Antikörper gegen SARS-CoV-2-Spikeprotein

EMA startet Rolling Review für Bamlanivimab und Etesevimab

Stuttgart - 11.03.2021, 16:45 Uhr

Die EMA prüft zwei Antikörper gegen das SARS-CoV-2-Spikeprotein im Rolling-Review-Verfahren: Bamlanivimab und Etesevimab. (Foto: freshidea / stock.adobe.com)

Die EMA prüft zwei Antikörper gegen das SARS-CoV-2-Spikeprotein im Rolling-Review-Verfahren: Bamlanivimab und Etesevimab. (Foto: freshidea / stock.adobe.com)


Wissenschaftliche Empfehlung zu Bamlanivimab und Etesevimab gibt es bereits

Erst vor wenigen Tagen, am 5, März 2021, hatte die EMA wissenschaftliche Empfehlungen zum möglichen Einsatz der beiden Antikörper noch vor Marktzulassung gegeben. Sie will damit nationale Entscheidungsträger unterstützen, die teilweise bereits gekauften Antikörper sinnvoll und sicher einzusetzen. Auch Deutschland hat im Januar insgesamt 200.000 Dosen Bamlanivimab (und Casirivimab plus Imdevimab) eingekauft. Das CHMP kam Anfang März zu dem Schluss, dass Bamlanivimab und Etesevimab zusammen zur Behandlung bei COVID-19-Patient:innen eingesetzt werden können, die keinen zusätzlichen Sauerstoff benötigen und die ein hohes Risiko für schwere COVID-19-Verläufe haben. Auch Bamlanivimab alleine könne –  trotz der Unsicherheiten des Nutzens einer Monotherapie – als Behandlungsoption in Betracht gezogen werden.

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Ihre wissenschaftliche Empfehlung hatte die EMA auf Studiendaten von ambulanten COVID-19-Patient:innen (ohne Sauerstoffbedarf) gestützt, die entweder eine Mono- oder Kombinationstherapie von Bamlanivimab und Etesevimab erhalten hatten. „Obwohl einige Unsicherheiten verbleiben, insbesondere in Bezug auf den Nutzen der Monotherapie, deuten die Ergebnisse darauf hin, dass die Antikörper-Kombination die Viruslast (Menge des Virus im hinteren Teil der Nase und des Rachens) stärker reduziert als Placebo“, erklärte das CHMP Anfang März. Die Ergebnisse zeigten auch, dass die Kombination und die Monotherapie zu weniger COVID-19-bedingten Arztbesuchen führten.

Wie wirken Bamlanivimab und Etesevimab?

Bamlanivimab und Etesevimab adressieren beide das Spikeprotein von SARS-CoV-2, über dieses gelangt das Virus in die menschliche Zelle. Die beiden Antikörper binden an das Spikeprotein, neutralisieren es und verhindern so, dass SARS-CoV-2 die Wirtszelle entert. Ein Einsatz könnte vor allem im frühen Infektionsstadium sinnvoll sein, wenn SARS-CoV-2 noch nicht so viele Zellen befallen hat. Bamlanivimab und Etesevimab adressieren unterschiedliche Strukturen innerhalb des Spikeproteins.



Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online (cel)
redaktion@daz.online


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