- DAZ.online
- News
- Politik
- Lauterbach: „Wir mü...
Die dritte Welle rollt
Lauterbach: „Wir müssen zurück in den Lockdown“
„Das ist kein Impfstoff zweiter Klasse!“
Die Entscheidung der Europäischen Arzneimittel-Agentur EMA vom gestrigen Donnerstagabend begrüßte Lauterbach ausdrücklich. Die Behörde hatte ihren Pharmakovigilanzausschuss PRAC um eine Einschätzung gebeten, wie vor dem Hintergrund der aufgetretenen Fälle von seltenen Hirnvenenthrombosen bei AstraZeneca-Geimpften der Einsatz der Vakzine weiterhin empfohlen werden könne. Unter dem Strich überwiegt nach Einschätzung der Expert:innen der Nutzen des Mittels weiterhin die möglichen Risiken. Spahn hob daraufhin nur wenige Stunden später den Impfstopp mit dem Präparat des britisch-schwedischen Herstellers auf, den er zuvor am vergangenen Montag verhängt hatte. Schon heute soll mit dem Corona-Impfstoff von AstraZeneca weiter geimpft werden.
Lauterbach betonte, es gelte dabei zwischen Thrombosen allgemein und den sehr selten auftretenden Sinusvenenthrombosen zu unterscheiden. Thrombosen, wie sie etwa als eine Nebenwirkung der Pille bekannt sind und die zudem häufig bei älteren Menschen auftreten, seien im Nachgang zu einer Impfung mit AstraZeneca nicht gehäuft aufgetreten – anders als Sinusvenenthrombosen in Verbindung mit Thrombozytopenien. Ob das Auftreten dieser sehr speziellen Art von Gerinnungsstörung tatsächlich in kausalem Zusammenhang mit der Verabreichung der AstraZeneca-Impfung steht, lasse sich derzeit noch nicht beurteilen. „Wir müssen den Worst Case annehmen, aber selbst dann ist das Nutzen-Risiko-Verhältnis hervorragend“, so Lauterbach. Er selbst würde sich jederzeit mit dem Präparat von AstraZeneca impfen lassen, stellte er klar. „Das ist kein Impfstoff zweiter Klasse!“
Bezüglich des Impfstoffs von AstraZeneca drängt sich aktuell jedoch die Frage auf, ob es besser wäre, vor allem jüngeren Frauen eine Alternative anzubieten. Denn von insgesamt 13 Fällen von Hirnvenenthrombosen nach Impfung, die dem Paul-Ehrlich-Institut bis gestern Mittag bekannt geworden waren, sind in 12 Fällen Frauen im Alter zwischen 20 und 50 Jahren betroffen. Lauterbach gab allerdings zu bedenken, möglicherweise liege das nicht daran, dass jüngere Frauen besonders gefährdet seien, sondern dass das Mittel bei ihnen besonders häufig zum Einsatz gekommen sei. Vor allem Pflegekräfte haben Lauterbach zufolge häufig den Impfstoff von AstraZeneca erhalten, und in dieser Berufsgruppe ist der Frauenanteil besonders hoch. „Deshalb ist es richtig, dass es keine Einschränkungen bezüglich Alter und Geschlecht gibt“, sagte er. Und Gesundheitsminister Spahn ergänzte, Arzt und Impfling könnten letztlich gemeinsam eine individuelle Entscheidung treffen, ob ein bestimmter Impfstoff im konkreten Fall zum Einsatz kommen sollte oder ob ein anderes Präparat besser geeignet sei. Dies sei inzwischen mit Blick auf das Impfstoffangebot durchaus möglich.
3 Kommentare
Oh Herr Spahn
von TF am 20.03.2021 um 7:50 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
Herr Lauterbach
von Lisa am 19.03.2021 um 21:12 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort
AW: Herr Lauterbach
von Norbert Veicht am 19.03.2021 um 21:45 Uhr
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.