglied der Landesapothekerkammer Baden-Württemberg, bestätigte DAZ.online auf Anfrage, dass er im Herbst auf Günther Hanke als Kammerpräsident folgen will – vorbehaltlich die konstituierende Vertreterversammlung wählt ihn. Der 54-jährige Braun ist promovierter Fachapotheker für Pharmazeutische Technologie und seit 1996 für die Schwabe-Gruppe tätig. Als Vice President Manufacturing Germany leitet er aktuell die Produktion an den drei deutschen Standorten. 2002, im Jahr als Hanke erstmals Präsident wurde, ließ sich Braun in die Vertreterversammlung wählen. Von 2006 bis 2008 und seit 2011 ist er Mitglied im Vorstand. Zwischenzeitlich war er für seinen Arbeitgeber bei der Tochterfirma Nature’s Way in Springville/Uta (USA) tätig.



Dr. Armin Edalat, Apotheker, Chefredakteur DAZ
redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


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